Kapitel 40: Treffen zu viert

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Frederiks Sicht:

Am frühen Abend machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Um 20.00h hatten wir uns mit Jannik und Steffi am Riesenrad verabredet, eine halbe Stunde brauchten wir zum Kirmesgelände, blieb also noch eine Stunde um die Blumen und die CD zu besorgen. Wir liefen durch mehrere Läden bis wir die CD gefunden hatten. Ramona ließ sie als Geschenk einpacken, anschließend machten wir uns auf dem Weg zum nächsten Blumenladen. Gott sei Dank hatten die Läden hier bis abends um 22.00h auf. Ramona ließ einen riesigen Strauß zusammen stellen. Ich musste schmunzeln, konnte mir aber vorstellen wie sie sich fühlte wenn sie an morgen dachte. Ehrlich gesagt würde es mir genauso gehen, würde ich ihre Eltern kennen lernen. Sie ließ den Blumenstrauß unten mit feuchtem Küchenkrepp umwickeln.

Da es abends und nachts noch relativ kühl war würden die Blumen die paar Stunden im Auto ohne Probleme überstehen. Wir konnten eh nicht allzu lange bleiben da wir morgen früh aufstehen mussten. Meine Eltern wohnten in Garching bei München, was mehrere Stunden Fahrzeit bedeutete. Wir würden dort morgen übernachten und dann übermorgen früh zurückfahren, wir hatten beide Spätdienst in der Notaufnahme.

Kurz vor 20.00h kamen wir am Riesenrad an. Jannik war schon da und Steffi kam kurz nach uns. Wir begrüßten uns und zogen zusammen los. Wir schlenderten über das Gelände, unterhielten uns und blieben an dem einen oder anderen Karussell stehen. Ramona fand den Break Dancer ganz cool, ich ebenso, also kaufte ich uns Karten. Jannik uns Steffi fuhren auch mit, somit konnten wir zwei gegenüber liegende Kabinen besetzen. Weil wir es so toll fanden fuhren wir gleich nochmal. Hinterher kaufte Ramona uns Karten fürs Kettenkarussell. Während der Fahrt konnte ich sie gut beobachten, ihre Haare flatterten im Wind. Sie lachte und hatte eine Menge Spaß. Immer wenn wir uns durch Zufall zu einander drehten lachten wir uns an. Auch Jannik und Steffi fuhren wieder mit. Hinterher fuhren wir Autoscooter. Jeder hatte ein anderes Auto, eine super Gelegenheit für Jannik, Steffi anzuflirten. Nach dem Autoscooter wollten Ramona und ich uns absetzen. Jannik nutzte seine Chance, rempelte Steffi immer wieder an und grinste. Sie lachte, hatte Spaß und rempelte zurück. Ich glaube es war wirklicklich ganz gut wenn wir uns gleich verdrückten.

Nach dem Autocooter gaben wir vor, auf die Toilette zu müssen, Jannik und Steffi sollten schon weiter gehen, wir wären gleich wieder da. Dabei zwinkerte ich Jannik zu, der natürlich eingeweiht war. Dann verdrückten wir uns und bummelten gemeinsam weiter. An einem Stand kauften wir uns gebratene Champignons. Die waren echt lecker. An einem anderen Stand besorgten wir uns was zu trinken und dann wollte ich für Ramona ein Kuscheltier schießen. Ich traf kein einziges Ziel. "Gott sei Dank triffst Du im OP eher den Punkt", grinste sie mich frech an. "Hey", sagte ich gespielt empört. Dann prusteten wir los und lachten uns scheckig. Als Trostpreis bekam ich eine Rose für meine Angebetete, die ich ihr mit einem Kuss überreichte.

 Arm in Arm und in bester Laune schlenderten wir weiter. Wir probierten diese und jene Stände aus und hatten eine Menge Spaß. Viele Leute gingen ja abends nur auf die Kirmes um sich vollaufen zu lassen, so einer war ich nicht, und Ramona wohl Gott sei Dank auch nicht. Früher war ich als Jugendlicher ehrenamtlich im BRK gwesen, wie oft hatten wir Sanitätsdienste auf iregendwelchen Kirmessen, wo wir alkoholisierte Leute ins Krankenhaus fahren mussten, oder teilweise echt die Alkoholleichen auf dem  Asphalt liegend einsammelten. Oder noch schlimmer war wenn wir Dienst auf der Wiesn hatten. Ich weiss nicht, für mich ist das nix. 1-3 Bier ist für mich ok, aber ich geh nicht um die Kirmes um mich zu besaufen, ich fahr lieber Karussell und hab so Spaß, da bin ich echt Kind geblieben. Ramona ging es scheinbar genauso.

Als Nächstes fuhren wir zwei Runden mit der Loopingbahn. Als wir wieder ausgestiegen waren zupfte mich Ramona am Ärmel. "Guck mal." Sie zeigte in eine Richtung. Da standen Jannik und Steffi an einem Tisch, aßen Crêpes und unterhielten sich angeregt. Wir mussten beide grinsen und gingen unauffällig weiter. "Sieht ja so aus als ob es ganz gut läuft zwischen den beiden. Ich bin ja mal gespannt wie das weiter geht", sagte sie. "Ich auch", antworte ich. "Hoffentlich hat Jannik Glück, ich würde es ihm so wünschen. Unglücklich verliebt sein ist echt kacke", sagte ich. "Ja, das stimmt", antwortete sie und sah mich an. Wir fassten und bei den Händen und gingen dann zum Riesenrad. Damit wollten wir noch fahren, dann mussten wir auch nach Hause, immerhin wollten wir morgen nach München, das waren wenn man gut durch kam 5,5 Stunden Fahrzeit. 

Da wir wenn möglich um 13.00h da sein sollten mussten wir um 6 losfahren, da wir durch den Berufsverkehr mussten. Im Riesenrad war es richtig schön. Wir hielten uns im Arm und genossen die Aussicht. Als wir oben anhielten küssten wir uns und schauten uns Köln bei Nacht an. Ein himmlischer Moment. Ramona sah mich an. "Danke für diesen wunderschönen Tag", flüsterte sie. "Danke dass ich ihn mit der liebsten Person auf der ganzen Welt verbringen durfte", antwortete ich und wir küssten uns wieder. Kurz darauf war die zweite Fahrt zuende. Als wir auf halben Weg zum Auto waren begann es zu regnen. Erst nur ganz sachte, aber es wurde schnell ein richtiger Platzregen. Hand in Hand rannten wir so schnell wir konnten zum Auto, doch als wir ankamen waren wir klatschnass. 

Doch das störte uns überhaupt nicht. Wir lachten ausgelassen und als wir saßen machte ich die Heizung an und wir fuhren wieder nach Hause. Zuhause angekommen sprang Ramona noch schnell zum aufwärmen unter die Dusche. Ich wollte nicht und trocknete mich so ab. Kurze Zeit später gingen wir schlafen. Was für ein herrlicher Tag. Und morgen würde noch einer folgen.

Neue Stadt neues Glück? Frederik Seehauser FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt