Aber.......

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Knapp vier Wochen später...         

"Warum macht er mich eigentlich nicht zu einer Todesserin?", fragte ich Draco, als ich spät am Abend und nach einer Todessersitzung (an welcher ich teilnehmen musste) nicht einschlafen konnte. Ich konnte seinen unregelmäßigen Atem und seinen geraden Blick, welcher aus dem Fenster führte, sehen. Er drehte überrascht sein Gesicht zu mir, worauf die gleiche Art von Ausdruck in seinem Gesicht entstand. "Versteh mich bitte nicht falsch, ich will keine von seinen Gefolgsleuten sein, aber es wäre so leicht für ihn", setzte ich hinzu und sah ihn an. "Naja", fing er an und suchte seine Worte zusammen. Er sah nun zur Decke seines überdimensionales Zimmers hoch.

"Es kommt mir so vor, als würde er dich genauso wie meine Mutter auf eine Art und Weise dabei haben wollen. Ich meine, meine Mutter ist schließlich auch keine Todesserin. Sie unterstützt meinen Vater nur und glaubt was er glaubt", vollendete er und man konnte den nachdenklichen Ton deutlich heraushören. "Aber, ich glaube doch nicht was du glaubst", meinte ich etwas entgeistert. "Dass meine ich nicht damit", sagte er etwas zerknirscht. Irgendetwas wollte er mir doch noch sagen. "Und was meinst du dann damit?", fragte ich ihn und versuchte möglichst überzeugend zu klingen. "Na, dass er dich gegen mich benutzt." Ich setzte mich mit meinem Oberkörper auf und sah ihn vollkommen unwissend an.

"Was soll das bedeuten?" "Dass, wenn ich etwas falsch in seinen Augen mache, dass er dich dafür bestraft, denn er weiß genau, dass er mir so am meisten wehtut", erklärte er mir und setzte sich ebenfalls auf. "Genauso ist es auch bei meinen Eltern. Meine Mutter wurde bestraft, weil mein Vater einen Fehler gemacht hatte." Ich sah still auf die Falten der dunkelgrünen Seidendecke. "Aber er hat doch dich auch bestraft", erinnerte ich mich. "Ja, aber er hat mich nicht so sehr verletzt wie meine Mutter. Meine Mutter musste für alles geradestehen und ist deswegen so körperlich am Boden." Ich ließ meinen Blick endschuldigend auf seinem Gesicht ruhen. "Deswegen......versuchen meine Eltern auch, dich aus der ganzen Sache rauszuhalten, damit es dir nicht so ergeht, wie meiner Mutter, falls ich einen Fehler machen würde." "So hab ich das noch nie gesehen", antwortete ich und ließ mich wieder in die weichen Kissen fallen. 


Ich klappte meinen Koffer am nächsten Morgen auf und schaute ob alles noch an seinem richtigen Platz war. "Ich brauch nur noch meine neuen Bücher", sagte ich leise und wusste nicht, dass Draco mir zuhörte. "Was meintest du?", wollte er nochmal sichergehen. "Wir brauchen noch die neuen Bücher für das nächste Jahr." Ich lief in schwarzen Klamotten an ihm vorbei und sah aus dem Fenster zum Himmel. "Es wundert mich, dass die Hogwartsbriefe noch nicht da sind. Der Zug fährt in weniger als eine Woche", stellte ich verwundert fest und konnte hören, wie er sich am Nacken kratzte. "Ähm....", begann er. Was wusste er jetzt schon wieder, was ich nicht wusste? "Ich muss dir glaub ich was sagen", formulierte er und sah an mir vorbei. Ich atmete laut aus.

"Was?", fragte ich genervt. "Wir beide gehen dieses Jahr nicht nach Hogwarts, Marie", meinte er und strich mir über meine Arme. "Was?", fragte ich wieder, nur diesmal um einiges lauter. Ich lief ein paar Schritte zurück und sah ihn sauer an. "Das ist jetzt nicht dein Ernst." "Doch", sprach er etwas verzweifelt. Ich schüttelte ironisch, lachend meinen Kopf. "Wann hast du das beschlossen?" Er holte tief Luft. "Vor fast einer Woche mit meinen Eltern." Ich öffnete meinen Mund. Wie konnte er nur? "Mit deinen Eltern?", flüsterte ich ungläubig. Ich lief schnurstracks an ihm vorbei, doch bevor ich aus der Tür raussprinten konnte, musste ich noch etwas loswerden. 

"Wann hört ihr eigentlich auf, hinter meinem Rücken über mich zu bestimmen?", herrschte ich ihn laut an. "Erst mein Bruder und jetzt ihr." Er sah verzweifelt aber zeitgleich ziemlich gereizt aus. "Du müsstest doch selber erkennen, dass Hogwarts nicht mehr das ist, was es einmal war", sagte er ebenso verärgert zu mir. "Es ist nicht mehr sicher." "Es ist sicher! Wir sind beide reinblütig", hielt ich dagegen an. Er spannte seinen Hals an. "Trotzdem, sie bringen uns bei Lebewesen zu foltern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade du das unterstützen würdest", brabbelte er angekratzt. "Das stimmt, aber dort sind meine Freunde und Dennis und die will ich nicht im Stich lassen", protestierte ich etwas leiser aber immer noch hörbar und sauer. "Die denken sowieso, dass du längst tot bist", rief er und sah mir in die Augen. "Wie bitte?", fragte ich leise. Es könnte sein, dass sie dies denken, aber....... Ich sah sofort, wie er sich selbst verurteilte, weil er es mir gesagt hatte. "Woher willst du das wissen?", fragte ich wieder. Er seufzte und schwang seinen Zauberstab. Ein Brief flog in seine Hand. Ich sah wessen Handschrift es war. Hermine...

Verliebt in einen Slytherin -( Draco Malfoy FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt