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Mir ging es irgendwie immer schlechter. Am Morgen war mir so schlecht, dass ich brechen musste, ich hatte keine Lust zu nichts und wollte nur im Bett liegen und schlafen.
Nach einer Woche durchhalten und Medikamente schickte mein Vater mich nach Hause. Ich solle mich ausruhen und wenn es nicht besser gehen würde, sollte ich zu einem Arzt gehen. Da ich nicht gerne zu einem Arzt ging, blieb ich einige Tage zu Hause und arbeitete aus dem Bett aus an meiner Arbeit. Nebenbei schlief ich viel.
Jb war so lieb und brachte mir immer einen grossen Krug Tee ans Bett und kuschelte mit mir, bis ich eingeschlafen war. Er machte sich Sorgen um mich, ich konnte es deutlich spüren.

„Gehen wir ein wenig an die frische Luft?", fragte mich Jb an einem Abend. Wir lagen auf dem Sofa. Ich hatte meinen Kopf auf seiner Schoss und er streichelte mir übers Haar, während er Ideen für einen neuen Song sammelte und sie in sein Bart Simpsons Notizbuch schrieb. „Ich mag nicht nach draussen gehen Jaebum.", sagte ich energielos. „Frische Luft würde aber sicher gut tun." Ich schüttelte nur den Kopf. „Ok. Was kann ich gutes für dich tun?" Er wirkte, als wüsse er nicht was er genau mit mir anfangen soll. Er wirkte hilflos. Ich platzierte meinen Kopf so, dass ich ihm in die Augen sehen konnte.
„Du tust schon viel, wenn du einfach nur da bist Jb! Es ist nur eine Grippe. Die wird sicher bald vorbei sein. Also mach dir keine Sorgen. Ich brauch nur etwas Ruhe."
Er nickte und streichelte lächelnd weiter durch meine Haare. Es tat gut, dass er das machte und ich schlief auch irgendwann dabei ein.

Ich spürte wie ich hochgehoben und ins Bett getragen wurde. Da ich schon den ganzen Tag in einem schicken Nachthemd verbracht hatte musste mich Jb nicht einmal umziehen. Ich liess es einfach geschehen und wartete darauf, dass er vom Bad wieder zurück kam und mich in den Arm nahm, was er auch schliesslich machte.

In der Nacht hatte ich einen seltsamen Traum. Ich lag in einer Badewanne und überall war Blut. Die Wanne füllte sich mit Blut und Wasser und überströmte bald das ganze Bad. An der Badezimmertüre hörte ich lautes klopfen und die Stimme von Jb der nach mir rief. Woher kam denn dieses Blut? Es war komisch.

Schweissgebadet wachte ich auf und fühlte, dass ich sofort aufstehen musste und aufs Wc rennen sollte. Mir kam wieder alles hoch. Langsam bekam ich richtige Bauchschmerzen vom würgen. Mein Hals fühlte sich an, als hätte jemand mit einer Stahlwatte meinen Hals geputzt. Was für eine Grippe hatte ich denn erwischt und warum ging es Jb noch so gut? Eigentlich hätte er sich ja sicherlich schon lange angesteckt an mir, so nahe wie wir uns immer waren.

„Melody...", hörte ich eine vertraute Stimme. Jb stand vor der Badezimmertür und schaute besorgt zu mir. „Geh wieder schlafen. Ich will nicht, dass du mich so siehst!" Wollte ich wirklich nicht. Ich sah sicher ganz schlimm aus. Sicher schlimmer als ich mich fühlte. Doch wie Jb nun mal war hörte er nicht auf mich und kniete sich zu mir hin. „Ich bin bei dir und lasse dich doch nicht im stich!"
„Ich sehe aus wie der Tod und ich stinke nach erbrochenem. Geh bitte. Ich will echt nicht, dass du mich so siehst."
„Na und? Nur weil du nicht aussiehst wie immer schreckt mich das doch nicht ab!" Das war genau die richtige Antwort. Ich lehnte mich an ihm, während er mir mit seiner Nähe trost gab, bis der nächste Würgereiz kam. Er streichelte mir sachte über den Rücken und holte mir ein Glas Wasser zum Mund spülen.
Nach drei Stunden vor dem Wc wurde ich so müde, dass ich an Jb gelehnt einschlief und im Bett am nächsten Morgen wieder erwachte.

Hmm was denkt ihr? Hat Melody nur eine Grippe oder ist es was anderes?

My Love Im JaebumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt