Nach circa einem halben Jahr rief Chris und alle an. Er war im Krankenhaus. Mit Tessa. Und mit seinem neugeborenen Sohn. Dad trommelte mich und meine Brüder zusammen und wir fuhren alle in die Klinik.
Dad meldete sich am Eingang und wir durften zu Tessa. Sie schlief, aber Chris saß dort. Mit dem glücklichsten Lächeln, das ich je gesehen hab, auf den Lippen.
„Hey. Wie geht es den beiden?", fragte Dad und nahm Chris in den Arm. „Soweit gut." Er war so glücklich. Er strahlte förmlich! „Wie heißt der Kleine denn?", wollte wissen. „Silas", antwortete Chris, „So hat Tessa es sich gewünscht." „Zweitname?", fragte Mark. „Lev", sagte er mit Blick zu mir gewandt. Das war der Name, den ich vorgeschlagen hatte. Wie süß! „Em?", fragte mein ältester Bruder mich. Ich sah ihn fragend an. „Lev ist ein wunderschöner Name. Er wird ihn später lieben!" Ich lächelte glücklich. Der Name stammt aus einem Buch, das ich früher sehr gerne gelesen habe. Immer wenn ich den Namen gelesen hab, hatte ich Gänsehaut bekommen, so schön war er. Lev passte gut zu den Jungen im Buch und bestimmt auch zu Silas. Ich meinte leise: „Es freut mich, dass er euch gefällt!" „Ach, der Name ist von dir?", fragte Tom mich etwas überrascht. Ich nickte.
Wir saßen dort, in dem kleinen Raum und sahen abwechselnd zu Silas und zu Chris. Tessa und Silas schliefen. Sie wussten gar nicht, dass wir da waren. Die beiden sahen so friedlich und glücklich aus.
Als Tessa einige Tage später mit Silas nach Hause kam, war die ganze Familie da. Alle in der Wohnung von Tess und Chris. Sogar meine Tante war gekommen, die ich davor noch nie gesehen hatte. Die Jungs und auch Tessa kannten sie aber. Cousinen oder Cousins, von denen ich nichts wusste, hatte ich nicht.
Tessa sah gut aus. Es ging ihr gut und auch Silas war wohl auf. Es gab Kuchen und Getränke. Es war kein Platz für alle am Tisch, deshalb saßen meine Dads Schwester, Dad und Mark auf dem Sofa. Mein Patensohn lag auf einer Decke in der Nähe von Tessa und Chris.
Ich fragte Tessa: „Wie geht es dir?" Sie lächelte dankbar und sagte: „Gut. Solange es unserem Kleinem und meinem Großen gut geht, tut es mir das auch." Ich grinste, weil sie mit meinem Großen meinen Bruder meinte. Auch sie grinste.
Nachdem alle aufgegessen hatten, gaben wir Tessa und Chris für Silas Geschenke. Von mir und Liam gab es einen Teddy und eine Kuscheldecke, auf der sein Name aufgestickt war. Für alle von uns war es etwas ungewohnt mit einem Baby, aber für Chris und Tessa war es vermutlich am anstrengendsten.
Am Nachmittag fuhren wir nach Hause. Dad war total angetan, seinen Enkel hatte halten zu dürfen. Für ihn war das etwas ganz Besonderes. Es war schon lang her, dass ich so leicht war, um getragen zu werden.
Auch ich hatte meinen Patensohn halten dürfen. Er hattegelacht und den Kopf gegen meine Brust gelehnt. Ich glaube er mag mich!
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Die 4 Elemente
FantasyEmily hält sich für ein ganz normales Mädchen, ohne unglaubliche Talente. Sie hat eine tolle Familie, gute Freunde und ist gut in der Schule. Sie ist vielleicht etwas chaotisch, aber nicht außergewöhnlich. Doch genau so ein besonderes Talent soll si...