"Wir haben noch genau drei Wochen bis zum Spiel", schimpfte Harry etwas mit uns. "Bis dahin, müssen wir drei mal in der Woche üben. Verstanden?", fragte er uns. Wir nickten alle und machten uns auf den Weg in unseren Gemeinschaftraum. Ich rief mir die Uhrzeit von Slughorns Treffen in den Kopf und protestierte innerlich über Harrys weitere Trainingseinheiten. Ich hatte in letzter Zeit sowieso schon genug zu tun und dann auch noch das. Ich ließ mich von Ginny ablenken, indem ich merkte, dass sie neben mir anfing leise zu schluchzen.
"Was ist denn los?", fragte ich sie und berührte ihren Arm. Sie schüttelte nur ihren Kopf und rannte in meine Arme. "Einfach nicht darüber reden?", fragte ich sie wieder und versuchte sie zu trösten. Als sie sich von mir löste, waren ihre Augen blutunterlaufen. "Komm, wir müssen uns fertig für das Essen heute Abend machen", sagte sie und nahm meinen Arm. Völlig überrascht über ihren umwandelnden Stimmungsausbruch, ließ ich mich von ihr hinterherziehen zu unserem Schlafsaal. Ich sah Hermine schon fertig geschminkt, geduscht und angezogen auf ihrem Bett sitzen. "Da seid ihr ja endlich", zog sie uns auf und legte ein Buch auf ihr Bett. "Ihr habt nur noch knapp eine Stunde Zeit und du Marie, hast selbst gesagt, dass du vor dem Treffen noch zu Draco musst." Ich verdrehte meine Augen, holte mir mein Waschzeug und sprintete dann mit Ginny zu den Mädchenduschen. Wir duschten und wuschen unsere Haare blitzschnell und rannten dann wieder in unseren Schlafsaal. Mit tropfenden Haaren zog ich meinen grauen Pulli, meine schwarze Jeans und meine bordeauxrote Strickjacke an. Hermine kam mir zur Hilfe und trocknete meine Haare mit einem Zauber. Ich hüpfte ins Bad, legte mir mein Armband und meine Kette um, schminkte mich dezent, aber dennoch etwas auffälliger als an manchen Schultagen und ging dann wieder zu meinem Bett, um nach meinen Schuhen zu suchen.
"Verdammt! Wo sind die Dinger bloß?", fluchte ich und hielt nur Staub in meinen Händen. "Suchst du vielleicht die?", fragte mich Hermine und hielt meine schwarzen Schuhe in die Höhe. "Woher hast du die?" "Ich wusste, dass du in Eile wärst und hab sie, als ihr Training hattet schon mal gesucht." "Du bist ein Schatz", sagte ich zu ihr, lächelte sie an und maschierte dann aus unseren Schlafsaal mit den Worten: "Wir sehen uns dann gleich bei Slughorns Büro." Ich sah auf die Uhr im Gemeinschaftsraum und bemerkte, dass ich nur noch knapp zwanzig Minuten Zeit hatte. Also rannte ich schon wieder los und blieb erst vor dem Raum der Wünsche stehen. Außer Atem machte ich die Tür auf und legte eine Hand an meine auf und ab gehende Hüfte. Ich versuchte regelrecht alle erdenkliche Luft, welche in diesem Schloss vorhanden war, in mich hinein zu saugen, doch es gelang mir nicht. "Was machst du denn schon hier?", fragte mich Draco, als er um die nächste Ecke kam. "Ich hab dir vergessen zu sagen, dass heute doch dieses Abendessen mit Slughorn stattfindet und da bin ich auch eingeladen", sagte ich immer noch etwas außer Atem. "Wie hätte es auch anders sein könne", antwortete er und legte eine Hand auf meine Schulter. "Du bist mit Potter und Granger Klassenbeste." "Ehrlich gesagt, hab ich gar keine Lust da hin zu gehen", sagte ich und legte meine Arme um seinen Hals. "Ich würde viel lieber was anderes tun", setzte ich flüsternd und mit anderem Ton hinzu. "Ich kann mir vorstellen, was das sein könnte." Draco überwand den geringen Abstand zwischen uns und tastete mit seiner Zunge nach meiner. Seine Hände wanderten über meine Taille bis hinunter zu meiner Hüfte. Ich bemerkte, wie das Verlangen sich in ihm ausbreitete und stellte fest, dass er wie an seinem Geburtstag mehr wollte, doch dieses Verlangen konnte ich nicht beruhigen. Jetzt jedenfalls noch nicht. Nicht, weil ich es nun auch nicht wollte, sondern weil ich los musste. Ich legte meine Hände auf seine Brust und stoppte unseren Kuss somit.
"Es tut mir leid, aber ich muss los", sagte ich leise und lehnte meine Stirn an seine. "Wir setzen das aber noch fort", bat Draco und öffnete nun seine Augen. "Versprochen." Ich küsste ihn noch ein letztes Mal, bevor ich mich durch die Tür schlich und mich auf den Weg zu Slughorns Büro machte. An seinem Büro angekommen, klopfte ich hörbar und trat dann in das geräumige Zimmer ein.
"Ah, Marie, schön, dass sie kommen." "Guten Abend, Professor." "Neben Mr. Longbottom ist noch ein Platz frei", sagte er und zeigte auf den linken, freien Platz neben Neville. Ich nahm Platz und registrierte komisch, dreinblickende Zwillinge neben mir. Nachdem er Blaise eine Weile ausgefragt hatte, wandte er sich mir zu. "Sagen sie Marie,....kannten sie noch ihre Urgroßmutter?", fragte er mich. "Nein, leider nicht. Sie ist bei der Geburt meiner Großmutter gestorben." Er setzte eine traurige Miene auf. "Das tut mir leid. Ich habe gedacht, sie hätte vielleicht noch etwas länger gelebt. Ich kenne alle meine Schüler sehr gut, aber ihre Großmutter lag mir sehr am Herzen." Ich lächelte ihn leicht an. "Nachdem sie von Hogwarts gegangen ist, habe ich nichts mehr von ihr gehört." Er wandte sich nun den anderen zu. "Ihr müsst wissen, dass Anastasia Steens eine herausragende Schülerin, in jedem erdenklichen Fach, war. Sie haben sehr viel von ihr, Marie." "Danke, Professor." "Wissen sie, wenn ich sie sehe, erkenne ich Anastasia in ihnen wieder." Ich sah ihn bewundernd und trauernd zugleich an. Noch nie, hatte jemand mir so viel über meine Urgroßmutter gesagt. Mein Bruder und meine Eltern redeten nicht viel über sie, weswegen ich auch nicht sehr viel über sie wusste. Unser Lehrer wandte sich nun Hermines Verehrer zu. "Sagen sie Cormac, sehen sie ihren Onkel Tibirius gelegentlich?" "Äh ich gehe mit ihm und dem Zaubereiminister über die Feiertage auf die Jagd." "Oh verstehe, bitte grüßen sie ihn von mir." "Und was macht ihr Onkel, Bilby?", fragte er, während der Angesprochene in seinem Eis herumstocherte. "Für die, die es nicht wissen, Marks Onkel hat den Wolfsbanntrank erfunden. Arbeitet er an etwas neuem?" Nun schaufelte sich der Typ das Eis regelrecht hinein. "Keine Ahnung, er und mein Dad kommen nicht klar. Wahrscheinlich weil Dad sagt Zaubertränke sind Quatsch. Der einzige Zaubertrank der was bringt, ist ein Schnäpschen am Abend, sagt er." Slughorn setzte eine betroffene Miene auf und lenkte dann schnell die Aufmerksamkeit auf Hermine.
"Was ist mit ihnen, Miss Granger? Was arbeitet ihre Familie genau in der Muggelwelt?" "Meine Eltern sind Zahnärzte. Naja, sie behandeln Zähne." Neville und ich sahen uns erst gegenseitig und dann Hermine schmunzelnd an. "Faszinierend. Und sagen sie gilt das eigentlich als gefährlicher Beruf?" Ich musste mir ein Lachen verdrücken und verschluckte mich deshalb. Ich fing mir einen ärgerlichen Blick von Hermine ein und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Neville versuchte mir zu helfen, indem er mir auf den Rücken klopfte. "Nein, obwohl einmal ist mein Vater von einem Jungen, Bobby Fennrick gebissen worden. Es waren zehn Stiche nötig." Mal wieder sahen wir sie alle an, bis Ginny die Tür öffnete und somit von Hermine ablenkte. "Ah, Miss Weasley. Kommen sie rein, kommen sie rein." "Ich bin normalerweise pünktlich, endschuldigen sie." Ich beobachtete wie Harry komischerweise aufstand. "Macht nichts. Sie kommen noch rechtzeitig zum Nachttisch. Das heißt, dass was Bilby noch übrig gelassen hat." Harry setzte sich und bückte sich gespielt um nicht aufzufallen, jedoch wusste ich sofort aus welchem Grund er aufgestanden war.
Als wir entlassen wurden, stürmte Ginny hinaus und rannte davon. Hermine und ich sahen uns an und stürmten ihr hinterher. "Was ist passiert?", fragte ich sie, als Hermine und ich außer Atem im Schlafsaal ankamen. "Dean und ich", schniefte sie. "Wir haben uns schon wieder gestritten." "Schon wieder?", fragte ich leise. Ich hatte nichts von deren Beziehungsproblemen mitbekommen. "Wir streiten uns öfters", setzte Ginny mich weinend in Kenntnis. "Das tut mir leid, dass wusste ich nicht." Mich überkam ein Gefühl des Schuldbewusstseins. "Wie denn auch? Du beschäftigst dich ja nur noch mit Draco", sagte Hermine augenrollend. Ich sah sie geschockt an. Und das auch noch von Hermine. "Bitte nicht streiten", sagte Ginny.
"Wir streiten nicht", flüsterte ich und nahm sie in den Arm. Mit einem Seitenblick sah ich zu Hermine............
Bitte kommentiert, wie euch meine Geschichte (bis jetzt) und ganz besonders dieses Kapitel gefallen hat.
Ihr dürft natürlich auch gerne Vermutungen über den weiteren Verlauf der Geschichte stellen. :-)
Hab euch lieb! <3
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Verliebt in einen Slytherin -( Draco Malfoy FF )
Fanfiction"Mmmmmmh", brummte ich augenrollend, als er mich küsste. Er achtete nicht darauf und machte einfach weiter. Idiot....... mein Idiot. Auf einen Schlag kann dein Leben in andere Bahnen geraten. Manchmal musst du dich entscheiden auf welcher Seite du...