Hinter der Türe wartete ein junger Mann, etwa so alt wie Jane, auf uns. Jane begrüßte ihn mit einer festen Umarmung. Ich fühlte mich dabei etwas unwohl, unterdrückte dieses Gefühl aber. „Hey Emily", sagte er und riss mich dabei aus meinen Gedanken, „Ich bin Sam. Ich werde dich jetzt jeden Tag trainieren." Jane schaltete sich ein: „Sam wird dir alles beibringen, was du brauchen wirst. Viel Spaß beim Trainieren!" Leise fügte sie hinzu: „Wehe, Sam... Du weißt, was ich meine." Dann ging sie durch ein Loch aus Feuer und verschwand. Sam schlug mir freundschaftlich an den Oberarm. Ich hob mein rechtes Bein, legte es auf seine Schulter, schnappte mir mit meiner linken Hand seinen Arm und drückte ihn in Sekundenschnelle zu Boden. „Au. Okay. Das wäre meine nächste Frage, ob du Kampferfahrung hast. Hat sich damit ja beantwortet." Ich hielt ihm die Hand hin, um ihm aufstehen zu helfen. Er nahm meine Hand und ich bekam Gänsehaut. Er hatte richtig kalte Hände!
Zum Glück merkte er das nicht und ließ sie auch wieder los.
Er nahm mich mit in einen Nebenraum, in dem ein Stuhl, ein Boxsack und ein kleiner Tisch mit Boxhandschuhen und Bändern war. „Kannst du boxen?", fragte er. Ich schlug als Bestätigung mit einem Roundhouse-Kick in den schwarzen Sack. „Du kannst doch reden, oder?", fragte er etwas verwirrt. „Natürlich! Glaubst du ich bin bescheuert, oder was?!", bestätigte ich etwas genervt. Ich wusste selbst nicht, warum ich jetzt angepisst war.
„Okay. Was kannst du nicht? Normalerweise muss ich den meisten alles erst beibringen", wollte er wissen. „Jane meinte, ich muss die Verteidigung gegen den Wind noch besser lernen. Ich weiß nicht, was ich alles können muss." „Okay. Die verschiedenen Kampftechniken musst du können. Nahkampf, Kampf mit Stock, Schwert, oder anderen Dingen. Dann die Verteidigung gegen andere, oder dasselbe Element. Du musst Undercover Personen verfolgen können.
Hilfreich wären bei manchen Fällen auch Schutztiere. Die sind aber für Schüler verboten. Von daher gehe ich davon aus, dass du keins besitzt." Ich sah ihn herausfordernd an. „Oh Scheiße. Du musst echt eine Draufgängerin sein!", schätze er mich ein. „Pff. Wie man's nimmt", lachte ich. „Zayev!" Das Tier erschien neben mir und knurrte Sam an. „Oho! Ein schwarzer Wolf." „Ja. Wölfe sind meine Lieblingstiere. Schwarz, meine Lieblingsfarbe.
Zayev. Er ist gut. Hör auf, zu knurren!" Der junge Mann streichelte ihn, damit er ihm vertraute. Dann pfiff er eine Melodie und ein anderes Tier erschien neben ihm. Auch ein Wolf! Ein schwarzer! „Wie heißt er?", fragte Sam mich. „Zayev. Wie heißt deiner?" „Moon heißt sie." „Ah, ein Mädchen. Okay."Sam und ich wollten heute hauptsächlich den Nahkampf trainieren.
Wir hatten ein acht auf acht Mattenquadrat ausgelegt, auf dem wir kämpften. Ich bekam, von einer aus der Verwaltung, eine Sporthose und ein T-Shirt dazu. Ich zog mich um und kam zurück zum Quadrat. Sam war bereits da.
Ich durfte mich noch kurz aufwärmen, dann ging es gleich los. „Erstmal keine Verletzungen. Bitte", meinte Sam zu mir. Ich nickte lächelnd und setzte mich. Ich streckte mich.
Als ich bereit war, stellte ich mich an eine Ecke, und Sam an die Gegenüberliegende. Wir rannten aufeinander zu. Ich stieß ihn mit meinem Fuß etwas nach hinten, jedoch stellte er mir, während ich aufkam ein Bein und ich fiel zu Boden. Ich sprang auf und rannte auf ihn zu. Wir begannen zu ringen und bald darauf begannen sich meine Adern zu färben. Sam sah sie schockiert und fasziniert an. Sie begannen zu brennen und ich stieß ihn zu Boden. „Du warst abgelenkt. Konzentrier dich, bitte. Ich bin grad erst so richtig in Schwung gekommen." „Aber- aber...?", stotterte er. „Was?" „Deine Hände!" - Er zeigte auf sie. „Sie brennen! Wie machst du das?!" „Noch nie von den Brennenden Händen gehört?" Er schüttelte den Kopf. „Oh", meinte ich nur.
Er sah mich an und klopfte mir auf die Schulter. „Gut gemacht. Du kannst kurz Pause machen. Ich komm gleich wieder." Er verließ die Halle, ich setzte mich und trank etwas. Als er nach zehn Minuten immer noch nicht da war, ging ich raus und fragte nach ihm. „T'schuldigung? Wissen Sie, wo Sam ist?" „Oh der. Ehm... der ist grad da rein gegangen", sagte eine ältere Dame grinsend. Ich klopfte an die Türe, wo sie draufgezeigt hat, und hörte von innen: „Herein". Ich öffnete und drehte mich schnell wieder um, als ich einen halbnackten Sam sah. Das war die Männerumkleide! „Scheiße", fluchte ich leise. Dann schloss ich die Türe wieder und ging zurück in die Halle.
Kurze Zeit später kam er wieder und setzte sich zu mir. „Äh... Sorry. Die Frau hat nur auf die Tür gezeigt, aber nix dazu gesagt." Er stöhnte: „Angie!"
Wir standen auf und kämpften erneut. Jetzt gleich im Nahkampf. Er schlug mir einmal fest in den Bauch, sodass ich mich kringelte. Ich schlug ihm die Nase blutig.
Meine Hände brannten und einmal waren sie so groß, dass das Feuer circa auf meiner Augenhöhe endete.
Um halb eins gab es Essen. Sam nahm mich mit und gab mir einen Teller mit Suppe. Tomatensuppe. Ich sah ihn etwas angeekelt an und erklärte: „Ich bin gegen Tomaten allergisch." „Dann ess' ich's für dich." Er lachte und machte irgendwelche Handbewegungen. Ein Portal öffnete sich und ich tat durch. „Halb 2!", rief er mir nach. Ich landete in der Halle der SdE. Sofort ging ich zur Kantine und holte mir mein Essen. Ich fand Su und Dean nirgends. Also setzte ich mich zu Jane. „Schon fertig?", fragte sie erstaunt, als ich mich zu ihr setzte. „Nein, es gibt da Tomatensuppe. Ich bin gegen die allergisch", erklärte ich ihr. „Ah. Na dann, guten Appetit!" Ich lächelte und begann zu essen. Es war schon etwas zu kalt, deshalb wärmte ich es mit einer großen Flamme erneut auf. Jane sah mich grinsend an und meinte: „Kreativität ist gegeben!" Ich lachte und aß.
Als ich aufgegessen hatte, ging ich nach oben in mein Zimmer, duschte und zog mir meine Sportsachen an. Die Kleider, die ich von der Frau ausgeliehen hatte, nahm ich wieder mit.
Um kurz vor halb zwei ging ich runter und sah bereits das Portal, bei Jane. „Geh zu Sam", sagte sie und zeigte auf das Feuerloch. Ich nickte und ging durch. Sam saß bereits dahinter, auf dem Matteneck.
„Hat's geschmeckt?", fragte ich ihn. Er grinste: „Ja! War lecker, bei dir?" Ich nickte und half ihm aufstehen.
„Stockkampf. Hast du da auch schon Erfahrung?" Ich nickte zögerlich und schuf einen Stab, indem ich eine Flamme erschuf, sie zu einem Zylinder formte und zog ihn in die Länge. Sam hielt bereits einen in der Hand. Wir begannen mit dem Kampf. Erst schlugen wir die Stöcke gegeneinander, dann stießen wir mit ihnen.
Er gewann. Sowas von!
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Die 4 Elemente
FantasiEmily hält sich für ein ganz normales Mädchen, ohne unglaubliche Talente. Sie hat eine tolle Familie, gute Freunde und ist gut in der Schule. Sie ist vielleicht etwas chaotisch, aber nicht außergewöhnlich. Doch genau so ein besonderes Talent soll si...