Kapitel 43

82 1 0
                                    

*Im Krankenhaus*

.. der Arzt machte eine Pause, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorkam. Was will er uns jetzt noch sagen? CAZ bemerkte, das ich immer heftiger anfing zu heulen, deshalb drückte er meine Hand fester zusammen um mir Halt zu geben und auch um mich abzulenken, von ihm und der Tatsache, dass er fast Onkel geworden wäre. Baui war fix und fertig, dann fragte er völlig verzweifelt:" Aber.., können wir noch Kinder bekommen?" Der Arzt zuckte mit den Schultern und sagte:" Das kann man noch nicht so genau sagen, aber es ist besser wenn sie sich nicht so große Hoffnungen machen" Es war wie ein Stich ins Herz, ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt! Baui stand auf, griff sich an den Kopf, gab einen verzweifelt Ton von sich und trat näher zu meinem Bett und nahm meine Hand:" Schatz, es tut mir so Leid, es ist alles meine Schuld, man ich hab' alles vermasselt und du glaubst nicht, wie ich mich dafür hasse!" "Shh, shh Baby, sag so was nicht, es ist nicht deine Schuld, du kannst nichts dafür, dass der LKW auf unserer Straßenseite war!" Daraufhin fuhr der Arzt fort:"Wo diese Frage jetzt auch geklärt ist, würd ich noch gerne mit Ihnen und Ihrem Bruder allein reden" Er betonte das "Allein" extra! Ich wollte aber nicht, dass sie alle raus gehen, ich hab keine Geheimnisse, aber ich traute mich auch nicht dem Arzt zu widersprechen. Alle sahen mich fragwürdig an, was sie jetzt machen sollen und ich nickte ihnen zu. Baui lockerte seinen Griff auch und wollte auch nach draußen, aber ich hielt ihn davon ab und sagte mutig:" Ich möchte, dass mein Freund hier bleibt!" Der Arzt nickte nur und wirkte irgendwie nervös, als wüsste er plötzlich nicht, was er sagen wollte. Scheiße, man was wird er uns jetzt sagen und warum sollte nur mein Bruder, da bleiben? Zu viele Fragen sammelten sich in meinem Kopf, aber ich bekam keine Antwort - noch nicht! "Also, dies wird jetzt für Sie nicht einfach sein, aber ich muss Ihnen leider mitteilen, dass sie nicht miteinander verwandt sind" Was geht jetzt ab? Mein Herz pochte und ich konnte nicht glauben, was der Arzt grade von sich gab. "WAS? WIE? DASS KANN NICHT SEIN?! WIR SIND DOCH ZWILLINGE! CAZ war mit der ganzen Situation überfordert - genau wie wir alle und vergrub sein Gesicht in seine Hände und fing an zu weinen, mir kullerten ebenfalls paar Tränen die Wange hinunter. Hat er grad echt gesagt, dass wir keine Zwillinge sind, aber ...? Wie, konnte dass passieren, dann bin ich ja adoptiert worden und ...? In meinem Kopf herrschte pures Chaos, einerseits erfuhr ich von meiner Fehlgeburt und dann noch dass das ich und CAZ - mein Bruder! nicht verwandt sind?! Baui stand fassungslos da und fragte den Mediziner:" Aber, wie kann sie dann sein Blut bekommen, wenn sie nicht verwandt sind, haben sie doch gleiche Blutgruppen, aber sind keine Zwillinge oder wie?" "Das ist nicht sein Blut, da wir dieses erst untersuchen mussten um festzustellen, eben ob die Blutgruppe zu ihr passt, aber das Labor stellte eben fest, dass sie gar nicht verwandt sind und dabei fanden wir heraus, dass Sie adoptiert wurden" Ich fiel aus allen Wolken! "Wie kann es aber sein? Wir wurden wie Zwillinge erzogen und er ist doch mein Bruder und er bleibt es auch" dabei kam CAZ zu mir und umarmte mich. ER IST UND BLEIBT MEIN BRUDER, SCHEISS EGAL WAS DAS PAPIER SAGT! "Erstaunlicherweise wurden sie am gleichen Tag geboren, nur Sie in Freiburg" OMG, diese Aussage verwirrte mich komplett, warum Freiburg? Seit 26 Jahren habe  ich quasi eine falsche Identität, aber warum haben es unsere Eltern nicht gesagt? Ich habe eine Familie, die so gesehen nicht meine Familie ist, aber dennoch gehören sie zu mir und natürlich ist es meine Familie, aber warum haben mich meine "echten" Eltern weggeben? Ich konnte es nicht glauben und aus Verzweiflung fing ich noch mehr an zu heulen. „Ich lasse Sie mal alleine!" (Arzt wandte sich zuletzt noch an Baui:" Passen Sie gut auf sie auf, vor allem jetzt")

Tour is comingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt