In den nächsten Tagen ging mir die Sendung nicht mehr als dem Kopf. Wie konnte es sein, dass eine Elfe verbrannt war? Wer ist das Mädchen? Wie hat sie es überlebt?
Tausende Fragen hatte ich.
Donnerstagnacht träumte ich von dem Brand. Aus der Perspektive des Mädchens. Es fühlte sich so real an. Als hätte ich es wirklich erlebt!
Ich schrie. „Hier! Ein Kind! Jeremy, bring es schnell raus!", rief einer der Feuerwehrmänner. Er nahm mich auf den Arm und trug mich nach draußen. Er übergab mich an Sanitäter, die meine Brandwunden versorgten.
Schweißgebadet wachte ich auf. Ich sah auf meinen Führerschein, wo mein Geburtstort stand: Washington D.C.„Isla! Bist du wach?", fragte ich, während ich an ihrer Schulter rüttelte. „Jetzt schon. Was ist?", wollte sie schlaftrunken wissen. „Kannst du den Lehrern sagen, dass ich mich überhaupt nicht gut fühle? Ich muss weg! Danke!" „Ja. Was ist los?" „Ich muss mit meiner Mom reden! Sofort! Danke, danke, danke! Du bist die Beste!" Dann ging ich durch ein Portal erst zu May. Er schlief. „Hey! May! Wach auf!", flüsterte ich, als ich vor ihm kniete. „Was ist los, Em?", fragte er. „Komm mit! Ich muss nach Hause! Bitte! Es ist echt wichtig!", quengelte ich. „Wieso? Was ist los?!" „Ich glaube, ich bin adoptiert", erklärte ich knapp. „Okay..." Er zog sich schnell was über und kam mit. Ich wartete im Flur von dem Haus, in dem Eric, Nissa, Skye und Ray lebten. Als er kam, klopfte ich an die Türe zum Schlafzimmer von den Erwachsenen. Es dauerte, bis Ray öffnete. „Was gibt's, May? Es ist vier Uhr!" Mayson zuckte mit den Schultern und zeigte auf mich. „Weck sie! Sofort!", meinte ich etwas wütend. „Wieso?" „Frag nicht. Mach! Ich warte unten!" Dann zog ich May hinter mir ins Wohnzimmer. „Emily! Mach mal langsam. Dad hat null Ahnung, was du nachts um vier hier willst!" „Ist mir egal! Ich will das jetzt wissen! Es lässt mir seit dem Wochenende keine Ruhe!"
Dann hörte ich die Treppe unter Schritten knarzen. „Emily? Bist du es?", fragte Nissa verwirrt. Ich stupste May an, mit der Aufforderung, dass er sich etwas wegsetzen solle. Er ging zu den Tresen der Küche und ließ sich auf einem der Barhocker nieder. „Emily?", meinte sie dann, als sie mich sah. Nissa lächelte und wollte mich in die Arme schließen. Ich stieß sie weg und fragte grob: „Bin ich adoptiert?!" „Emily..." „Ich verdiene die Wahrheit! Sag es mir!" Sie sah mich geschockt an. Dann fischte ich mein Handy aus der Hosentasche und zeigte ihr den Ausschnitt der Doku. Sie war sprachlos.
„Ja. Das warst du", sagte sie leise, „Jeremy und ich haben dich adoptiert."
Jetzt war ich die, die sprachlos war. Innerlich wollte ich das nicht wahrhaben. Es brach mir das Herz. „Wieso?! Wieso erst jetzt?!", schrie ich aufgebracht. „Emily... Du weckst noch Skylie-" Ich lief nach oben und ging durch ein Portal in die Schule. Zu Liam. Er war im Moment der Einzige, der mir helfen konnte. Ich landete in seinem Zimmer. Direkt vor seinem Bett.
Ich rüttelte ihn Wach. Die Tränen begannen langsam zu laufen. „Verdammt, wach auf! Liam!", rief ich verzweifelt. „Emily?", fragte Seth der wach gewordenen ist. „Liam! Wach auf!", heulte ich. „Hmm...?", machte er und drehte sich zu mir. „Hey! Was ist los?", fragte er im Halbschlaf. Ich lehnte mich auf ihn und heulte. Liam schloss mich in eine Umarmung. „Was ist denn los, Kleine?", wollte er erneut wissen. „Ich. Bin. A- ad- Adoptiert!", heulte ich lautstark. Er schluckte und suchte wohl nach den richtigen Worten. „Emily. Das-" Dann hörte er auf zu reden und küsste mich zärtlich auf die Stirn.
„Komm her", meinte er und hob mich auf das Bett. Liam deckte mich zu und legte seine Stirn an die Meine. Ich legte meinen Arm auf seinen Oberarm und weinte.
Die ganze Nacht.
Am Morgen waren meine Augen rot. So rot wie bordeaux.Ich hatte die ganze Nacht geweint.
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Die 4 Elemente
FantasíaEmily hält sich für ein ganz normales Mädchen, ohne unglaubliche Talente. Sie hat eine tolle Familie, gute Freunde und ist gut in der Schule. Sie ist vielleicht etwas chaotisch, aber nicht außergewöhnlich. Doch genau so ein besonderes Talent soll si...