Kapitel 50: Mein Geburtstag

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Ich wachte auf, da Happy Birthday gesungen wurde. Dann begann ich mich zu räkeln und blickte in die Gesichter von Liam, Clint, Susan, Natasha, Jeremy und May. Ich setzte mich auf und gähnte: „Ihr seid echt unglaublich!" Ich stand auf und nahm sie in den Arm. Jeder wünschte mir nochmals Alles Gute. Liam küsste mich zärtlich und sagte: „Alles, alles Gute zum Geburtstag!" Es öffneten sich drei Portale, Erde, Wasser und Feuer. „Ab zum Frühstück!", meinte Susan lachend. Ich fragte Liam leise: „Soll ich mich vorher noch umziehen?" „Nein. Du siehst super aus!" Ich nickte und ging durch das Portal. Wir landeten in einer großen Küche. Der Tisch war dekoriert und bereits gedeckt.

Eine Tür ging auf und fünf Männer kamen herein. „Hey!" rief ich begeistert. Ich nahm meine Brüder und meinen Vater in den Arm. „Alles Gute, Emily!", wünschten sie mir. „Ihr habt euch für mich frei genommen?" „Ich muss heute gar nicht ans Set", lächelte Tom und Chris stimmte dem zu. May bat mich: „Setzt dich hin, wo du willst!" Ich setzte mich an die rechte Seite, in die Mitte. Liam setzte sich gegenüber von mir hin. Chris wollte sich neben ihn setzten, aber ich meinte: „Setz dich zu mir. Bitte." Er nickte und setzte sich links neben mich. Su fragte mich, ob sie sich zu meiner Rechten setzten durfte, was ich bestätigte.

Ich sah auf dem Tisch Pancakes, Toast, Obst, Cornflakes, Croissants, Waffeln, Rührei und Bacon und Muffins. Es gab fast alles! Natürlich standen auch Marmeladen und Erdnussbutter auf dem Tisch. „Wow! Ihr hab euch richtig Mühe gemacht! Danke!", meinte ich fasziniert, weil ich wusste, wie viel Aufwand das alles war. „Hat sich sichtlich gelohnt!", lachte May, „Komm! Fang an!" Ich nahm mir Pancakes und aß genüsslich. „Mmm!", machte ich glücklich. So ist ein Frühstück zum 20. schön! Mit der Familie und den Freunden.

Als wir alle satt waren bekam ich Geschenke. Meine Freunde hatten mir zusammen ein Geschenk gemacht. „Danke! Das ist echt klasse von euch! Danke!", freute ich mich. Anthony gab mir ein großes, rechteckiges Paket. Ich öffnete es und sah darin zwei rote Bücher. „Sind das- das...-?" „Ja. Ich bin mir sicher du wirst auf sie aufpassen", meinte er. „Danke, Dad!" Er hatte ein breites Lächeln auf den Lippen. Jetzt fiel es mir auch auf. Ich hatte Dad zu ihm gesagt! Von Liam bekam ich erstmal einen Kuss. Er schenkte mir einen großen Bilderrahmen, auf dem alle unsere Bilder hingen. Auch das, das er von mir gemacht hatte, als ich schlief. Ich lachte, als ich es dort hängen sah. „Das ist klasse! Danke, Liam!" Ich legte es auf den Tisch und bekam von Tom, Mark und Jake das nächste Paket. Als ich es öffnete sah ich nur Luftpolsterfolie. Ich nahm sie heraus und fand eine Glaskugel. In ihr zügelte ein Feuer. „Leg deinen Finger drauf!", meinte Mark. Ich tat es und er bewegte den Finger. Die Flamme veränderte sich und stellte Dinge dar. „Du kannst darin modellieren", erklärte Tom. „Cool!", meinte ich. Er lächelte. Chris gab mir eine kleine Box. Sie war gerade mal so groß wie eine Handfläche. Als ich den Deckel anhob, kam eine goldene Kette zum Vorschein. Sie hatte einen Herzanhänger mit zwei roten Steinen darin. „Die ist wunderschön!", flüsterte ich. „Es war Moms. Abgesehen von den Büchern, ist es alles, was uns geblieben ist... Ich denke du sollst sie bekommen!", meinte er. Es fiel ihm sichtlich schwer, über Asterin zu sprechen. „Wow! Das ist wirklich-" Mir fehlten die Worte, um es zu beschreiben. Ich nahm die Halskette heraus und hängte sie mir um. „Das sieht wirklich schön aus!", meinte Anthony, „Du siehst ihr so ähnlich." Ich wurde um die Wangen herum rot. Nach dem Frühstück gingen Liam und ich zurück zu ihm. Ich hatte die Sommerferien bei ihm verbracht. Meine Freunde waren zu sich gegangen.

Für mich stand heute der erste Schultag an.

Ich zog mir meinen Achtung gefährlich! Hoody an und nahm meinen Koffer und den Rucksack, den ich in den letzten Tagen gepackt hatte. „Liam! Ich bin so weit!", rief ich und ging ins Wohnzimmer. Er hatte bereits ein Portal geöffnet. „Komm. Gib mir den Koffer!", meinte er und nahm ihn mir ab. Er ließ mich zuerst durchs Portal gehen, dann folgte er. Ich sah die bekannte Wiese vor der Schule und viele, viele Portale, aus denen Leute kamen.

Liam begleitete mich noch bis in die Aula. Dort standen die Lehrer mit Listen. Ich küsste Liam und meinte: „Halt mich auf dem Laufenden!" „Klar! Du mich auch!" Ich nickte und küsste ihn nochmal, bevor ich zu Miss Patel ging.

„Hallo Emily! Willkommen zurück! Ehm... Lass mich schnell gucken. Zimmer Nummer 47. Mit- Oh! Du bist allein! Vielleicht bekommst du noch eine Mitbewohnerin." Sie gab mir einen Schlüssel. „Danke, Miss Patel", meinte ich lief zu meinem Zimmer. Als ich im Zimmer stand, sah ich die übliche Ausstattung, drei Betten, drei Schreibtische, einen Tisch mit drei Stühlen, dem Schrank, das Regal und die Kommode. Ich suchte mir das Bett in der Nische aus. Meine Sachen räumte ich ein und hängte den Bilderrahmen auf, den ich von Liam bekommen hatte.

Ich war allein. Allein.

Meine Anzüge hingen im Schrank, mein Waschzeug war im Bad. Alles war erledigt.

Ich ließ mich aufs Bett fallen und sah an die Decke. Sie war weiß. Einfach nur weiß. So konnte ich auch meine Stimmung beschreiben: Eintönig und gelangweilt. Es war nicht so schön für mich, zu wissen, dass ich lange Zeit allein sein würde. Allein Schlafen, allein Hausaufgaben machen, allein. Immer allein. Liam war nicht da. Ich wusste nicht wo Isla und Lexi waren. Was wusste ich im Moment?

Mir war zum Heulen zumute.

Ich griff zu meinem Handy und sah, dass Eric mir geschrieben hatte. Es war eine Geburtstagsnachricht. Als ich sie las, lächelte ich.

Ich legte es wieder weg und ging ein paar Schritte durch das Zimmer. Ich sah aus dem Fenster und entdeckte Isla. „Isla!", schrie ich und wank. Sie sah sich verwirrt um, fand mich aber schnell. Sie wank zurück.

Es klopfte.

Ich schloss das Fenster und lief zur Tür. „Em!", sagte jemand, „Mach auf!" Ich öffnete und wurde von Lexi umarmt. „Hey! Wie geht's?" „Alles Gute!", meinte sie. „Danke." „Mir geht's gut, dir?" „Auch. Danke." „Wo sind deine Mitbewohnerinnen?" „Ehm... Ich hab keine", sagte ich. „Echt?! Das ist ja voll blöd! Isla und ich sind wieder zusammen. Mit einer aus der 7." „Komm rein", bat ich sie. Wir setzten uns auf eins der Betten und redeten. „Warte! Mach die Augen zu!", meinte sie geheimnisvoll. „Okay?" Ich schloss die Augen. „Mach die Hände auf!" Ich formte eine Schale. Dann spürte ich, wie sie etwas hineinlegte. „Augen auf!" Ich sah ein kleines Päckchen. Es war rund. „Mach auf!", drängte sie. „Okay, okay!" Ich löste die Verpackung und hob den Deckel der Schachtel an. Es waren zwei Kettenanhänger. Eine schwarze Lilie und ein goldenes Herz. „Wow! Die sind wunderschön!", staunte ich, „Woher wusstest du, dass ich Lilien liebe?" „Dean hat es erzählt." Ich nickte. Dean... Ich konnte nicht an ihn denken, ohne Schuldgefühle zu haben. Den Gedanken an ihn verdrängte ich deswegen schnell.

„Der ist von mir und der von Isla", erklärte sie und zeigte erst auf die Lilie, dann auf das Herz. „Danke, Lex. Das ist echt schön!" Sie lächelte und setzte hinzu: „Die Anhänger passen bestimmt gut zu der Kette, die du trägst!" Ich legte meine Hand auf die Kette. „Ist alles gut?" „Ja. Alles gut", sagte ich und wechselte das Thema, „Welche Fächer nimmst du?" „Wieder Cheerleading, Mathe und UNICEF. Du?" „Kreatives Schreiben, dann versuch ich mich in Karate und ich mach Leichtathletik." „Cool! Du, ich muss jetzt wieder. Bis dann!" „Bis dann." Sie stand auf und verließ den Raum. Ich betrachtete die Anhänger. Sie waren wirklich schön! Ich ging zur Kommode und nahm mir die Bücher heraus. Ich hatte sie noch nicht näher betrachtet. Es war Flammenmagie und Wissensbrand. Dazwischen lag ein Brief. Ich faltete ihn auf und las:

Liebe Emily,
irgendwann wirst du die Bücher in der Hand haben. Ich habe sie alle samt geschrieben.
Du wirst hoffentlich einiges lernen!
Bis es so weit ist, wird Tony darauf aufpassen. Diese Bücher hab ich nur für dich geschrieben. Schon als kleines Baby konntest du eine Flamme von mir kontrollieren. Bestimmt bist du jetzt eine wunderschöne, junge Frau und eine starke Kontroliererin.

Pass auf die Bücher auf!

Kuss Mom

Sie hatte die Bücher für mich geschrieben? Ich konnte mich nicht an sie erinnern, aber dennoch wurde mir warm ums Herz. Wussten Chris und Anthony das? Ich konnte es mir nicht erklären, aber seit ich Chris kannte, war er für mich da. Ich sah ihn als meinen Bruder, als meinen Freund und als meinen Mentor. Er hatte mir einiges gezeigt.

Ich drückte den Brief an mich und verstaute ihn sicher in der Box, die ich ganz hinten unter mein Bett schob. Dann schlug ich Flammenmagie auf und las.

Die 4 ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt