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Ich ließ mich auf meinen Platz in Geschichte der Zauberei fallen und begutachtete den leeren Stuhl neben mir. Wo war er? Er fehlte in den letzten Wochen zwar oft, aber seit meinem Geburtstag nie in Geschichte der Zauberei. "Mr. Malfoy ist krank?", fragte Professor Binns die Klasse. "Er war die ersten Stunden da", sagte Blaise, der ganz vorne saß und drehte sich unauffällig zu mir um. Ich bedeutete ihm mit einem Blick, dass ich nicht wusste wo er war. "Nun gut", setzte der Professor an. "Beschäftigen sie sich bitte mit den Kapiteln zweiundzwanzig bis dreißig." Ich schlug die Seiten meines Buches auf und machte mich halbherzig an die Arbeit. Nach zwei langen Kapiteln, die ich nicht verstand, sah ich wieder auf den leeren Platz neben mir und fing an mir Sorgen zu machen. Ich musste mir irgendetwas einfallen lassen um hier raus zu kommen. Genau! Ich streckte meine Hand in die Luft und wartete bis der Lehrer mich aufrief. "Ja, Miss Steens." "Professor, dürfte ich vielleicht für eine Zeit raus? Mir geht es nicht besonders gut", sprach ich meine Bitte aus. "Bevor sie noch alle anstecken, von mir aus", antwortete er und ließ mich gehen. Ich stürmte regelrecht aus dem Raum raus und versuchte Draco ausfindig zu machen. Die einzigen Orte zu denen ich jetzt konnte, waren der Astronomieturm und der Raum der Wünsche. Zu seinem Gemeinschaftsraum und zum Schlafsaal hatte ich keinerlei Zugang. Also blieb mir nur eins übrig. Entweder der Raum der Wünsche oder der Astronomieturm. Ich endschied mich für den Raum der Wünsche, der war nähergelegen. 

Ich blieb vor dem Wandteppich stehen und wünschte mir den Raum herbei, in welchem Draco immer am Verschwindekabinett arbeitete. Die hölzerne, mit Verzierungen besetzte Tür erschien vor mir. Ich öffnete sie breitwillig und schloss sie wieder hinter mir. Einige Schritte lief ich in den mir bekannten Raum hinein und blieb bei einer Lichtung aus Möbeln stehen. "Draco!", rief ich. "Bist du hier?" Keine Antwort. "Warum bist du nicht im Unterricht?", versuchte ich es noch einmal. Nichts. Ich versuchte den Weg zum Verschwindekabinett klar zu machen und sprintete dort hin. Auch beim Kabinett war er nicht. Schnell ließ ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen und rannte hoch zum Astronomieturm. Ich versuchte meinen Atem zu kontrollieren und ihn zu beruhigen. Mein Herzschlag hatte sich bereits fast wieder auf den normalen Rhythmus beschränkt und wurde immer ruhiger, sodass ich dachte bald würde mein Herz aussetzen, als ich ihn am Geländer stehen sah. 

"Da bist du", sagte ich erschöpft. Er drehte sich wie vom Blitz getroffen zu mir um und sah mich überrascht an. "Was machst du hier? Warum bist du nicht im Unterricht?", schoss er gleich drauf los und sah besorgt aus. "Eigentlich wollte ich dich das gerade fragen", schmunzelte ich und lief auf ihn zu. Er seufzte leise. "Ich musste nachdenken", äußerte er sich und sah mich an. "Und du? Eigentlich verschläfst du nur morgens", wisperte er und lächelte. "Ich hab dich gesucht", antwortete ich leise und ließ meinen Blick über den großen See schweifen. Seine Tiefe ließ mir einen Schauer über den Rücken jagen. "Warum?" "Naja, du bist nicht zu Geschichte der Zauberei gekommen, obwohl du immer in diese Stunden kommst und da hab ich mir halt Sorgen gemacht", meinte ich und sah ihn mit geröteten Wangen an.

"Wie waren deine Ferien?", fragte ich ihn und sah ihn mit bedacht an. Sogar ein Tauber hätte gemerkt, dass ich ablenken wollte. "Wie schon", keuchte er. "Wenn du-weißt-schon-wer sich bei dir einquartiert hat und deine Mutter gefoltert hat sind das nicht besonders schöne Ferien." "Er hat deine Mutter mit dem Cruciatusfluch gefoltert?", sagte ich aufgebracht. "Er wollte mir damit klarmachen, dass ich meine Aufgabe so schnell es geht erledigen soll", antwortete er, wendete sich wieder von mir ab und sah frustriert auf die Länderreihen. "Sie dient ihm als Druckmittel", setzte er hinzu. Ich zügelte mich, strich ihm aber dennoch über den Arm. "Geht es ihr gut?" "Sie versucht es sich nicht anmerken zu lassen, aber....." Er blieb unschlüssig.

"Sie hat Schmerzen", vollendete ich. "Die kenn ich zu gut", flüsterte ich nachdenklich. "Ich lass nicht zu, dass man dir wehtut", sprach er und sah mich an. Ich legte meinen Kopf schief. In dem Moment, als er dies sagte und ich ihm in seine Augen sah wurde mir klar, dass ich mein ganzes Leben mit ihm verbringen möchte. Ob uns die bevorstehende Zeit trennen würde oder nicht. Ich wollte wieder mit ihm zusammen sein. Ich nahm sein Gesicht sanft zwischen meine Hände und legte meine Lippen auf seine. Seine Hände wanderten hinab zu meiner Taille und ich spürte wie er in den Kuss hineinlächelte. "Gehörst du jetzt wieder mir?", fragte er auf eine süße Art, als wir uns von einander lösten. "Ich denke schon", sagte ich leise und legte meine Arme um seinen Hals. Seine Stirn legte sich wie von selbst sachte auf meine. Wir blieben einfach nur so stehen, mit dem Wind, der uns die Haare aus dem Gesicht wehte. "Ich liebe dich", flüsterte ich leise und küsste ihn auf die Stirn. Er nahm seine Hände von meiner Hüfte und nahm stattdessen meine eigene Hand. Er zog den einen Ärmel zurück und begutachtete mein Handgelenk, welches er das letzte mal als wir hier oben waren, verletzt hatte. Sie zierte Blutausgüsse und Schwellungen, welche jedoch längst abgeheilt waren.  

Verliebt in einen Slytherin -( Draco Malfoy FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt