Special - Sveas Geburtstag

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Schon laaaaaaaaaaaange überfällig (und auf FF schon längst gepostet). Mensch, ich bin so unzuverlässig hier ^^*

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An meinen 17. Geburtstag konnte ich mich noch wirklich gut erinnern. Leider nicht im guten Sinne. Ich lernte an diesem Tag, dass hinter einer lieben, scheinbar harmlosen Fassade sehr viel Niederträchtiges hausen konnte. Und das auf sehr sehr schmerzhafte Art und Weise. Der Abend davor sollte eigentlich einer der schönsten und erinnerungswürdigen meines Lebens sein. Erinnern würde ich mich wirklich immer an ihn. Nur wirklich schön war dieser Abend zurückblickend nicht. Nun, um es kurz zu sagen, mein damaliger Freund Simon – er war mein erster – hatte sturmfrei, und weil er an meinem Geburtstag am nächsten Tag keine Zeit hatte, da er lange Schule und dann einen Termin hatte, wollten wir uns einen schönen Abend machen. Simon hatte gekocht, es gab Erdbeeren und Schokoladenpudding zum Nachtisch und später schauten wir dann einen Film bei ihm im Zimmer, während wir auf seinem Bett saßen. Er hatte seinen Arm um mich gelegt und die ganze Zeit kam er mir bereits unruhig vor. Außerdem war der Film ziemlich leise und langweilig. Wir waren schon etwa ein halbes Jahr zusammen und es war nicht das erste Mal, dass wir bei jemandem von uns zusammen einen Film schauten. Deswegen wunderte ich mich auch so über den leisen Fernseher. Normalerweise hatte Simon den immer penetrant laut und ich musste ihn bitten ihn leiser zu machen. Nun bat ich ihn an diesem Abend eher darum, ihn lauter zu stellen. Simon war ein durchschnittlicher, unscheinbarer Typ. Normale Familie, normale Noten, normale Freunde, normale Schule, normale Hobbys. Vielleicht war das das große Problem. Nicht einmal sein Aussehen war besonders herausstechend, abgesehen davon, dass er mit seinen 187 Zentimetern ein wenig größer war als die meisten anderen. Er hatte braune, immerzu verwuschelte Haare, braun-grüne Augen, trug eine Brille und war weder sonderlich schlaksig noch muskulös. Aber ich hatte ihn wirklich gern. Mir war es egal, dass er auf den ersten Blick nichts Besonderes war. Jeder Mensch hatte etwas Einzigartiges an sich. Nur nicht jeder sah das an sich selbst.
Ich bat Simon, den Film noch etwas lauter zu stellen, in der Hoffnung, mit dem Verstehen der Dialoge den Film auch interessant finden zu können.
Aber seine warmen Hände blieben an meiner Seite und streichelten mich, seine Lippen wanderten an meine Schläfen.
„Was machst du?", irritiert drehte ich meinen Kopf in seine Richtung, als er meine Haare von der Schulter strich und mit seinen Lippen an meinem Hals hinunterwanderte. Er brummte gegen meine Haut und murmelte dann: „Dich küssen."
Ich wusste nicht, was ich denken sollte, aber er zog mich auch auf seinen Schoß und enger an sich. Seine Lippen wanderten weiter an meinem Hals umher und ich fand nach der Überraschung langsam Gefallen daran, vergaß den Film. Ehe ich mich versah, küssten wir uns hitzig und noch plötzlicher wanderten unsere Hände über unsere nackten Körper. Mein erstes Mal dauerte dann nicht besonders lange an und schmerzte vor allem die meiste Zeit davon. Simon hatte wohl nicht wirklich ein Händchen für meine Bedürfnisse oder war zu sehr mit seinen beschäftigt, um darauf zu reagieren, dass ich meine Schmerzen ansprach. Oder er wusste sich nicht dabei zu helfen. Oder er wollte es nicht. Ich erfuhr es nie. Ich war danach dennoch eigentlich ganz zufrieden, ich hatte nicht erwartet, beim ersten Mal großartigen Sex zu erleben. Damals war ich zwar weniger verschlossen, aber trotzdem realistisch. Es hätte einfach noch etwas Übung bedurft.
Ich schmiegte mich an ihn, merkte aber, dass etwas nicht stimmte, er war abweisend und kühl, machte keine Anstalten, seinen Arm um mich zu legen, wie er es sonst bei jeder Gelegenheit getan hatte. Dennoch nickte ich ein, wenn auch nicht so federleicht und unendlich glücklich, wie man angeblich nach dem ersten Mal sein sollte.

Maximal eine Stunde später weckte er mich mit einem Rütteln an der Schulter.
„Svea, es wird spät, du musst nach Hause."
Ich öffnete irritiert meine Augen und setzte mich auf.
„Simon?"
Er war bereits angezogen und meine Sachen lagen neben ihm auf dem Bett.
„Deine Eltern machen sich noch Sorgen, wenn du zu spät nach Hause kommst."
Ich war irritiert, dass er kaum enttäuscht klang. Sollte er sich nicht normalerweise wünschen, ich könnte bleiben?
„Äh... ja", verwirrt griff ich nach meinen Sachen.
Simon blieb nicht im Zimmer, während ich mich anzog. Als ich jedoch fertig angezogen auf den Flur trat, war er schnell neben mir. Ich griff nach meiner Tasche, während er schon zur Tür ging und sie öffnete.
„Komm gut nach Hause", er hauchte mir einen Kuss auf die Wange.
„Sicher, Si. Ich kann doch auf mich aufpassen."
Ich lächelte und küsste ihn einmal.
„Bis dann!"
Er nickte und schloss die Tür. Ich lächelte nur noch bis zur Fahrstuhltür, dann machte sich ein Ziehen in meinem Magen breit. Hatte er mich gerade förmlich hinausgeworfen? Auf dem Weg zur U-Bahn und auch während ich nach Hause fuhr, konnte ich nicht aufhören über Simons Verhalten zu grübeln. Irgendwie... fühlte es sich falsch an, wie es nach dem Sex gelaufen war. Er hatte mich nicht mal mehr angefasst, außer um mich zu wecken und zum Abschied zu küssen – auf die Wange. Eigentlich küssten wir uns schon längst auf die Lippen beim Abschied. Wieso war er so distanziert? Als ich zu Hause ankam, war ich plötzlich fürchterlich müde. Klein-Flip begrüßte mich nicht mehr, ich sah ihn in meinem Zimmer in seinem Körbchen liegen und seelenruhig schnarchen.
„Hallo, Engelchen", Mama lächelte mir entgegen.
„Hej Hej", ich schmunzelte.
„Wie wars bei Simon?"
Schön, er hat gekocht."
Ich würde ihr morgen die Details erzählen.
„Nun, ich werde mal duschen und dann schlafen gehen. Bin echt müde."
„Mach das, Svea"
, sie strich mir einmal über die Schulter und verschwand ins Wohnzimmer.
Ich ging also duschen. Es wunderte mich ein wenig, dass ich mich überhaupt nicht anders fühlte, abgesehen davon, dass ich jetzt wusste, wie sich ein nackter Mann und sein Glied anfühlten. Aber irgendwie war ich auch nicht glücklich. Simons merkwürdiges Verhalten hatte mich verletzt. Ich fühlte mich von ihm allein gelassen und so kam diese so gepriesene Glückseligkeit nicht auf. Gähnend flocht ich nach dem Duschen meine Haare, putzte meine Zähne und ging dann gegen 23:00 Uhr ins Bett.

Endless DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt