Sicht Justin
„Wer bist du und was willst du?" frage ich schroff obwohl ich die Antwort kenne. Die Silhouette kommt näher und entzündet ein Feuerzeug. Der Mann ist nicht älter als ich und hat eine Narbe über der Augenbraue „Hübsche Waffe die du da hast. Schläfst du immer mit einer ungesicherten Waffe unterm Kissen?" Durch das leichte licht erkenne ich das er grinst „Nur wenn ich unterwegs bin, also wer bist du und was willst du?" wiederhole ich meine Frage. „Wer ich bin ist nicht wichtig. Was ich will dagegen schon" Der Typ macht mich jetzt schon wahnsinnig „Dann sag was du willst!" „Deine Ausrüstung!" antwortet er kurz „Was wenn ich mich weiger?" Er überlegt kurz aber antwortet schnell „Dann werde ich dich töten!" Seine Antwort überrascht mich nicht. „Schlechte Idee. Wenn du das machst kommt jeder Zombie im Umkreis von einem Kilometer hier her und das würde unschön Enden" Im Lichtschein sehe ich dass er mit der Antwort nicht gerechnet hat „Woher willst du das wissen?" Ich erkenne einen Hauch Unsicherheit in seiner Stimme „Ganz einfach. Deine Walther 22 ist nicht Schallgedämpft, das würde einen Geräuschpegel erzeugen der einem Hochgetunten Porsche gleicht. Meine P22 dagegen ist Schallgedämpft was mir erlaubt dich zu töten ohne dass es jemand mit bekommt. Außerdem bin ich perfekt im Umgang mit dem Messer geübt was so viel bedeutet, dass ich dich innerhalb weniger Sekunden zu Boden bringen würde" „DAS GLAUBE ICH NICHT" schreit er mich an. Bevor er dazu kommt feuer ich gezielt auf seine Hand und auf sein linkes Bein. Mit einem schmerzerfüllten Schrei geht er zu Boden. „Okay das war auch nicht schlau" Ich schalte meine Laterne an, der Raum wird in ein warmes weiß getaucht. Sein Gesicht ist von schmerzen gezeichnet. In der Hand hält er immer noch seine Waffe „Gib mir deine Waffe und ich helfe dir!" forder ich ihn auf. Zögerlich gibt er mir seine Waffe. Ich entlade sie und werfe sie in eine Ecke. „jetzt steh auf und leg dich auf die liege" Er macht was ich sage. Tatsächlich heult er sogar. Okay, ich kann es verstehen aber er hat mir keine Wahl gelassen, oder doch? Egal ich muss ihm erst mal helfen. Schnell gehe ich zu meinem Rucksack und nehme mir eine Pinzette, Alkohol, Nähzeug, Verbandszeug und Mehl. Ich eile wieder zu ihm „Ich muss deine Wunde säubern und nähen also beiß in deine Jacke, das könnte weh tun" Ich halte ihm das Alkohol hin „Hier nimm einen Schluck, dass lindert die Schmerzen!" Zögerlich befolgt er meinen Befehl. Er nimmt die Jacke aus dem Mund, setzt an und schluckt den halben Inhalt der Flasche weg. Ich greife mir die Flasche und kippe sie über die Wunde am Bein. Er schreit auf doch der Schrei wird von seiner Jacke gedämpft. Ich entferne mit der Pinzette die Kugel und vernähe die Wunde. Anschließende reinige ich die Wunde mit Alkohol und verbinde den ganzen Spaß. Die ganze Zeit über hat er mich Aufmerksam beobachtet. „So fertig, du wirst es überleben" „Danke" antwortet er kurz. Ich nicke ihm zu, gehe zu meiner Bank und setze mich hin. Er sitzt stumm da und starrt Löcher in die Luft „Hunger?" frage ich ihn. Er guckt mich überrascht an, nickt aber schließlich. Ich krame kurz im Rucksack und hole eine Dose Linsensuppe hervor. Der Gaskocher steht noch auf dem Boden. Ich zünde ihn an und öffne die Dose mit meinem Messer nur um den Inhalt in meinen Topf zugießen.
Nach zehn Minuten ist die Suppe fertig. Ich kippe sie in einen Becher und halte ihn zu dem Jungen. Er nimmt sie und trinkt einen großen Schluck. Toll wieder dieses Schweigen. Doch kaum ist der Gedanke erfasst, eröffnet der Junge das Gespräch „Warum?" fragt er abwesend „Warum was?" antworte ich irritiert „Warum hilfst du mir? Ich wollte dich gerade eben noch töten und trotzdem hilfst du mir, warum?" „ganz einfach, ich habe einen Eid geleistet. Ich bin Soldat, oder dachtest du ich habe das alles geklaut?" Er nickt „Du hättest mich trotzdem töten können" „Hab ich aber nicht. Jetzt verrat mir mal wer du bist und was das soll?" Er überlegt kurz scheint sich aber einig zu sein „Ich heiße Iven. Ich bin 20. Ich bin bis vor kurzem Mitglied einer Gruppe gewesen, die habe mich aber verscheucht weil ich ihre Aktionen nicht mitmachen wollte" „Welche Aktionen?" Unterbreche ich ihn „ Die Gruppe überfällt andere Lager auf brutalste Art und weiße. Sie töten die Männer und vergewaltigen die Frauen, dabei machen sie auch nicht vor dem Militär halt" „Wie heißt die Gruppe?" „Die Christen warum?" Es gibt noch mehr? Verdammt! „Hallo? Alles okay?" Ich erwache aus der kurzen schock starre „Ähh ja, alles okay" „Du wirkst aber nicht so" „Alles gut" „Wie darf ich dich eigentlich nennen?" „Nenn mich Justin" „Du hast vorhin davon gesprochen das du die Waffe nur entsicherst wenn du unterwegs bist, hast du ein zu Hause?" „Ja- Nein- ach ich weiß es nicht. Ich habe vor ein paar Wochen einen Unfall gehabt, dabei verlor ich mein Gedächtnis. Ich kann mich nur noch an Görlitz erinnern" Iven scheint überrascht „Weißt du was über Görlitz?" „Ja wieso?" „Ich habe in Görlitz meine Eltern verloren. Diese Gruppe hat dort eine Militärbasis angegriffen aber seitdem wird darüber geschwiegen" „Ich weiß von dem Angriff nicht viel. Ich weiß nur, dass mein Team und ich als einzige da lebend raus gekommen sind. Der Rest ist Tod auch von eurer Seite waren alle Tod. Tut mir echt leid" Ich lasse meine Hand langsam zu meiner Waffe gleiten „Schon gut, du kannst die Waffe liegen lassen. Meine Eltern haben es selber ausgewählt dort mitzuwirken. Es war klar, dass es Tote geben wird. Es war von einem Scharfschützenteam die rede das unsterblich sein sollte" „Ich war der Anführer dieses Teams, aber Unsterblich wäre zu schön. Ich habe bei der Aktion eine meiner Teammitglieder verloren und alle meine 600 Männer" jetzt wir Iven hellhörig „Ihr wart nur 600 Soldaten?" „Ja wieso?" Die Drohnenpiloten hatten damals von Tausend geredet" „Das konnten die gar nicht wissen! Wir haben alle Drohnen abgeschossen bevor die unser Lager verlassen konnten" „Das heißt ich habt gegen 1500 unsere besten Kämpfer gewonnen?" „Wenn du das gewonnen nennen magst" „Wie meinst du das?" „Wie gesagt ich habe 600 Männer verloren und ein Teammitglied, die Basis liegt in Schutt und Asche. Jetzt bin ich auf den Weg dahin um herauszufinden wo wir untergekommen sind" „Achso" Iven und ich unterhalten uns die ganze Nacht über.
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Der ewige Kampf
ActionJustin Stolper, ein 25 jähriger Scharfschütze und Offizier der die Aufgabe hat ein Team von Scharfschützen Auszubilden und in Einsätzen anzuführen. Nach einem Einsatz in Polen passiert was seltenes. Urlaub!? Justin genießt den Urlaub als ein Funksp...