Auf FF.de hab ich es hinbekommen, hier aber nicht es auch am 22.11 hochzuladen. Duuuuumm xD
__________________________Ich hatte Lysander kennengelernt, da stand ich kurz vor meinem 15ten Geburtstag. Es war ein warmer, frühsommerlicher Tag, meine Familie war erst vor wenigen Monaten hierher nach Somerville gezogen und ich war gerade mit unserer Hündin Shiva spazieren. Im Park „büxste" sie mir aus, sprang den damals 15-jährigen Lysander geradezu an und so nahm „unsere Geschichte" ihren Lauf.
Ich erinnerte mich noch gut an seinen ersten Geburtstag, den ich miterleben durfte. Er gehörte zu den wenigen Menschen, die daraus keine große Sache machen wollten, aber das hatte mich nicht sonderlich interessiert. Wir hatten uns zwar, für unser beider Verhältnis, wie ich schon bald erfahren hatte, ziemlich schnell miteinander angefreundet, aber auch, wenn diese Freundschaft zu dem Zeitpunkt erst wenige Monate alt war, hatte ich dieses tief sitzende Bedürfnis, diesen Tag für ihn besonders zu machen. Gut, das wünschte ich mir eigentlich bei jedem Tag, allerdings war Zaubern nun keine besonders große Stärke von mir. Zudem lag vieles nicht einmal in meiner Hand. All das änderte aber nichts an dem generellen Vorhaben, besonders nicht an diesem Tag.„Happy Birthday, Lysander!", rief ich euphorisch und riss die Arme in die Luft, als er die Tür öffnete. Samstag, der 22. November, der 16. Geburtstag meines besten Freundes. Zumindest hier in und bei Boston. Gut, ich hatte nicht viele Freunde, ich lebte erstens noch nicht lange hier, musste meine „alten" Freunde in New York zurücklassen, und außerdem war ich noch nie so besonders gut in Freunde-machen, deshalb war es nun nicht so schwer, dass er mein bester Freund war. Er könnte das durchaus anders sehen. Aber das spielte keine Rolle. Es war nicht wichtig, wie die Tiefe unserer Freundschaft nun definiert wurde. Sie war da und ich wollte ihm zeigen, dass er mir wichtig war, wie wichtig er mir schon nach diesen wenigen Monaten war.
Ich wollte ihm gerade in die Arme fallen und ihn drücken, da kam schon ein kleines Wesen von hinten angetapst und rief noch euphorischer, als ich es war: „Lysander!" Meine kleine sechsjährige Schwester Leonie war das, die einen gigantischen Narren an diesem Silberschopf gefressen hatte. Wer sollte es ihr verübeln?
Kompromisslos lief sie auf ihn zu und streckte ihm ihre Arme entgegen. Natürlich verstand und nahm er das sofort an, hob sie hoch und flötete dabei ein: „Na, Prinzessin~"
Sie kicherte vergnügt, singsangte „Happy Birsdei!" und kicherte wieder. „Happy" klappte schon ganz gut, „Birthday" noch nicht so, aber das machte nichts. Sie ging schließlich erst seit wenigen Monaten zur Schule.
„Danke, Prinzessin", erwiderte Lysander, lächelte meine kleine Schwester dabei offen und ehrlich an. Ich nahm an, er war ernsthaft gerührt. Sollte ich eifersüchtig sein? Naahh... Wie denn? Leonie konnte selbst mich ganz leicht um den Finger wickeln, wieso sollte das dann bei anderen anders sein?
„Hab' ein Geschenk für dich!", rief sie freudig aus und ruderte etwas mit den Armen in meine Richtung. Lys hörte ich nur ein ehrlich erstauntes „Was, wirklich?" sagen, ehe ich etwas Kleines, Verpacktes aus meiner Tasche zog und es dem kleinen Wirbelwind reichte, damit diese wiederum es ihm selbst geben konnte. Er schob sie daraufhin etwas höher in seinen Arm, damit er das Geschenk in beide Hände fassen konnte.
„Mach' auf, mach' auf!", forderte sie ungeduldig, hielt sich wie zur Unterstützung etwas an seinem Hals fest und Lysander konnte einfach nicht anders, als ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Zum Vorschein kam ein Mikrofon.
„Was...?" Die Verwunderung stand ihm groß und breit ins Gesicht geschrieben.
„Hab' ich selbst gebastelt!", erzählte Leonie ihm stolz. „Kyra hat erzählt, dass du total gern singst, also hab ich was gebastelt, in das du singen kannst. Toll, nicht wahr?" Freudig zeigte sie auf das untere Teil des do-it-yourself-Mikrofons, fügte hinzu: „Da ist aber noch was!"
Der Silberhaarige entfernte diese Art Kappe von der bemalten Papierrolle und zog dann ein Blatt Papier heraus, schaute es sich ausführlich an, während das kleine Mädchen ständig mit ihrem kleinen Finger auf etwas zeigte und/oder erklärte.
„Schau', alle meine Lieblingsmenschen hab' ich gemalt! Aber das Bild ist ja für dich, also habe ich dich größer gemalt und du hältst Kyra und mich an der Hand, weil ich finde, dass ihr soooo süß zusammen seid und ich natürlich dabei sein will. Und dahinten ist noch Daniel, aber den kennst du ja nicht, ich hoffe, das ist nicht so schlimm."
Sie erzählte noch so allerlei Dinge, aber mein Gehirn war bei diesem „soooo süß zusammen" stecken geblieben. Zwar hatte ich das Bild schon mal gesehen, doch erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, was sie da überhaupt gemalt hatte. Ich wurde rot. Wollte sie uns etwa verkuppeln? Sie war sechs Jahre alt!
„Leonie! Wir müssen jetzt wirklich los!"
Ein Schulterblick verriet mir, dass mein Vater das Fenster seines Wagens heruntergefahren hatte, um uns zurufen zu können. Wir wohnten zwar nur etwa eine Parklänge von Lys' Familie entfernt, aber da Leonie ja unbedingt mit wollte und schlecht allein wieder nach Hause laufen konnte, hatte Papa uns kurz rumgefahren.
Meine Schwester jammerte auf Lysanders Arm und ließ die Schultern hängen. Er beobachtete dies, drückte ihr einen aufmunternden, liebevollen Kuss auf die Wange und flüsterte ein: „Vielen Dank, Prinzessin. Das sind wirklich unheimlich schöne Geschenke."
Natürlich fing sie daraufhin wieder an, zu strahlen und drückte ihn noch einmal. Dann ließ er Leo herunter, sie kam nochmal auf mich zu, um mich zu umarmen und lief dann zurück zu Papa. Allerdings nicht ohne sich auf halbem Wege noch mal zu uns umzudrehen, zu winken und ein „Viel Spaß euch!" zu rufen. Hatte sie etwa gerade schelmisch gegrinst dabei? Hatte sie?! Ich wiederholte mich, aber: Sie war sechs Jahre alt!
Lysander und ich sahen dem Wagen hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war, dann drehte ich mich wieder zu ihm um.
„Manchmal wünschte ich mir auch, eine kleine Schwester zu haben", witzelte er lediglich zu dem allen und lächelte mich an.
„Ich denke, diese Rolle als großer Bruder hätte dir auch wunderbar gestanden~", schmunzelte ich und meinte das zudem noch vollkommen ernst. Dann noch Leigh als großer Bruder, joa... Ich nahm an, es konnte einen schlechter treffen.
Ein kalter Wildstoß tanzte um meine Ohren, ließ mich erschaudern. Scheiß Vorwinter. „Könnten wir bitte reingehen? Es ist echt kalt, so auf Dauer", jammerte ich ein wenig und schien Lys damit zurück in die Welt der Erkenntnisse zu ziehen. Auf Absatz drehte er sich um, wollte wohl die Tür öffnen, nur um dann festzustellen, dass diese nicht mehr angelehnt, sondern wirklich zu war.
„Ups", meinte er nur, brachte mich damit zum Lachen, bevor er die Hausklingel betätigte.
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Endless Death
Hayran KurguZwei Menschen, zwei Orte, ein Schicksal. Verdammt, sowas geschah doch normalerweise nur in Horrorfilmen! Doch für Kyra war es brutale Realität geworden. Als Zeugin von Patient 0 floh sie nun gemeinsam mit ihrem Bruder vor der rasant um sich greifend...