Kapitel 108: die Augen werden geöffnet

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Ramonas Sicht:

Als Mila das sagte tat es mir echt leid. "Ich hab die Tage nachdem das gesackt war viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Ich glaub ich hab da echt überreagiert. Wir waren doch die meiste Zeit zusammen und ich hab doch gesehen wie schlecht es ihm ging. Und seine Eltern waren ja auch da gewesen, die wird er ja wohl kaum alleine gelassen haben um mit ner anderen rum zu vögeln. Scheiße, ich glaub ich hab da echt überreagiert." Mila zog mich zur Couch. "Ja, aber ist ja auch kein Wunder, so eine Nachricht hat man nicht alle Tage vor Augen. "Ich war einfach so geschockt, mit so was rechnet man doch nicht!" Sie sah mich an. "Das kam so unerwartet, ich war so geschockt!"

"Du hättest ihn sehen sollen, echt. Nur noch ein Häufchen Elend. Es ging ihm so schlecht. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten und hat mich 3 oder 4 mal gefragt warum ich da bin - und als ich ihm den Grund sagte fing er jedes mal an zu heulen." Oh man." Mir versetzte es  einen Stich. "Er lallte immer wieder dass er dich liebt und mit der anderen nichts hat, sie gar nicht kennt. Er hat auch ihren Namen verwechselt und sie Angela genannt. Und als ich ihn berichtigte wusste er nicht wer Andrea war. Und glaub mir, das war nicht gespielt, er war so hacke dicht dass er das nicht mehr auf die Kette bekam." Ich schwieg betroffen.

"Aber wer sollte uns denn aus einander bringen wollen? Kennst du jemanden, der was von ihm oder mir will?" Mila sah mich ungläubig an. "Ich bitte dich, die halbe Station steht auf Frederik, hast du das nicht gewusst?!" "Nein!" Ich war überrascht. "Die halbe Station plus einige Schwestern von anderen Stationen und Paula Martinson und Tabea Rohde. Aber Schwestern von unserer Station und Paula und Tabea trau ich das absolut nicht zu. Die anderen kenn ich nicht so gut. Bevor du kamst haben so viele versucht bei ihm zu landen und er hat sie alle abgewiesen. Und dann kamst du..." Ungläubig sah ich sie an. "Das hätte ich echt nicht gedacht "

"Ehrlich Ramona, hast du Tomaten auf den Augen?! Oder nee, wahrscheinlich hattest du nur Augen für Frederik. Aber so ist es - und seitdem er dich kennt ist er ein ganz anderer. Wie verwandelt um ehrlich zu sein. Früher war er so zugeknöpft und hat nur für die Arbeit gelebt und jetzt - seitdem du da bist hat er nur noch Herzen in den Augen und ist so gelöst und fröhlich. Ich glaube ehrlich gesagt nicht mehr dass er was mit ner anderen hat. Und du weißt - Betrunkene sagen fast immer die Wahrheit. Und Lügen hätte er in dem Zustand auch nicht mehr können, glaub mir. Er hätte nicht mal gewusst wie viel 2x2 ist." Schlagartig überkamen mich schlimme Schuldgefühle. Was hatte ich bloß getan? "Scheiße man, wie mach ich das bloß wieder gut?!" "Ihr müsst mit einander reden!" "Ja, unbedingt", nickte ich. Oh man! Ich hatte das Gefühl das reden nicht reichen würde. Wie konnte ich nur so blöd sein?

Scheiße scheiße scheiße! Ich hatte ihm richtig weg getan. Wie konnte ich das bloß wieder gerade biegen? Blumen. Aber Blumen und reden, das reicht doch im Leben nicht! Ihn verwöhnen. Auf jeden Fall - falls er es überhaupt so weit kommen ließ. Für den Fall dass er mich überhaupt noch haben wollte. Allein der Gedanke dass es vielleicht zu Ende war tat mir furchtbar weh. Hallo?! Vor ein paar Tagen wollte ich es noch beenden und nun tat es mir furchtbar weh, sollte tatsächlich Schluss sein. Ich liebte ihn, sollte er wirklich unschuldig sein und er wäre aufgrund meines Verhaltens so verletzt dass er Schluss machen sollte, das würde ich mir nie verzeihen.

Ich erzählte Mila was mir gerade durch den Kopf ging. "Ramona, ihr müsst mit einander reden, unbedingt!" "Ja, du hast recht. Am liebsten würde ich sofort zu ihm fahren, aber so wie Du ihn geschildert hast macht das wohl heute keinen Sinn mehr..." "Nein, aber morgen." "Ich fahr morgen nach dem Frühdienst nach Hause." Sie nahm mich in den Arm. "Wird schon werden!" "Hoffentlich", seufzte ich. Bei dem Gedanken dass ich ihm vielleicht mega weh getan hab wurde mir ganz anders.

Dieser Gedanke ließ mich auch die ganze Nacht nicht schlafen. Wie würde das Gespräch laufen? Wie würde er reagieren? Würde es überhaupt ein Gespräch geben? Oder würde er mir die Tür vor der Nase zu knallen?

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Neue Stadt neues Glück? Frederik Seehauser FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt