Hermines Sicht
Wumm! Plötzlich hellwach, sitze ich kerzengerade im Bett. Das kalte Licht der Wintersonne wird, einzig und allein, von ein paar dunklen aber semitransparenten Vorhängen verdeckt und trotzdem kann ich erkennen, dass die Sonne schon ziemlich weit oben am Himmel steht.
Es muss ungefähr Mittagszeit sein, aber bis jetzt habe ich geschlafen, wie ein Stein und geträumt, wie ein richtiges Klischee-Teenie-Girl. Die Betonung liegt auf 'bis jetzt' , denn Ginny denkt anscheinend, dass ich das neue Jahr nicht mehr lange miterleben möchte. So, wie sie gerade die Tür an die Wand geknallt hat, könnte man meinen, sie will mich zu Tode erschrecken und wenn sie weiter so macht, könnte sie sogar Erfolg haben.
Schnell fahre ich mir über meine, in jede Richtung abstehenden, Haare, die man wohl eher, als das Resultat eines Blitzeinschlages betiteln könnte. Es ist, wie zu erwarten, ein aussichtsloser Kampf. Ich seufze und wende mich wieder meiner Freundin zu, die mich teils belustigt, teils schuldbewusst anschaut.
"Sorry Mine, ich dachte du wärst langsam wach, aber anscheinend hat die Tatsache, dass du nicht mehr schläfst, andere Gründe, was?" "Danke Ginny, ja ich habe gut geschlafen, bis du reinkamst. Wart's nur ab. Das nächste Mal kannst du was erleben! Ich werde mir höchst persönlich ein Megafon zulegen. Du weißt, Rache ist bitter-süß!"
Lange ernst bleiben kann ich jedoch nicht und so dauert es nicht lange, bis wir beide in prustendes Gelächter ausbrechen und Ginny, sich, vor Lachen, den Bauch haltend und erschwertermaßen ein Tablett vor sich her balancierend, zu mir kommt.
Laut meiner Uhr ist es fast 14:00 Uhr und jetzt, wo mir der Geruch von Mollys köstlicher Zwiebelsuppe in die Nase steigt, macht sich auch mein Magen lautstark bemerkbar. Kaum hat mir meine Freundin die dampfende Schale und einen Löffel gereicht, richte ich mich auf und klopfe, rechts von mir, auf die Matratze. Die Rothaarige lässt sich, mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck, neben mir, nieder und ihr ist deutlich anzusehen, dass ihr etwas auf der Zunge liegt.
Nach kurzer Zeit siegt dann schließlich ihre Neugier, weshalb sie mich mit der Schulter anstupst und, mit einem, meiner Meinung nach, viel zu wissenden, Ausdruck, fragt: "Was läuft da zwischen dir und Malfoy, hm?"
Hastig, um nicht antworten zu müssen, nehme ich einen Löffel meines Frühstück-Mittagessens zu mir, was sich als ganz großer Fehler erweist, denn sofort spüre ich, wie sich kleine Bläschen auf meiner Zunge und in meinem Rachen bilden.
Daraufhin überkommt mich ein starker Hustenanfall und Ginny muss mir erstmal heftig auf den Rücken klopfen. Es dauert etwas, bis ich mich beruhige, doch, zu meinem Bedauern, denkt das Mädchen, zu meiner Rechten, gar nicht daran, das Thema zu wechseln.
Verdammt, das wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Und es ist ja nicht so, dass ich Ginny nicht kenne, im Gegenteil und somit weiß ich ganz genau, dass, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, alles dafür tut, um das zu erreichen, was sie sich in ihren Sturkopf gesetzt hat. Dennoch, eine Ausnahme wäre mir eben mehr als recht.
Naja, Ginny wäre eben nicht Ginny, wenn sie sich selbst nicht treu bleiben würde und so hakt sie, immer noch breit grinsend, nach: "Jetzt sag schon Mine, ich bin doch nicht blind. Denkst du, mir ist nicht aufgefallen, dass ihr gestern, nur kurz hintereinander, in einen abgelegenen Raum verschwunden seid und sogar das Feuerwerk verpasst habt? Ich bin vielleicht nicht ganz so schlau wie du, aber, dass du mich für so dumm verkaufst, hätte ich dir nicht zugetraut. Und jetzt sag ja nicht, da ist nichts und ihr habt nur geredet. Ich glaube dir kein Wort und versuchen, zu lügen, brauchst du auch gar nicht erst. Ich werde es sowieso merken."
Es herrscht eine kurze Zeit lang Stille, bis ich mich über Ginny beuge und meinen Zauberstab vom Nachttisch angele, den ich kurz darauf auf die Tür richte und, "Muffliato", murmele. Sicher ist sicher. Dann wende ich mich, nun merklich röter im Gesicht, meiner besten Freundin zu und beginne zu erzählen.
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Wie Licht und Schatten
FanfictionZwischen Leben und Tod zu schweben kann einem ganz schön an die Substanz gehen. Wie ist es wohl, ein Teilzeitgeist zu sein? Ob die Magie da noch etwas bewirken kann? Der kleine Sam reist mithilfe eines Zeitumkehrers in die Vergangenheit, um sein Le...