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Meine Mutter kam schneller als ich dachte. Kaum war sie am Flughafen, wo ich sie abholen ging, ging es auch schon los mit einkaufen von den Zutaten für das Kimchi. Es war anstrengend und dauerte eine Ewigkeit. Todmüde wie ich war, sackte ich zu Hause aufs Sofa, während meine Mutter die Einkäufe verräumte. „Ruh dich nur aus. Ich mach das schon."
„Danke Mama!"
Nach einer halben Stunde fühlte ich mich wieder fit und half meiner Mutter, die gerade dabei war meine Küche heraus zu putzen. Jedes Jahr half sie auch dort und putzte mit mir zusammen die Küche heraus. Je nach Wetter auch meine Fenster, halt nur von innen, weil draussen wurde es von einer Firma gemacht.
„Wie geht es denn meinen süssen kleine Geschwisterchen?"
„Die wachsen wie Unkraut. Du musst wirklich einmal wieder zu uns kommen. Sie fragen ständig nach dir."
„Wir werden sicher bald wieder zu euch kommen. Sie sollen keine Angst haben."
Da hörten wir, dass die Tür aufging. Es war Jb der von seinem Tanzträning kam. „Hey Jagii!" Jb begrüsste mich zuerst und gab mir einen Kuss auf den Mund. Danach begrüsste er meine Mutter mit einer Umarmung. „Hallo Omonie! Hattest du einen tollen Flug?"
„Natürlich. Die Koreanair ist doch immer prima. Und wie geht es meinem baldigen Schwiegersohn?" Ich fing beinahe an zu lachen. Die Beiden nahmen sich schon jetzt hoch. Immer wenn meine Mom hier war, ohne mein Schwiegervater, tauten die beiden auf.

Meine Mom kochte uns was zum Abendessen. Es gab Kimchieintopf, dazu Reis und gebratener Fisch. Nach dem Essen meiner Mutter ging es mir schon viel besser.
Wie meine Mutter so war, machte sie sogar nach dem Essen den Abwasch und ging danach gleich unter die Dusche und in ihr Zimmer. Sie wollte Zeit alleine haben. Uns war es recht.

Jb und ich öffneten eine Flasche Wein und genossen ihn zusammen auf dem Sofa. Ich hatte meine Beine angewinkelt und das Glas Wein auf meinen Knien. Jb umarmte mich mit einem Arm. Alles schien so perfekt für den Moment. „Seid ihr sicher, dass ihr nochmals ein Comback packt?" Mein Vater hatte mich angerufen und gemeint, dass die Jungs dieses Jahr nochmals ein Comback machen wollten und alle Lieder die sie je an Konzerten hatten auf eine Cd packen wollten. Also ihre Solos. „Klar. Wir haben voll bock nochmals zu starten."
Ich nahm einen Schluck meines Weines und sah in den Fernseher. Wir hatten eine Kaminschleife reingelegt um eine gemühtliche Stimmung zu erzeugen.

Nach einiger Zeit der Stille sagte Jb: „Eunmi und Jackson... Ich glaube es läuft gerade nicht so gut." Ich verschluckte mich beinahe am Wein. „Was hast du gesagt?"
„Jackson und Eunmi."
„Jaja ich weiss schon was du gesagt hast, aber was meinst du damit?"
„Jackson liebt sie nicht. Er kann sie nicht lieben. Nicht so wie er gerne möchte."
Ich seufzte laut und schaute in den Bildschirm. Das Feuer darin schien beinahe mich zu wärmen, doch es war die Nachricht die mich wärmte. Ich war geschockt. „Gestern hat sie ihn sogar angeschrien. Du kennst ja Jackson. Er ist eine zu sensible Seele. Zudem sei sie in letzter Zeit ziemlich schlecht gelaunt."
„Davon hab ich nichts mitbekommen. Wenn er aber nicht mehr glücklich ist, soll er es beenden."
Jb kam näher auf mich zu weil ich meine Tränen unterdrückte. „Ja das sollte er machen. Ich wünschte er hätte auch so eine Melody wie ich."
„Das wünsche ich allen.", seufzte ich erneut. „Ich bin müde. Wollen wir ins Bett?", fragte ich Jb mit müder Stimme. Er nickte, nahm mir mein Glas aus der Hand und lief zur Küche, während ich den Fernseher aus machte und schon mal ins Bett ging. „Wie geht es dir heute?" Jb Frage erschreckte mich. Ich hatte nicht gesehen, dass er schon im Zimmer war, so sehr war ich in Gedanken versunken. „Gut. Immer noch ein wenig müde. Doch es geht mir gut." Er kam ins Bett und kuschelte sich an mich. Und so schliefen wir ein. Sex war gerade kein Thema. Für uns beide nicht.

My Love Im JaebumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt