92. Alte Werte, Neue Zeiten

30 4 0
                                    

Ich konnte zum Glück komplett durchfahren. Kein Hindernis was mich störte. Ich bin gerade auf der Abfahrt Richtung Görlitz. Ich muss nur noch die B6 Nach Görlitz fahren.

Ich habe die Hauptstraße erreicht, an der immer noch die Autos am Straßenrand stehen. Alte Erinnerungen werden in mir wach. Hier habe ich das erste mal Emely kennengelernt, auch war es unser erster Kampf gegen eine große Horde Beißer. Damals war alles noch anders. Spontan überkommt mich eine unbändige Wut. Ich halte kurz an und überlege was ich mache. Ich betätige das Martinshorn doch nichts passiert. ,,Komm schon du mist Ding." Ich drücke wahllos Knöpfe, bis auf einmal die typische Feuerwehrsirene ertönt. ,,Hätte ich mir denken könne. Ohne Blaulicht kein Martinshorn." Ich schalte die Sirene wieder aus, lasse aber das Blaulicht an. Interessant ist, dass nichts passiert. Mit Blaulicht fahre ich weiter zur Basis.

Dort angekommen, sehe ich zwei verbrannte Haufen. Ich hatte die doch garnicht angezündet, oder doch? Verwirrt schalte ich erneut das Martinshorn an. Wieder ertönt das laute Ta Tü Ta Ta.

Ich schalte es wieder aus und warte. Nichts, es passiert wirklich nichts. Ich kann mich zwar daran erinnern, das ich die Basis geräumt habe aber müssten längst welche nach gekommen sein.

Da es schon dunkel wird, beschließe ich die Nacht im Wagen zu verbringen. Ich schalte das Blaulicht aus und drehe den Schlüssel um. Der Motor schweigt. Ich verriegel die Türen von innen und schaue mir das Essen an, was ich gesammelt habe. Da wären Chips, Konserven, Bohnen, Kartoffeln, Zwiebeln, eingelegte Gurken, Stangensalami und ein Paar Getränke. Ich entscheide mich für die Salami. Nach einem Geruchs- und Geschmackstest, verdrücke ich die komplette Salami. Runter gespült wird sie mit Mineralwasser. ,,Ich könnte es schlimmer haben" rede ich vor mir her. Dabei fällt mir das Funkgerät am Armaturenbrett auf. Ich schalte nur die Zündung ein und stelle das Funkgerät auf die Frequenz 1.21 Hz. Das ist unser Gruppen-funk der von der Einsatzleitung nicht mitgehört werden kann. Zum Glück. Ich greife zum Hörer und versuche mein Glück ,,Florian Jena 3/33-1 an Grupp 12 auf Frequenz 1.21. Kommen" Ein Rauschen ertönt.

Nach fünf Minuten warten, versuche ich es nochmal. ,,Florian Jena 3/33-1 an Grupp 12 auf Frequenz 1.21. Kommen"  wieder nur Rauschen. Nach fünf Minuten gebe ich es auf. Ich will gerade die Zündung ausschalten, als das Rauschen aufhört. ,,Hier Grupp 12 auf Frequenz 1.21. Sie sind auf einem Militärkanal. Bitte verifizieren Sie sich oder wenden Sie sich an unsere Zentrale auf der Frequenz 2.22. Kommen" Ein lächeln überkommt mich. Ich nehme den Hörer und antworte frech ,,Ich hoffe das ein Goldener Ehering und meine roten Haare als Verifizierung reichen. Kommen"  ,,Justin..." ertönt ihre Stimme. Diese Stimme erkenne ich immer und überall. ,,Ja mein Engel, ich bin es. kommen" ,,Wie geht es dir? Wo bist du? Kommen" Ich überlege kurz ob ich es sagen will ,,Hase bist du noch da?" ,,Ja Emely bin ich. Mir geht es gut. Bist du alleine? Wie geht es dir? Kommen" ,,Nein, das ganze Team ist da und hört gespannt mit. Ja uns geht es gut hier. Du fehlst uns. Kommen" ,,Ich will nicht genau sagen wo ich bin aber ich sage so viel. An diesem Ort haben wir uns das erste mal gesehen. Aber spreche es bitte nicht aus. Normal ist es verboten aber dem Penner von General traue ich zu das er uns abhören lässt. Kommen" Kurz ist stille. ,,Verstehe, wir vermissen dich hier. Ich vermisse dich. Ich will gerne zu dir kommen. Mit den Jungs" ,,Erstmal nicht. Wir sollten Gras über die Sache wachsen lassen. Er wird dich verfolgen lassen wenn ihr verschwindet. Kommen" Eine stille Träne verlässt mein Auge ,,Ich weiß mein Engel. Ich will dich doch nur wieder haben" ,,Ich weiß.............Ich weiß" ertönt meine Stimme kraftlos ,,Ich muss Schluss machen. Ich will ein bisschen schlafen, damit ich morgen den Bereich sichern kann. Wenn du willst suche einen sicheren Kanal und funk mich morgen um achtzehn Uhr an. Ich stelle das Funkgerät auf Universal. Ihr dürftet mich dann erreichen. Ich liebe dich mein Engel, sag dem Team das ich Sie vermisse. Ende" Aus der einzelnen Träne ist ein kleiner Fluss entstanden ,,Ich liebe dich auch. Das Team grüßt zurück.Bleib Gesund *schluchzt* wir hören uns Morgen. Ende" Ich schalte die Zündung aus und das Geräusch vom Funkgerät erlischt. Ich denke noch eine Zeitlang über meine Situation nach doch falle ich bald in einen unruhigen, traumlosen Schlaf.

...Nächster Tag ca. 08:00 Uhr...

Schreckhaft wache ich auf. Nach einem kurzen Umgebungscheck erkenne ich, dass der ganze scheiß kein Traum war. Sonder harte Realität. 

Resigniert richte ich mich auf und prüfe meine Waffe und öffne die Fahrertür. Eine Eiseskälte schlägt mir wie eine Faust ins Gesicht. ,,Besser als Kaffee, brrrrr." Reagiere ich darauf. Ich ziehe meinen Kragen weiter zu und schaue mich um. Die Nacht muss es geschneit haben, denn der Leiterwagen hat eine dicke Schneeschicht auf dem Dach. Das Gelände scheint unberührt, was leider durch den nächtlichen Schneefall nichts zusagen hat. Leider.

Mit der Waffe am Anschlag gehe ich zu den zwei Haufen und schaue mir die verkolten überreste an. Ich gehe weiter zum Eingang und überprüfe Raum für Raum. Etage für Etage. 

Am Ende stelle ich fest, dass das Gebäude und Gelände sicher ist. Ich fange an, das Tor und beschädigte Stellen am Zaun zu reparieren.

Am Ende des Tages habe ich den Außenbereich repariert. Selbst die Stromversorgung funktioniert noch. Ich sitze im Feuerwehrwagen und warte auf den Funkspruch. Nach einem kurzem Moment ertönt Fabians Stimme. ,,Grupp 12 auf Frenquenz 4.98 an Florian Jena 3/33-1 Kommen." ,,Hallo Fabian wo ist Emely" ,,Justin? Wir haben ein Problem" ,,Was für ein Problem Fabian?" ,,Der General hat uns wirklich abhören lassen. Die haben heute den ganzen Tag Emely befragt. Zum Glück konnten sie Sie nicht gefangen halten. Wir müssen hier weg. Langsam rückt er uns auf die Pelle." ,,Wann könnt ihr weg. Wie geht es ihr? Wie geht es euch" ,,Ihr geht es nicht so gut. Sie ist seit dem Verhör verschlossen. Uns geht es gut. Wir haben nur eine Chance, morgenfrüh auf unserer Patroullie" ,,Wisst ihr wie ihr nach Görlitz kommt?" ,,Ja" ,,Okay ich warte auf euch mit Essen und gemachtem Bett. Passt bitte auf höhe Dresden auf, sofern ihr die A4 nehmt. Dort habe ich bei einem Stau eine Horde beißer abgehängt. Die könnten noch da sein. Kommen" ,,Okay, haben verstanden. wir melden uns morgen, ob wir gflüchtet sind. Wenn wir uns nich melden weißt du das die Flucht gescheitert ist. Ende" ,,Verstanden. Fabian, viel Glück und sag Emely das ich Sie liebe und mich auf euch freue. Ende"  Ich hoffe dieser Wichser hat sie nicht angefasst sonst fahre ich dahin und leg ihn um! 

Da ich nur den Außenbereich repariert habe ist es im inneren des Gebäude eisekalt. Logisch wenn die Türen zerstört sind. Das veranlasst mich noch eine Nacht im Leiterwagen zuverbringen. Ich lasse noch eine Stunde den Motor laufen um die Fahrerkabine aufzuheizen. Danach schalte ich ihn wieder aus und versuche schlaf zu erhaschen doch meine Gedanken drehen sich nur um Emely. Ich habe Angst das Sie vergewaltigt wurde oder sonst was. Eins steht fest ich werde definitiv etwas tuhn.

Der ewige KampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt