74. Der Mann und sein Moped

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Sicht Justin

Die ganze Nacht habe ich mit Iven geredet, dabei habe ich irgendwie Vertrauen zu ihm gewonnen. Die Sache von gestern Abend ist so gut wie vergessen. Mittlerweile ist Morgengrauen. Ich stehe auf um mir eine Dose suppe aufzuwärmen. Iven rekelt sich auf der Bank und wird dabei unsanft vom Boden begrüßt. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Er verzieht sein Gesicht wie wenn man einem Kind sagt, dass es dumm ist. Zur Entschädigung halte ich ihm einen Becher Bohnensuppe vor die Nase. Sofort hellt sein Gesicht auf. „Morgen und Danke" sagt er „Morgen und Bitteschön" Ich nippe an dem Becher und stelle ihn auf den Boden. Langsam stehe ich auf und gehe zum Fenster. Ein wenig reiße ich das Zeitungspapier ein und schaue aus dem Fenster. „Verdammt es ist alles eingeschneit und es sieht aus als schneit es bald weiter" „Wo ist das Problem?" fragt mich Iven „Ich will so schnell wie möglich nach Görlitz, dabei wollte ich fragen ob du mit kommst?" Er schaut verträumt oder verschlafen, wie man es definieren mag „Na klar warum nicht, aber wie soll ich laufen? Ich bin doch verwundet" Verdammt!! „Kannst du laufen?" Er steht auf und versucht zu laufen. Anfangs sieht es aus als würde ein Kind versuchen nicht auf Ameisen zutreten aber er schafft es schnell zu laufen. „Ja es geht, es tut nur ein bisschen weh" „Okay, dann lass uns packen" Wir packen alle unsere Sachen zusammen. Ich ziehe meinen Rucksack auf und hänge mir mein M16 um. Zu guter Letzt nehme ich mein Schrotgewehr und bin fertig. Iven erschrickt bei meinem Anblick „Ziehst du in den Krieg oder stellst du eine ein Mann Armee dar?" „Keins von beiden ich weiß nur nicht was auf mich zukommt daher will ich auf alles vorbereitet sein" Antworte ich belustigt. Ich habe für Iven noch etwas gebastelt was er gebrauchen kann „Hier Iven das brauchst du bestimmt" Er guckt erschrocken „Ist das ein Schalldämpfer???" „Jap, hab ich selbst gebaut" Ich befestige ihm den Schalldämpfer an seiner Waffe und wir gehen zur Tür „Okay Iven, wie weit bist du mit Militärischen Handzeichen vertraut?" „ganz gut wieso?" „Weil ich kaum reden werde, deshalb musst du sehr auf die Zeichen achten. Wir gehen weiter bis nach Frankfurt. Dort machen wir die nächste Rast okay?" „Ja, Sir!" „So hat mich schon lange keiner mehr genannt" Ich klopfe ihm auf die Schulter und öffne vorsichtig die Tür. Kurz werfe ich einen Blick nach links und rechts und gebe das Handzeichen zum Abmarsch. Tatsächlich kennt er die Zeichen. Er reagiert sofort und folgt mir. Schnee liegt Knöchel hoch weshalb Straßen kaum zu erkennen sind. Iven unterbricht die Stille „Du Justin, darf ich ganz normal sprechen?" „Ja klar, wir können normal reden, nur sobald ich schweige achte auf meine Hände okay?" „Okay" Wir laufen weiter gen Frankfurt am Main. Der Weg ist eher beschwerlich, immer wieder müssen wir uns neu Orientieren.

„Ach scheiß Schnee, Iven findest du einen Anhaltspunkt?" Iven schaut sich angestrengt um „Ich bin mir nicht sicher. Es is5t alles weiß aber ich glaube da hinten steht ein LKW" Tatsache, wie konnte ich den übersehen. Schweigend gehe ich in die Richtung des LKWs. Ich gebe Iven zu verstehen, dass er mir geduckt folgen soll. Er befolgt meinen Befehl „Justin was ist?" flüstert Iven. Ich zeige in Richtung Trailer (Anhänger vom LKW) „Rauch" er guckt genau hin und scheint es auch zu erkennen „Lagerfeuer" Ich nicke. Langsam nehme ich mein Fernglas und schaue durch. Ich erkenne einen Mann am offenen Trailer. Doch leider kommt mir der Mann bekannt vor. Ich zeige in Zeichensprache dass es ein Mann und Motorrad ist. „Moped?" „Motorrad!" Ich schüttele den Kopf und Iven lächelt unschuldig. Ich gehe weiter zeig dem Iven aber das er hier bleiben soll. Ich lege das Schrotgewehr über die Schulter und nehme mir meine M16. Langsam tapse ich durch den Schnee. Der Typ hat mich noch nicht bemerkt. Ist auch nicht wunderlich, er sitzt mit dem Rücken zu mir. Ich lege mein M16 an und fange an zu sprechen „Hey, nicht erschrecken!" Der Typ dreht sich um und will nach seiner Waffe greifen „Das würde ich lassen!" Er schreckt zurück. Mit mürrischer stimme blafft er los „WAS FÄLLT DIR EIN JUNGE?" Ich bleibe ganz locker „Wir sind nur auf der Durchreise! Wir wollen dir nichts tun. Außerdem bin ich kein Junge, ich bin immer noch Hauptfeldwebel. Also dürfen wir durch oder müssen weiter unnötig Menschen sterben?" Er entspannt sich und nickt. Ich gebe Iven das Zeichen zum Abrücken. Er kommt zu mir gesprintet. „Alles okay Sir" „Ja, nimm den Zündschlüssel vom Motorrad und die Waffe wir gehen weiter!" „Ja, Sir" das schmeckt dem Biker jedoch nicht „WAS NEIN!!! DAS KÖNNT IHR NICHT MACHEN!! ICH STERBE WENN ICH DAS VERLIERE!!!" Ich versuche ihn zu beruhigen „Hey, Hey bleib ganz ruhig! Kannst du mit einem Messer umgehen?" Er nickt „Okay hier ist meins. Wir wollen nur auf Nummer sicher gehen, dass du uns nicht überfällst oder verfolgst! In einem halben Kilometer kommt eine Tankstelle, dort liegt dann deine Waffe mit Schlüssel hinter dem Tresen. Versprochen. Ich bin selbst bis auf die Zähne bewaffnet, was will ich dann mit deinen Waffen? Vertraust du auf das Wort eines Soldaten?" Er nickt und entspannt sich. Ich gebe ihm das Messer und noch eine Dosensuppe „Hier als Zeichen des Vertrauens" „Ich vertraue auf dein Wort Junge!" Ich nicke und wir gehen weiter.

Nach einem halben Kilometer kommt die Tankstelle. Wir befreien sie von Zombies und legen die Sachen dort hin. Danach verlassen wir zügig die Umgebung.

Wir sind den ganzen Mittag über gelaufen. Meine Uhr zeigt 15:35 Uhr an. Iven und ich haben die ganze Zeit kein Wort gewechselt. Jetzt will ich das Schweigen brechen „Wie geht es deinem Bein Iven?" „Es schmerzt aber bis nach Frankfurt ist es nicht mehr weit. Ich schaffe das schon" „Okay, es sind nur noch zwei Kilometer dann ist es geschafft für Heute" „Zum Glück. Du Justin ich habe eine Frage?" „Was gibt's?" „Wieso hast du den Mann nicht einfach getötet?" „Das geht gegen das Grundrecht und meine Moral!" „Wie meinst du das?" „Nun, das Grundrecht besagt, dass ich nur Waffengewalt einsetzten darf, um mich zu Verteidigen! Meine Moral auch. Der Typ stellte keine Gefahr da, also wieso sollte ich ihn töten? Hätte er die Waffe in der Hand gehabt und auf mich gezielt, hätte ich auch geschossen wie bei dir" „Okay" Wieder kehrt stille ein bis wir endlich Frankfurt erreichen

Der ewige KampfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt