Kapitel 67: Die Nachwehen vom Nachmittag

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Servus ihr Lieben, hier kommt die Auflösung. Hoffentlich könnt ihr mir verzeihen dass ich euch so lange zappeln lies, aber bei der Hitze war das Nachdenken echt nur schwer möglich. Ich hatte teilweise bis zu 36 Grad in der Bude weil es bei mir so schlecht isoliert ist und ich ein Flachdach habe. Draussen hatten wir teilweise 39 Grad, da hat sich das Hirn vor Hitze schon allein aufgelöst und schlafen nachts war auch nur sehr schwer möglich. Ich  kann Entwarnung geben, natürlich geht die Geschichte weiter, keine Angst. Wie viele von euch das schon vermutet haben hatte Freddy nur einen Alptraum. Ich hab noch soooooooooooo viele Ideen, keine Angst, die Geschichte ist noch laaaaaaaaaaaaaaaaaange nicht vorbei. Sie sind ja auch gerade erstmal dabei zusammen zu ziehen, wär ja schade wenn da schon Schluss wäre =) So, ich stell euch Kekse bereit, oder ne - bei dem Wetter lieber ein Schälchen Eis und einen alkoholfreien Cocktail (die sind auch lecker!) und wünsch euch ganz viel Spaß beim Lesen.

Ramonas Sicht:

Nach dem Erlebnis von vorhin konnte ich einfach nicht schlafen....Frederik hingegen war kurze Zeit später eingeschlafen, er war bestimmt noch total erschöpft von seinem Wettlauf gegen die Zeit. Ich dachte an die Geschehenisse von heute. Wie wunderschön dieser Tag heute morgen begonnen hatte und wie grauenvoll er geendet hat. Diese Angst um ihn. Und dann war es nur ein dummer Jungenstreich. Ich wurde wieder wütend. Am liebsten hätte ich den Idioten jetzt noch ein paar runtergehauen. Heute morgen haben wir noch davon geträumt zusammen zu ziehen und heute am späten Nachmittag musste ich solche Ängste ausstehen und meine Schatzi hatte Todesangst.

Unruhig warf ich mich hin und her. Die letzten Tage waren so wundervoll gewesen - und heute wäre fast alles zu Ende gewesen. Eine schreckliche Vorstellung. Das machte mir deutlich wie schnell sich alles ändern konnte und dass man das Glück und das Leben bis zur letzten Sekunde auskosten sollte. Plötzlich gab es einen markerschütternden Schrei. Ich fuhr hoch vor Schreck und machte das Nachttischlicht an. Neben mir saß Freddy im Bett, weiss wie eine Wand und sah sich hektisch um. Er zitterte am ganzen körper und schwitzte stark. 

"Schatz!" Ich nahm ihn in den Arm. Er fuhr herum und sah mich mit schreckgeweiteten Augen an. "Schatz, alles gut, es war nur ein Traum!" Ich drückte ihn fest an mich und streichelte ihn. "Komm her." Ich gab ihm einen Kuss, legte mich wieder hin und zog ihn zu mir. Fest nahm ich ihn in den Arm und streichelte ihn. Er war klatschnass und klammerte sich an mich. Ich flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr und streichete ihn weiter. Langsam hörte er auf zu zittern, statt dessen kamen ihm die Tränen. Unablässig rollten sie seine Wangen herunter. Ich strich sie ihm zärtlich weg. "Es ist alles gut mein Schatz. Es war nur ein schlimmer Traum", versuchte ich ihn weiter zu beruhigen.

 "Du warst tot" flüsterte er mit tränenerstickter Stimme. "Was?!" "Du warst tot. Die Haie - sie haben dich zerfleischt vor meinen Augen. Und dann haben sie mich gefressen." Wieder begann er zu zittern. "Erzähl mir was passiert ist." Er klammerte sich noch stärker an mich. Ich hielt ihr fest und strich ihm liebevoll durch die Haare. Armer Kerl, echt. Der Traum musste es ganz schön in sich haben, so hatte ich ihn noch nie erlebt. "Wir....wir waren wieder am Strand. Es war der nächste Tag. Wir....wir wollten wieder an den Strand um das schlimme Ereignis von gestern zu überschreiben....", kam es stockend aus ihm heraus. "Erst war es ein bisschen unheimlich nach gestern, aber dann ging es und wir hatten eine Menge Spaß....du hast mich im Wasser ausgekitzelt und ich hab dich daraufhin verfolgt......dann wurden wir abgetrieben und dann waren die Haie da....." 

Er stockte und wieder kamen ihm die Tränen. Ich streichelte ihn und küsste ihm die Tränen weg. Sie schmeckten ganz salzig. "Und dann?", fragte ich ruhig. ".....Dann haben sie uns umzingelt....diese Augen!!!!! Einer riss sein Maul auf und dann..... dann wurdest du unter Wasser gezogen.....mehrfach....ich hab versucht dich festzuhalten....und dann hat er deinen Unterleib weggerissen. Alles wurde rot und du kamst wieder hoch, ich hatte dich doch noch an der Hand. Du warst tot, deine Augen offen. Du starrtest mich mit leeren Augen an und und dein Unterleib fehlte....und alles war voller Blut!!!" Mir liefen Schauer über den Rücken, so ein grauenhafter Alptraum! 

Es kostete ihn sichtlich Mühe das zu erzählen. Ich nahm ihn so fest in dem Arm wie ich nur konnte, drückte ihn an mich, damit er meine Wärme und meinen Herzschlag spüren konnte. "Und dann wurde ich unter Wasser gezogen und sie haben mich gefressen", endete er. "Oh Gott was für ein schlimmer Alptraum", sagte ich nur. Er weinte jetzt richtig. Da war sicher auch noch der Schock von vorhin dabei. Ich mein er hat vorhin echt Todesangst ausstehen müssen. Ich ließ ihn gewähren, hielt ihn im Arm und streichelte ihn. 

"Schatz, ich bin da. Es wird alles gut. Es war nur ein schlimmer Traum. Wir sind im Hotelzimmer und liegen im Bett. Es wird alles gut. Hör mal -  hörst du meinen Herzschlag?", fragte ich ihn sanft. Er sah mich an und nickte, die Augen voller Tränen. "Ich lebe und du lebst auch." Ich bettete seinen Kopf auf meine Brust damit er meinen Herzschlag und meine Atmung hören konnte und gab ihm einen Kuss auf die Haare. "Fühl mal!" Ich hielt ihm mein Handgelenk hin und legte seine Finger auf meinen Puls, mit dem anderem Arm umfasste ich ihn, streichelte ihn und flüsterte ihm liebe Worte ins Ohr. Langsam beruhigte er sich. Dann brach es aus ihm heraus. 

"Ich hatte solche Angst vorhin - Todesangst!" "Ich weiss", flüsterte ich und verteilte Küsschen auf seinem Gesicht. "Ich hab gedacht ich sterbe - und das war eine Art von Tod, den ich um keinen Preis der Welt haben wollte. Von Haien gefressen werden. Ich habe gedacht ich schaffe es nicht rechtzeitig. Und ich hätte es auch nicht geschafft wenn nicht der Rettungsschwimmer und du da gewesen wärt. Oh Gott, ich hatte solche Angst!" Ich drückte ihn so fest an mich wie ich nur konnte und verteilte noch mehr Küsse in seinem Gesicht. 

"Wir waren aber da Schatz. Gott wollte noch nicht dass du den Löffel abgibst." Wieder küsste ich ihn.  In mir wuchs der Wunsch die beiden Teenies zu ermorden. Haben die sich überhaupt eine Ratze darum gemacht was sie den Leuten damit antaten? Gerade den Vieren die so weit draussen waren?! Nein, es hatte ihnen nicht gereicht sämtliche Badegäste zu verschrecken, sie mussten es echt bis auf die Spitze treiben! "Hoffentlich bekommen sie eine gerechte Strafe!", sagte ich laut und wütend und dann zärtlich zu Freddy: "Schatz, Gott sei Dank waren es keine Haie, sondern nur eine ziemlich beschissene Idee zweier gehirnamputierter Hohlköpfe. Wir bleiben von jetzt an einfach in Ufernähe, da wo man noch stehen kann, dann kann so etwas nicht mehr passieren. Da kommt kein Hai hin." "Ok." 

Langsam beruhigte er sich wieder. "Ich möchte nicht mehr schlafen." Wieder gab ich him einen Kuss. "Kann ich verstehen. Wir können doch einfach nur so daliegen und reden." "Ok." Ich versuchte ihn abzulenken. "Was für eine Wohnung hast du dir eigentlich vorgestellt?" Er sah mich dankbar an. "Weiss nicht, eine große auf jeden Fall." Ich gab ihm noch einen Kuss. "Groß finde ich auch gut." "Mindestens 4 Zimmer, damit wir Platz für ein Büro und ein Gästezimmer haben. "Hört sich gut an, dafür wäre ich auch. Mir wäre das egal ob sie zentral oder ausserhalb liegt, wie siehts mit dir aus?" "Mir auch. Nur wenn sie ausserhalb liegen sollte bräuchten wir vielleicht ein zweites Auto. Aber das schaffen wir schon." "Eben. Nen großen Balkon oder ne Tersse sollte sie noch haben, finde ich. Und ne große Badewanne wenn möglich."

"Ja, das wäre klasse. Ein Hauswirtschaftsraum wäre auch nicht schlecht, muss aber von mir aus nicht. Oder vielleicht auch zwei Büros, immerhin müssen wir beide für den Facharzt lernen und die ollen Berichte schreiben. Oder ein Büro mit zwei Tischen und Notebooks und 2 Gästezimmer falls unsere Freunde von zuhause uns besuchen kommen. Also meine zumindest werden nicht allein auftauchen, ich weiss ja nicht wie es bei dir ist. Aber eine Wohnung in der Größe - das wird teuer, und ich glaube die gibts dann wohl auch nur als Maisonette-Wohnungen. "Meine tauchen auch immer zu mehreren auf. Bisher haben sie immer im Wohnzimmer auf der Schlafcouch gepennt, aber du hast recht. Zwei Gästezimmer wären schon gut, auch wenn wir mal ne Party veranstalten oder so. Dann können die Schnapsleichen bei uns pennen. Maisonette wär doch klasse, oder magst du das nicht?" "Doch schon. Sehr, aber wir müssen auf passen dass es nicht zu teuer wird." 

Hurra, mein Ablenkungsmanöver schlug an. Er beruhigte sich sichtlich und den Rest der Nacht verbachten wir damit uns über unsere Traumwohnung klar zu werden. Auch mich beruhigte es sehr. Es war an der Zeit, den  Schock vom Nachmittag zu verscheuchen.

Neue Stadt neues Glück? Frederik Seehauser FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt