97. Vertrauen ist die Mitte von Hass und Liebe

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In Görlitz werden alles sofort Versorgt. Der Rest von unserem Team hat, während unserer Abwesenheit, sich um Essen und Betten gekümmert. Sofort stürmen alle sich aufs Essen. Wir schließen uns an und helfen mit, die Töpfe zu leeren. 

Nach dem Mahl gehen die meisten in ihre zugewiesenen Zimmer. Viele Duschen wahrscheinlich noch, aber das interessiert mich nicht. Viel mehr interessiert mich was Feldwebel Obig berichten will. Emely, Fabian, Leon und ich stehen zusammen mit Feldwebel Obig, der nebenbei Markus heißt, in der Kommandantur und warten was er sagen will. ,,Also Markus, du wolltest uns etwas erzählen?" Fange ich an. Er nickt ,,Ja Sir, nach dem ihr und gerettet habt, wurden wir kurz nach eurer Abreise gefangen genommen. Der General wollte das wir gegen euch Aussagen. Natürlich haben wir uns geweigert. Schließlich ist er Schuld das ich fast mein ganzes Bataillon verloren habe. Das habe ich ihm auch so gesagt. Er lachte nur und meinte das, das keiner mehr Erfahren würde und wir für immer hier bleiben würden wenn wir uns weigern. Mir war das völlig egal, weil ich einen Eid geschworen habe." Nachdenklich höre ich zu, doch eine Frage brennt mir auf der Zunge ,,Was habt ihr überhaupt vor und von wo kommt ihr?" Jetzt ist es raus. ,,Wir sind aus Friedrichshafen. Dort hatten wir eine internationale Militärsammelstelle eingerichtet. Hauptsächlich Amerikaner waren dort. Wir haben Sie registriert und auf alle Basen in Deutschland verteilt. Zuletzt waren wir zwei Regimenter. Ein deutsches und ein Amerikanisches. Es war ein Mix aus Seals, Marines, Army, Navy, Airforce ja selbst Nationalgarde und normale Polizisten waren dort. Wir wurden angewiesen die Basis zu verlassen und nach Wetzlar zu kommen. Die Amerikaner sollen den Stützpunkt halten. Wir haben uns nichts dabei gedacht und sind losgefahren. Bis dann kurz vor Wetzlar die Anweisung kam nach Blasbach vorzurücken und Abtrünnige Einheiten auszuschalten. Doch unser Stabsfeldwebel wollte nicht mit dem ganzem Regiment auflaufen, also hat er mein Bataillon abkommandiert. Den Rest kennst du selber." Eine bedrückende Stille verteilt sich im Raum. Ich muss die Informationen erstmal verarbeiten. ,,Aber warum solltet ihr nach Wetzlar?" Hake ich nach. ,,Ich weis es nicht Sir. Das hat man uns nicht gesagt. Wir haben nur Befehle befolgt". ,,Alles gut, Befehle folgen kenne ich zu gut. Glaub mir ich habe auch klein Angefangen" Er nickt traurig. Wir verabschieden uns und gehen schlafen, ohne zu wissen was morgen passieren wird.

Am Morgen beschäftigen wir uns, nach dem Frühstück, mit weiteren Reparaturen und Aufräum arbeiten. Ich stehe gerade in der Kommandantur als mich ein Funkspruch erreicht ,,Sir, da sollten Sie sich ansehen." Ertönt die Stimme von Markus. Ich konnte ihm das 'Sir' nicht austreiben aber er nennt mich wenigstens beim Vornamen. ,,Wo?" frage ich zurück. ,,Haupttor" kommt prompt die Antwort ,,Bin Unterwegs."  Sage ich und flitze los.

Am Haupttor stehen eine Menge Soldaten, die auf den Knien sitzen und ihre Waffen über dem Kopf halten. ,,Was ist den hier los?" Frage ich direkt. Einer der Soldaten erhebt sich und antwortet ,,Sir viele von uns sind dem Beispiel von Oberfeldwebel Becker, Stolper gefolgt und während der Patrouille geflohen. Sie waren es die uns beigebracht haben eine eigene Meinung zu bilden und sich auch Befehle zu wiedersetzen. Das haben wir getan und sind zu dem Schluss gekommen das man Sie ungerecht behandelt hat. Die Wachen die Sie überwältigt haben, haben uns berichtet wie Sie gehandelt haben. Statt die Wachen zu töten, haben sie, sie überwältigt und sogar Nahrung geben. Sie haben den Gefreiten Emre Ötzkan nicht getötet. Sie haben bei der Aktion gestern keine der Wachen getötet. Wir wussten nicht das, dass 3. Bataillon gefangen gehalten wird. Uns hat man gesagt Sie hätten die getötet" Ich bin sichtlich überrascht, was der Soldat von sich gab ,,Und warum hab ihr eure Einheit verlassen?" Frage ich ,,Haben wir nicht Sir. Wir haben als Gruppe entschieden und sind als Gruppe geflohen. Wir hatten in der nähe von Dresden gerastet als mehrere Gruppen zu uns gestoßen sind. Sie hatte unsere Flucht bemerkt und sind uns gefolgt." Ist seine Antwort ,,Nun gut, dann sollt ihr Willkommen sein. Die Kantine ist im Erdgeschoss. Dort könnt ihr euch etwas Essen holen. Eure Zimmer bekommt ihr dann zu gewiesen." Sage ich. Fabian zieht mich auf die Seite und flüstert ,,Du traust denen Justin? Das könnte eine Falle sein. Du weist nicht ob General Krause etwas in Schilde führt" bemerkt Fabian. ,,Ich weis Fabian, aber wenn ich die jetzt abweise, wäre ich nicht anders als der General. Außerdem sollt ihr euch umhören ob die irgendwelche verdächtigen Äußerungen machen. Wenn, dann kann ich die immer noch raus schmeißen. Aber bis dahin befragt Sie ein bisschen, indirekt versteht sich." Antworte ich und Fabian nickt. Ich gehe zurück zur Kommandantur und feile weiter an meinen Plänen, Wetzlar einzunehmen.

Der ewige KampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt