Kapitel 36: Urlaubsplanung und Chaosdienste

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Frederiks Sicht:

Himmel waren das schöne Tage gewesen. Mit diesem Kurzurlaub vor ein paar Tagen  hatte sie mich echt geflashed, damit hatte ich nie im Leben gerechnet. Mein verücktes Mädel, echt. Wenn ich an sie dachte wurde mir schon wieder ganz warm ums Herz. Was hatte sie bloß mit mir gemacht? Sie hatte mich echt verzaubert. Es war so schön gewesen. Die Tage in London, die Zeit auf dem Hotelgelände und natürlich besonders die eine Nacht. Himmel, wenn ich an die zurückdachte bekam ich immer noch weiche Knie und wahrscheinlich auch einen roten Kopf vor Schamesröte. Diese Nacht war echt unglaublich gewesen ich dachte ich müsste explodieren vor Lust. Wo hatte sie das bloß gelernt? Schade dass der Urlaub so schnell vorbei war, da war ich genauso traurig wie sie. Deshalb kam mir auch die Idee mit dem richtigen Urlaub, da konnten wir uns drauf freuen, und wir würden viel mehr Zeit zusammen haben. Drei Wochen hatten wir eingereicht, die auch Gott sei Dank von Urs so genehmigt wurden. 3 Wopchen im Juli hatten wir bekommen. Gott sei Dank hatte vor einigen Wochen bei uns auf der Station noch ein weiterer Assistenzarzt angefangen, der im 4ten Jahr war. Sonst wäre das nicht gegangen.

 Huch, da kam sie gerade ins Schwesternzimmer. Wir hatten gerade zusammen Spätdienst auf Station. Müde sah sie aus. Ich stand auf und ging ihr entgegen. Wir fielen uns in die Arme und ich küsste sie. "Jetzt eine Cola, eine Apfelschorle und 5 Minuten Pause, das wärs", sagte sie müde.  Ich holte ihr ihre Cola und die Apfelschorle. Sie ließ sich müde auf einen Stuhl fallen. "Ganz schön was los heute, hm?" Sie nickte mit geschlossenen Augen. Ich nahm sie in den Arm. "Ich weiss was, was dich wieder munter werden lässt", raunte ich ihr ins Ohr. "Unser Urlaub ist durch!" Sie sah mich glücklich und erleichtert an. "Jetzt ehrlich? Das hätte ich nicht gedacht, das ist ja wunderbar!", strahlte sie. "Wusste ich doch dass ich deine Lebensgeister wieder wecken kann", grinste ich selbstgefällig. Sie boxte mich in die Rippen. Dann lehnte sie sich an meine Brust, ich nahm sie in den Arm und wir küssten uns. In dem Moment kam Urs Heinemann rein. Wir fuhren auseinander. "Lasst Euch nicht stören, das habt ihr euch verdient", sagte er müde. Ramona und ich sahen uns erstaunt an. 

"Ich brauch nur schnell einen Kaffee und dann bin ich wieder weg. Himmel was ist heute bloß los? Die halbe Station an neuen Patienten und eben noch prügelnde Eishockeyfans im Treppenhaus.... Ich musste gerade den Sicherheitsdienst und die Polizei rufen...." Kopfschüttelnd schnappte er sich einen Kaffee und verschwand wieder. Wir grinsten uns an und dann ging es auch schon weiter. Mila und Steffi stürmten herein. "Frederik, kannst du mal schnell..... und Ramona ich brauch Dich in Zimmer 14". Seufzend standen wir auf und widmeten uns wieder unserer Arbeit. Heute war es hier echt wie im Tollhaus, Gott sei Dank war es bald vorbei.

Kurz vor Dienstschluss machten wir im Schwesternzimmer die Übergabe mit dem Nachtdienst und dann verschwanden wir. "Los, bloß raus hier, bevor noch was dazwischen kommt", murmelte Ramona und wir verschwanden schnell Richtung Auto. Auch ich war echt fertig, dieser Dienst hatte es echt in sich gehabt, es war wie im Irrenhaus gewesen. Zeitweise mussten wir die Patienten auf dem Gang parken, bevor die Innere ausgeholfen hat und wir sie dort unterbringen konnten. Was so ein Eishockeyspiel doch ausrichten konnte. Zwei gegnerische Fangruppen waren an einander geraten und es gab haufenweise Verletzte für unsere Station, sowie die umliegenden Krankenhäuser. Eine richtige Massenschlägerei, inklusive verletzter Polizisten. Die nächsten Tage würde der Sicherheitsdienst bei uns auf Station bleiben und dafür sorgen dass sie sich nicht erneut angingen wenn sie sich auf dem Gang begegneten. In der Notaufnahme kamen uns Lee und Malte entgegen. "Ej, bloß weg hier!", riefen sie als sie uns sahen. Auch sie flüchteten, sie hatten den ganzen Haufen erstversorgt bevor er zu uns kam.

Wir schmissen uns ins Auto und fuhren zu Ramona. Dort war nicht mehr an viel zu denken, wir waren hundemüde, gingen noch schnell duschen und  dann ins Bett. Keine zwei Minuten später waren wir auch schon weg. Am nächsten Tag schliefen wir aus und guckten uns nach dem Frühstück nach Urlaubszielen um. Wir schwankten zwischen Mauritius, St. Maarten, Aruba und den Seychellen. Letztendlich entschieden wir uns für Mauritius, die Bilder die wir sahen warfen uns einfach um und die Hotels hatten auch noch Platz. Also buchten wir für 2,5 Wochen im Juli. Himmel, ich freute mich wie bolle. Ramona ging es genauso. Wir fielen uns in die Arme und strahlten uns einfach nur an. Ich hielt sie in meinen Armen und sah sie an bevor ich ihr einen Kuss auf die Stirn drückte und sie zur Couch zog. Dort verbrachten wir den Rest des Tages, netflixten und genossen die Zweisamkeit, bis wir zum Nachtdienst anrücken mussten. Diesmal in der Notaufnahme. Es war Samstag und dementsprechend war viel los. Viele Betrunkene, die gestürzt waren, etliche davon bei Junggesellenabschieden. Dazu noch 3 schwere Opfer von Verkehrsunfällen, wie das halt so ist wenn man alkoholisiert Auto fährt. Die Polizei würde sich freuen. Für sowas fehlt mir echt jegliches Verständnis. Wenn ich was trinken will lass ich das Auto stehen und punkt. Dann sorg ich halt vorher dafür ob mich Freunde mitnehmen können oder ich fahr mit Taxi. Ich mein wenn sie ihr eigenes Leben gefährden wollen ist das ihre Sache, aber vielleicht Unschuldige mit reinziehen geht gar nicht. Sie bekamen auch später ne ganz schöne Standpauke von mir und von der Polizei eine Anzeige.

 Gerade lief meine Süße am Schockraumfenster vorbei. Himmel, da war sie wohl nicht schnell genug mit der Nierenschale gewesen, jemand hatte sie von oben bis unten vollgekotzt. Au weia die Arme. Sie besorgte sich Waschzeug aus dem Lager und lief dann Richtung Personalduschen. Schwester Charlotte kam rein um mir zu sagen dass Ramona fürs erste ausfiel. "Ich weiss", entgegnete ich ihr. "Ich hab sie gerade durchs Fenster gesehen, die Arme." Aber auch dieser Dienst ging vorbei. Wir trafen uns am Auto und sie erzählte mir was passiert war während sie sich vor Ekel schüttelte. Ich konnte nicht anders, ich musste lachen. Als sie mich empört ansah drückte ich ihr schnell einen Kuss auf, nahm sie in die Arme und dann fuhren wir nach Hause zu ihr. 

Neue Stadt neues Glück? Frederik Seehauser FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt