Kapitel 68: Der größte Schatz auf Erden

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Frederiks Sicht:

Was für ein scheiss Traum, echt. Noch nie hat mich ein Alptraum so mitgenommen wie dieser. Aber war ja irgendwie klar dass ich davon träume. Ich mein irgendwie muss man so einen Schock und seine Ängste verarbeiten....und das war wirklich die größte Angst gewesen - dass wir von den "Haien" gefressen werden. Todesangst. Wut kam in mir hoch. Diese Jugendlichen verdienten noch einen Satz heisse Ohren, echt!!! Hoffentlich bekamen sie eine gerechte Strafe. 

Denen war es echt scheissegal gewesen was mit uns war. Dass wir Todesangst hatten. Aber meine Prinzessin war echt toll gewesen. Noch nie hab ich sie so sehr gebraucht wie nach diesem schlimmen Alptraum. Und sie war da für mich. Sie war einfach nur da, hat mich in den Arm genommen und mich getröstet. Da war soviel Halt und Liebe da. Und genau das brauchte ich, besondes den Halt. Ich hab mich an sie geklammert wie ein Ertrinkender. Sie tat mir so gut, sie gab mir so viel Trost. Es war so schön das  sie da war, einfach nur schön. Und beruhigend.

Gerade jetzt brauchte ich sie so sehr. Und sie fing mich auf. Mit aller Liebe die sie hatte. Es war ein schönes Gefühl zu wissen dass da jemand war der einen hielt und auffing wenn es beschissen ging. Meine Prinzessin - der größte Schatz auf Erden. Nein, nicht nur auf Erden, im ganzen Universum. So etwas wie sie gab es nicht noch einmal und mir wurde klar dass ich der größte Glückspilz auf Erden war.

Sie bettete meinen Kopf auf ihre Brust und ich hörte ihren Herzschlag. Sie lebte. Gott sei Dank, sie lebte. Es war alles nur ein schlimmer Traum gewsen. Ich horchte auf das Klopfen ihres Herzens. Poch, poch, poch. Das schönste Geräusch auf Erden für mich. Es beruhigte mich. Wir waren in Hotelzimmer und nicht im Meer. Sie war nicht tot, sie lebte noch. Ich spürte ihren Puls . Poch, poch, poch. Mein Mädchen lebte noch, ICH lebte noch. Poch. poch,poch. Das Geräusch und ihre Atmung beruhigten mich. Sie hielt mich immer noch im Arm und streichelte mich liebevoll.

 Es tat so gut. So unglaublich gut. Bei ihr konnte ich mich komplett fallen lassen, auftanken und meine Sorgen loswerden. Sie war immer für mich da. Und das mit einer Liebe, die so unbeschreiblich war. Genauso wie ich immer für sie da war. Poch, poch, poch. Danke dass es dich gibt mein Schatz.

Den Rest der Nacht redeten wir über unsere zukünftige Wohnung und der Alptraum verlor etwas an Schrecken. Ich freute mich so auf unser gemeinsames Leben. Wir würden unschlagbar sein als Team. Ein Leben mit meiner Traumfrau. Wir beide zusammen geschweisst als ein Ganzes - eine Einheit die hoffentlich nichts und niemand mehr trennen konnte. Ich freute mich so, konnte es kaum erwarten. Was wir wohl für eine Wohnung finden würden?

Am nächsten Morgen waren wir beide total gerädert. Wir standen beide lange gemeinsam unter der kalten Dusche um wach zu werden. "Was wollen wir denn heute machen Schatz?", fragte ich sie. "Hmmmmmm?" Sie nahm den Kopf von meiner Brust und sah mich mit kleinen roten Augen an. Ohje, meine arme Maus. War sie echt die ganze Nacht mit mir aufgeblieben. "Was wollen wir heute machen meine Süße?" "Weiss nicht." "Wie wäre es mit einfach unten auf die Wiese legen und entspannen? Und wenn wir Lust haben in den Pool und Eis essen?" "Das hört sich sehr gut an", murmelte sie. Irgendwann erwachten die Lebensgeister dann doch etwas und wir stiegen aus der Dusche und  gingen hinunter zum Frühstück.

Ich staunte nicht schlecht als sich meine Süße eine Tasse Kaffee nahm. "Bist Du krank?", fragte ich sie vorsichtig. "Nein, nur müde", gähnte sie. "Du magst doch gar keinen Kaffee." "Mag ich auch nicht, igitt. Aber der hat Koffein und ich bin so müde. Ich lass den kalt werden und kipp den in eins runter." Ich sah sie skeptisch an. "Kalter Kaffee schmeckt ja mal gar nicht." "Warmer auch nicht. So kann ich den schnell runterkippen und trink dann nen Saft hinterher damit der Geschmack weggeht." "Na da bin ich ja mal gespannt..." "Das hab ich beim DRK auch mal so gemacht. Ich war da ehrenamtlich im Katastrophenschutz während des Studiums und wir hatten mal nen 14 Stunden Einsatz der die auch die ganze Nacht über dauerte. Hat wunderbar geklappt und munter war ich dann auch, besser gesagt wie ein epilptischer Hamster auf Drogen" Ich fing an zu schmunzeln. "Na da bin ich ja mal gespannt, den epileptischen Hamster würd ich ja gerne mal sehen." Sie steckte mir die Zunge raus.

Wir frühstückten und warteten bis ihr Kaffee kalt geworden war. Den kippte sie sich dann mit angewiedertem Gesicht und Nase zu runter und trank schnell einen Multisaft hinterher. Ich musste lachen. "Ääääääääääh!" Sie schüttelte sich. "Meine Heldin" Ich kam auf sie zu, nahm sie in die Arme uind gab ihr einen Kuss. "Depp!" Sie boxte  mich lächelnd leicht in den Bauch. Hand in Hand gingen wir aufs Hotelgelände zur Wiese. Ich setzte mich mit dem Oberkörper gegen eine Palme. Sie legte sich hin und ich bettete ihren Kopf in meinen Schoß. Unverwandt sahen wir uns an und ich spielte mit ihren Haaren. Meine andere Hand lag auf ihrem Bauch. Sie hatte den Medicus mit dabei. Ich kannte dieses Buch zwar schon, konnte es aber immer wieder lesen. Es war eines meiner absolten Lieblingsbücher. Während ich weiter mit ihren Haaren spielte begann sie mir daraus vorzulesen. Kurz machte sie eine Pause. "Ich liebe dieses Buch einfach", seufzte sie. Das kann ich gar nicht oft genug lesen. Schade nur dass der Film ganz anders ist." 

"Ja das fand ich auch schade. Ein guter Film zwar, aber der Medicus dürfte er sich echt nicht nennen." Ich nahm ihre Haare und kitzelte sie damit ihm Gesicht. "Weiter!", forderte ich sie zärtlich auf und gab ihr einen Stubs auf die Nase. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Es war ein herrlicher Morgen und Vormittag. Irgendwann wechselten wir. Ich saß nach wie vor am Baum. Sie krabbelte zwischen meine Beine und lehnte sich an meinem Oberkörper und kuschelte sich an. Ich gab ihr einen Kuss, Dann las ich weiter. Zwischendurch küssten wir uns immer wieder. Irgendwann legte ich das Buch beiseite, wir legten uns hin und tauschten ungestört Zärtlichkeiten aus.

Irgendwie müssen wir dann eingeschlafen sein, als wir wieder aufwachten hatten wir das Mittagessen verschlafen. Macht auch nix...Hand in Hand schlumpften wir ins Restaurant und bestellten uns was zu essen. Hinterher legten wir uns wieder auf die Wiese, lasen weiter in dem Buch und ließen die Seele baumeln und ab und zu kühlten wir uns im Pool ab. War das herrlich! Ein entspannter und gelungener Tag nach dem Horror von gestern.

Neue Stadt neues Glück? Frederik Seehauser FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt