Die Wahrheit......

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Draco und ich hatten in der vergangenen Woche kaum noch Zeit füreinander. Entweder konnte ich Abends nicht, oder andersherum. Doch, er hatte es mir versprochen. Er würde es mir heute Abend sagen. Während ich mit Dennis in der Bibliothek saß, konnte ich mir nichts von dem Stoff, den wir lernen sollten merken. Ich war zu beschäftigt, meine Gedanken an den heutigen Abend zu vergeben. Was ist wenn er wirklich ein Untergebener Voldemorts ist? Was würde ich dann machen? Nachdem Harry mir erzählt hatte, dass sie ihn bei Borgin & Burke's gesehen hatten, war ich mir eigentlich sicher, dass mein Bruder recht hatte. Dennoch wusste ich, dass Draco mir nichts antun könnte. Zumindest hoffte ich das inständig. 

"Halloooooooo? Marie, hörst du mir überhaupt zu?", fragte mich Dennis und wedelte vor meinem Gesicht herum. Ich blickte ihn an, völlig ahnungslos, über was er gerade geredet hatte. "Äh, ja klar. Was hast du nochmal gefragt? Wie man ein Irrwicht vertreibt?", versuchte ich es. Er sah mich schmunzelnd an. Immer noch mit dem gleichen Lachen im Gesicht, wie sein Bruder. "Gib's zu, du hast an etwas anderes gedacht." Bedauernd ließ ich den Blick hängen. Ich hasste es ihn anzulügen, aber was sollte ich machen. Natürlich vermutete ich, dass Dennis nichts gegen mich und Draco haben würde, aber ich wollte es ihm einfach nicht sagen. Ich wollte nicht, dass unser Verhältnis sich vielleicht doch verändert. "Ist schon okay." Ich lächelte ihn dankend an.


"Süße? Was machst du den hier?", fragte ich Juliana, als sie auf meinem Bauch landete, während ich mir die aufgeregte Zeit mit lesen vertrieb. Sie piepste erfreut auf und legte zwei Briefe in meine Hand. 'Wetten Draco hat wieder abgesagt?', dachte ich und seufzte tief. "Willst du nicht zurück zu deinen Freunden?", fragte ich sie und legte meine Hand unter ihren Kopf. Sie zwickte mich einmal ein einen meiner Finger und schloss dann die Augen. Ich umfasste meine Eule und setzte sie auf die Bettkante meines Bettes. Tief einatmend, öffnete ich den ersten Brief.

Ich bin's, Daniel.

Mach den zweiten Brief erst auf, wenn ich es dir sage. Ich wollte nur, dass du ihn schon einmal hast. 

Verlier ihn bitte nicht. 

Er ist wichtig.

Ich legte den Brief beiseite und betrachtete den anderen. Den Drang dazu, ihn aufzumachen, keimte in mir auf, trotzdem konnte ich mich beherrschen und legte ihn in meine Schublade. Es wurde längst Zeit für mich zu Draco zu gehen. 

"So leid es mir tut, aber ich muss gehen", sagte ich zu Juliana und sah sie an. Bereitwillig flog sie auf meine Schulter und klammerte sich fest in den Stoff meines dünnen Pullovers. "Du willst also mit zu Draco?" Sie zwickte mich spielerisch am Ohr und piepste laut auf. Leicht zuckte ich mit den Schultern und lief mit ihr rauf auf den Astronomieturm. Als ich auf der Plattform angekommen war, nahm ich sie von meiner Schulter uns setzte sie stattdessen auf meinen Arm.

"Wollte sie unbedingt mit?", fragte mich Draco. "Ja", flüsterte ich. Als sie ihn sah, flog sie auf seine linke Schulter. "Sie scheint dich zu mögen", sagte ich, während er über ihr Fell strich. "Naja, als sie bei mir wir war, hat sie sich mit meiner Eule angefreundet." Leicht nickend ging ich auf die beiden zu. Ich sah Juliana an. Sie war mein fester Punkt, auf den ich schaute. "Flieg wieder zurück zur Eulerei", sagte ich leise. Ich war nun ganz nah an Dracos Gesicht. "Ich komme morgen, dann bekommst du auch deine Lieblingskekse." Sie piepste mal wieder einmal und flog dann hinaus in die Nacht. Ich versuchte ihrer Gestalt, in der Dunkelheit der Nacht, zu folgen, doch es gelang mir nicht. 

"Ich hab es dir versprochen Marie", flüsterte Draco hinter mir. "Ja." Ich lief vor zum Geländer und schaute zu dem sternenklaren Himmel hoch. "Wenn ich es dir sage, dann ist nichts mehr so, wie es einmal war." Ich drehte mich wieder zu ihm um und konnte Angst in seinem Blick erkennen. Mit meinen beiden Händen, umfasste ich leicht sein Gesicht und sah ihn an. "Draco.......ich hab eine Vermutung. Und wenn selbst die zutrifft, dann bleibe ich immer noch bei dir." Ich legte meine Lippen sachte auf seine. Wir setzten uns auf eine Bank etwas weiter hinten. Ich wusste, was jetzt kommen würde. 

"Als mein Vater festgenommen wurde, hat sich alles verändert", begann er und umklammerte meine Hände. "Der Dunkle Lord ist zu unserem Landsitz gekommen und hat uns vor allen Todessern bloßgestellt. Er hat es gemacht, weil mein Vater diese Prophezeiung nicht beschaffen konnte. Also hat er mich.... er hat........... " "Schhhhhh." Ich legte einen Finger an seine Lippen und schüttelte leicht den Kopf. Leicht lächelte ich ihn an und krempelte den Ärmel seines linken Armes zurück. Dort sah ich es. Das Dunkle Mal. 

"Kann ich,....also darf ich." Er nickte leicht und betrachtete meine Finger, welche sich dem Tattoo näherten. Ich konnte sein zittern spüren und berührte leicht seinen Unterarm. Mir kamen die Tränen, welche auf das Dunkle Mal tropften. Schnell wischte ich sie mir weg. Es war eiskalt und fühlte sich unter meinen Fingern falsch an. "Tut es dir weh?", fragte ich ihn besorgt und unterdrückte wieder meine Tränen. "Nur wenn er uns ruft, damn brennt es ziemlich stark." Ich nickte leicht und sah ihn an. Man konnte es ihm ansehen, dass es noch mehr weh tat, als er es beschrieb.

"Was ist mit deiner Mutter? Hat sie sich dagegen gewehrt?", fragte ich. "Damals?", fragte er zurück und ich konnte das Zittern auch in seiner Stimme wiedererkennen. Ich nickte leicht. "Sie hat ihn angefleht mich nicht zu einem zu machen, aber es nützte alles nichts. Und dann war da auch noch meine Tante." Ich sagte nichts. Ich sah einfach nur weiter auf seinen Arm. 

"Meine Mutter mag dich", flüsterte er und lächelte. Schreckartig blickte ich hoch und sah ihn an. "Sie weiß es?" "Sie hat dich auf einem Foto gesehen, welches in meinem Zimmer stand." Stand? "Ich musste es vernichten, sonst hätten die Todesser, welche unser Haus belagern, es vielleicht gesehen." Er sah mir meine Frage wohl an. "Du hattest ein Foto von mir in deinem Zimmer?" "Ja, ich hab Daniel nach einem von dir gefragt. Ich dachte, Steven....." "Alles Gut", unterbrach ich ihn. "Aber wie hat sie dann von uns erfahren?" Er schmunzelte etwas. "Sie kam zu mir und hat mich gefragt, wer das hübsche Mädchen auf dem Foto wäre. Ich hab ihr in dem Moment alles von uns erzählt. Sie will dich unbedingt kennenlernen." Ich lächelte in mich hinein. "Das will ich auch", sagte ich und begann sein Mal zu verdecken. Als ich fertig war, strich ich einmal über den schwarzen Stoff seines Hemdes und sah ihm dann fest in die Augen. 

"Ich kann verstehen, wenn du nicht mehr mit mir zusammen sein willst." "Sag sowas nicht", flüsterte ich und fuhr mit meinem Daumen die Konturen seiner Lippen nach. Er wand den Blick ab. "Ich liebe dich und das wird sich auch nicht durch dieses Sache ändern." Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und begann leise zu weinen. "Hey", sagte ich und nahm ihn in den Arm. Er schmiegte seinen Kopf an meine Schulter und hörte langsam auf zu weinen. Ich merkte, dass er nicht vor mir weinen wollte. "Es wird alles gut", sagte ich und strich ihm einige Haare aus der Stirn. 

Das hoffte ich zumindest..........






Verliebt in einen Slytherin -( Draco Malfoy FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt