Kapitel 36 - Schweigen - Svea

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Das Kapitel habe ich schon seit zehntausend Jahren hier liegen, aber ich schaffe es einfach ständig nicht, dir Geschichte hier genauso zu pflegen, wie auf FF.de, wo dieses Kap (dank Nasta) schon lääängst raus ist. Es ist also nicht ihre Schuld, dass die Geschichte derzeit stockt. Ganz im Gegenteil, es ist meine. Nach diesem Kap haben wir keinen Vorrat mehr und ich kriege es schon seit Langem einfach nicht auf dir Reihe, richtig weiter zu schreiben. Schreibblockade und alles, im Privatleben ist grad viel los und so. Ich bitte um Verzeihung.
Nun ja, hier dann mal das auf Wattpad längst überfällige Kapitel.

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Mein Kopf dröhnte und mein gesamter Körper fühlte sich schwer, ich war so unglaublich müde und hungrig und doch bekam ich kaum einen Bissen von meinen kleinen Proviantportiönchen hinunter. Dennoch stand ich gleichzeitig unter Strom. Die letzten Tage waren anstrengend und vor allem – immer gleich. Wir kamen nie weit, andauernd mussten wir uns verstecken, bangen, dass wir nicht bemerkt werden würden und uns dann wieder verstecken. Es waren zwei Tage seit unserer Flucht aus der Schule – seit Kentins Tod – vergangen und wir waren immer noch nicht einmal in der Nähe des Hauses der Jacotts. Ich spürte wie die gesamte Situation an mir zerrte, bisher war ich die einzige gewesen, die noch nicht einmal ausgewechselt wurde – an vorderster Front um Militär oder Zombiegruppen zu erspähen. Es wurde mir schon mehrmalig angeboten, dahingehend konnte ich niemandem einen Vorwurf machen außer mir selbst. Ich ließ es nicht zu, dass ich zur Ruhe kam. Zu groß war wahrscheinlich meine Angst davor. Es reichte mir, dass ich jede Nacht Albträume hatte, seitdem wir die Schule verlassen mussten und ich dementsprechend schlecht schlief. Es war ein Wunder, dass wir das geschafft hatten. Ich fragte mich ehrlich, wo ich meine Kraft hernahm mich jeden Morgen wieder von einem fremden Sofa zu kratzen und weiter zu gehen, denn selbst das Sprechen kam mir in diesen Zeiten nutzlos und vor allem energieverschwendend vor – weshalb ich das seit dem ersten Abend auch kaum getan hatte. Aus meinem Mund kamen nur noch gebrummte Antworten.
„Svea?", ich zuckte bei Violas Stimme zusammen.
Sie hatte mich überrascht. Das war nicht gut, meine Aufmerksamkeit, der gewisse Instinkt, zu merken, wenn sich mir etwas näherte, ließ nach. Ich war zu sehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt, obwohl es Wichtigeres gab.
„Du solltest wirklich eine Pause machen... vielleicht tauscht Pia für ein paar Stunden mit dir... ", sie sah mich mit einem besorgten Gesichtsausdruck an. Ich schüttelte meinen Kopf.
Ich bin okay.
Ich bin okay.
Ich bin-
Glaubte ich mir selbst? Nein, nicht wirklich. Aber es blieb mir nicht anderes übrig, als in Ordnung zu sein. Zumindest bis wir das Haus von Naths Familie erreicht hatten. Dabei stand es noch in den Sternen, ob Mr Jacott uns überhaupt hineinlassen würde – besonders wenn er mich erblicken würde. Wenn wir jemals dort ankommen sollten, sollte ich mich dringend im Hintergrund halten. Ich bezweifelte nämlich, dass er mich wegen eines neuen Haarschnitts nicht erkennen würde. Hoffentlich ging es Nath und den anderen gut. Ich wusste gar nicht, wie sehr ich seine Stimme vermissen konnte, dabei gab es schon Phasen, da hatten wir uns länger nicht gehört. Wenn er sich wieder in der zweiten Hälfte der Sommerferien in seinem Zimmer verkroch um für das folgende Schuljahr voraus zu lernen, beispielsweise – inzwischen wusste ich ja, wieso er das immer tat. Nie hatte er mir so gefehlt wie jetzt. Er und Flip, ich hatte nicht gewusst, wie abhängig ich von ihrer Nähe war.
„Svea!", Viola riss mich zum zweiten Mal innerhalb weniger Augenblicke aus meinen Gedanken. Wir saßen noch in dem Haus, in dem wir letzte Nacht geschlafen hatten, wir würden in wenigen Minuten aufbrechen. Erneut nach draußen. Ich wollte nicht. Wollte einfach hierbleiben, ob es hier nun Essen gab oder nicht. Spoiler – gab es nicht.
„Rede mit mir!", Viola sah mich immer eindringlicher an.
„Wir haben ein Problem."
Ich hob meinen Kopf und sah John unweit von mir entfernt stehen. Mir war fast alles Recht, was Violas Aufmerksamkeit umlenkte. Sie sollte sich nicht um mich sorgen.
„Was ist los, John?", Pia sprach ruhig.
„Unser Benzin neigt sich dem Ende zu, wir müssen tanken. Die ganze Zeit auf Schrittgeschwindigkeit zu fahren frisst Sprit. Und Automatik-Autos fressen sowieso schon mehr als Schaltwagen", er rieb sich die Stirn und schien zu grübeln.
„Hier in der Nähe gibt es irgendwo eine Tankstelle. Vor Jahren hat mal eine Tante von mir hier in der Nähe gewohnt", Peggy verschränkte ihre Arme. Sie war in den letzten Wochen ziemlich still und vor allem weniger sensationsgeil geworden.
„Gut, hoffen wir mal, dass das Militär die Tanken nicht bewacht", der Braunhaarige seufzte. Ich stimme ihm still in meinem Inneren zu.

Endless DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt