Kapitel 13: Im Schwesternzimmer

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Frederiks Sicht:

Am nächsten Morgen fuhr mich Nadine in die Klinik. Sie brauchte das Auto weil sie nachher einkaufen wollte. Auf Station war ne Menge los. Ein Patient hatte Stress mit seiner Freundin. Sie hatten sich gestritten und er war ihr nachgelaufen obwohl er das Bett mit seiner frisch verplattenten Tibeafraktur nicht verlassen durfte. Was darauf folgte war klar. Er brach auf dem Flur zusammen und die Tibea musste erneut operiert werden. Das durfte ich übernehmen.  Außerdem bekamen wir einen Schwung neuer Patienten. 3 gebrochene Beine, einen  Bandscheibenvorfall, eine Frau mit Ostheoprorose und ein Mann der morgen ein neues Hüftgelenk bekommen sollte.

Ich kam gerade aus dem OP und trank einen Kaffee im Schwesternzimmer, da stand mit einem Mal mein Schwesterchen vor mir. "Was machst Du denn hier?", fragte ich sie entgeistert. "Mir ist die volle Wasserkiste auf den Fuß gefallen", stöhnte sie. "Ich war in der Notaufnahme. Deine Ramona hat mich gerade wieder zusammengeflickt, 2 Zehen sind gebrochen. "Du machst ja Sachen!" sagte ich. "Komm setz Dich, ich mach Dir einen Kaffee, und dann zeig mal her." Die Zehen sahen echt fies aus.  Apropros Ramona, ich wollte ja heute mit ihr reden. Ich schaute noch einmal auf mein Handy. Hey, eine Nachricht von ihr! 

"Hallo Frederik, entschuldige bitte dass ich mich jetzt erst melde. Ich hatte deine Nachricht gelesen, hatte dann aber den Zettel verlegt bevor ich Deine Nummer speichern konnte und hab ihn gerade erst wieder gefunden. Ich hoffe Du bist mir nicht böse. Wir können gerne wieder etwas unternehmen, aber nur, wenn Du auch willst. LG Ramona."  

Ich strahlte und zeigte Nadine die Nachricht. "Siehste, ich hab doch gesagt dass sie Dich mag und dass es einen Grund gibt dass sie sich nicht gemeldet hat." "Ja Du hast ja Recht", sagte ich kleinlaut. "Sie scheint echt ne Nette zu sein." "Sie ist nicht nur eine Nette, sie ist die wunderbarste Person die ich bisher getroffen habe", schwärmte ich. Nadine lachte. "Brüderchen, dich hat es ja echt voll erwischt." Ich nickte. Ich brachte Nadine den Kaffee und schrieb Ramona zurück. Ich wollte mich übermorgen mit ihr treffen und dann würde ich Nägel mit Köpfen machen. 

Ich hatte sie die Tage so sehr vermisst, ich musste einfach wissen woran ich bin. Ob sie für mich auch was empfand oder ob ich sie mir aus dem Kopf schlagen musste. Diese Ungewissheit der letzten Tage war einfach unerträglich gewesen. Also verabredeten wir uns für übermorgen, 14.00 auf dem Parkplatz. Ich wollte ihr meinen Lieblingsplatz im Königsforst zeigen - und da würde ich es wagen.

Neue Stadt neues Glück? Frederik Seehauser FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt