In meinem Zimmer sperrte ich die Tür ab, machte einen Portalschutz und machte diesen Blickdicht. Ich hatte absolut keine Lust Gesellschaft zu haben, oder zu bekommen.
Dann schob ich alle Möbel ans Fenster und machte mein Zimmer feuerfest, durch eine Schutzschicht. Um sicher zu sein, dass man mich sicherlich nicht sah, machte ich nochmal einen Sichtschutz.
Ich schoss eine Feuerkugel an die Blasenwand und zerstörte sie wieder. So ging das ganz lang. Feuer hin und so schnell wie möglich wieder kaputt machen. Ich setzte auch die Rote Magie ein und schoss damit im Zimmer herum.
Ich machet das noch lange, bis es an der Türe klopfte. „Em? Was macht bei dir so einen Krach? Ist alles okay?" Er versuchte die Tür aufzumachen, aber sie war abgeschlossen. Schnell löste ich alle Schutzmaßnahmen und ließ den Nebel alles wieder so aussehen wie vorhin. Aber es war nur eine Illusion „Komm gleich, Dad!" Ich zog mir mein T-Shirt wieder an und öffnete ihm. „Alles gut? Du bist ganz rot", wollte er wissen. „Ja, ich lag grad nur unter der Decke und es war so warm." „Wenn du im Bett lagst, was hat dann so einen Krach gemacht?" „Das kam von draußen", log ich.
„Sei ehrlich, Em! Hast du wieder dein Zimmer halb auseinandergenommen?", erwiderte er etwas genervt. „Nein." Dad sah mich auffordernd an. „Ja, okay!?", maulte ich ihn an und zeigte mein Zimmer. „Zufrieden?!" „Räum hier sofort auf!", forderte er mich auf. Ich rollte mit den Augen und ließ ihn rausschieben. Dann schwang ich die Tür mit Wucht zu und. „Verrückt", hörte ich Dad noch sagen und schrie: „Das hab ich gehört!"
Ich schoss auf mein Bett eine Nebelschwade und setzte mich mit dem Rücken an die Wand neben dem Regal.
Dort saß ich lang, bis wieder jemand reinkam. „Em!", meinte Jake, „Darf ich mal lüften?" Ich zuckte mit den Schultern und er machte mein Fenster auf, damit der Nebel hinausziehen konnte. „Ich brauch deine Hilfe", erklärte er. „Mmm..." „Bitte!", begann er zu betteln. Ich rollte mit den Augen und fragte: „Worum geht's?" „Ich muss in die ESuKA, aber ich war da so lang nicht mehr, dass ich nicht mehr weiß, wo die sind. Außerdem sind die vor einigen Jahren umgezogen." Ich nickte und öffnete ein Portal und ließ ihn durchgehen. Ich folgte ihm und ging hoch, zum Befragungsraum. Harley saß gerade noch drin und redete mit Kai. Bryan war nicht mehr da. Ich setzte mich hinter das Spiegelfenster und hörte zu. „...Wir haben schon öfter mal Firmen gehackt und einige Leute haben dann Daten heruntergeladen und für viel Geld wieder zurück verkauft, nachdem sie die von allen Servern gelöscht hatten. Ich hab das noch nie gemacht. Ich wusste, dass das kriminell ist", meinte Harley. „Wie viel Geld war im Spiel?", wollte Kai wissen. „Ich weiß es nicht. Zehntausend?" „Ach du-!", fluchte Kai und fuhr fort, „Hat dein Bruder das schon mal gemacht?" „Können Sie mir bitte sagen, wie es ihm geht?!", fragte sie aufgebracht. „Nein. Ich werde nachher mal nachfragen, aber im Moment kann ich keine weiteren Infos geben. Also. Hat Ken mal Daten verkauft?" „Ich werde nichts mehr sagen, bis ich zumindest mal weiß, wie es ihm geht!", meinte Harley besorgt um ihren Bruder. Kai schnaufte und klatschte eine Akte auf den Tisch. Sie wollte danach greifen, aber sie war am Stuhl mit Handschellen befestigt. „Echt jetzt?!"
Kai zuckte wütend mit den Schulten und kam zu mir in den Raum. „Oh. Hi, Emily", sagte er überrascht. „Hi, Kai." „Wie lang bist du schon da?" „Noch nicht so lang. Paar Minuten?" „Willst du mal?", bot er an, „Sie sagt kaum was." „Ja, ich kanns probieren. Geh du aber bitte runter und frag nach ihrem Bruder." „Ich kanns versuchen."
Ich ging in den Befragungsraum und setzte mich gegenüber von Harley hin. Ich seufzte und meinte: „Er fragt jetzt nach deinem Bruder. Aber du musst uns ein bisschen helfen." – Sie rollte mit den Augen. „Wir konnten dir nicht von unserem genauen Plan erzählen. Wir mussten so zu The Rising Tide kommen. Sorry." „Und ich Depp dachte, ich kann dir vertrauen! Und jetzt kommst du als irgendein Agent oder so raus! Ich hab einfach das Gefühl, ich kenn dich nicht mehr." „Okay. Wir müssen aber dringend wissen, was ihr bisher gemacht habt und wer alles dabei ist. Wir hatten nicht vor, dich in irgendein Gefängnis zu stecken!" Sie sah mich genervt an und hob ihre Hände, soweit wie es ging. „Ja, sorry." Ich ging zu ihr rum und löste die Handschellen. Sie rieb sich die Handgelenke und bedankte sich bei mir. Ich nahm mir die Akte vom Tisch und sah hinein. Es waren Personen, die bisher identifiziert wurden, die zu The Rising Tide gehören. Dann lagen noch bisherige Angriffakten dabei, zu denen sich The Rising Tide bekannt hat. Es war eine recht große Akte. Einige Fälle waren dünn, andere sehr dick.
„Seit wann bist du in The Rising Tide?", fragte ich sie. „Viel zu lang! Ich glaube sieben, acht, neun Jahre." „Das heißt, du warst zehn, elf, wenn du beigetreten bist?", frage ich nach. Sie nickte. „Wieso seid ihr damals beigetreten?", wollte ich wissen. „Wir haben unsere Eltern verloren und fühlten uns verloren. Ken hatte den Van bekommen und das Sorgerecht um mich. Er hat versucht mich zu schützen und alles getan, um uns überleben zu lassen. Er musste und irgendwie Geld besorgen müssen und er ist The Rising Tide beigetreten. Er wurde für jeden Byte Daten bezahlt. Nur so hatte er uns durchgebracht. Er hat sich Sorgen um mich gemacht, wenn ich nach der Schule zurück in den Van gekommen bin. Er war fast nie da und hat mir dann jeden Abend beigebracht, wie man sich in Systeme einhackt. Ich hab bald das Level erreicht, dass ich mich ins Schulsystem gehackt hab und meine Noten geändert hab. Er hat mich dann zu den Treffen mitgebracht und ich wurde dort die jüngste Hackerin." „Wow. Ich-", stammelte ich.
Ken war wirklich kein Verbrecher, er hatte sich nur um Harley gesorgt und sie beschützen wollen!
Ich fasste mich wieder und fragte weiter: „Nur blöde Frage. Hast du ein Tattoo?" „Ehm... Ja! Hier! Ich kann mich nicht erinnern, es mir stechen zu lassen", erklärte sie und zeigte auf ihre Wade. Ich atmete überrascht ein, als sie mir den Wasserfall an ihrer Wade zeigte. Wie war er dort hingekommen? Alle Element-Tattoos waren am Hals! „Okay. Ich komm gleich wieder. Brauchst du was? Was zu trinken? Eine Decke? Irgendwas?" „Was zu Trinken wäre gut." „Was? Kaffee? Wasser? Saft?" „Habt ihr Kräutertee?", fragte sie lächelnd. Ich nickte und lachte sie an. Dann ging ich durch die Türe und sah Kai mit Ken dastehen. „Zufrieden?", meinte mein Chef und sah auf Ken. Ich lächelte und sagte, dass ich gleich wiederkommen würde.
Kai ging mit Harleys Bruder rein und ich ging in einen der Besprechungsräume, machte Tee und brachte Kekse. Ich ging zurück und fand Harley in den Armen ihres Bruders, lächelnd. „Harl", flüsterte Ken, der mich nicht bemerkt hatte, „Kannst du mich aus denen befreien?" Er hob die zusammengeketteten Hände. Harley schluckte und meinte: „Sorry. Nein. Du hast mich gezwungen, etwas zu tun, was ich nie wollte. Ich weiß, dass du es für uns getan hast, aber du bist zu weit gegangen. Sorry, Ken." Er sah sie traurig an und ich dachte, eine kleine Träne zu sehen. „Ich hab deinen Tee, Harley", meinte ich. Sie lächelte mich an und ging zu mir. „Danke", sagte sie und nahm mir die Tasse ab. Ken drehte sich zu uns um und rief wütend: „Du! Du-" „Ken beruhig dich! Sie ist eine Freundin!" „Eine Freundin, die mich von der Decke hat hängen lassen und mich fast umgebracht hat, dadurch!", schrie er seine Schwester an. Harley sah mich entsetzt an. „Ich hab ihn kopfüber aufgehängt, das stimmt, aber nie mit der Absicht ihn zu töten!", meinte ich, um mich zu verteidigen. „Du hast was?!" „Hör zu, Harley, ich musste. Als ihr hier im Gebäude wart, musste ich verteidigen. Ich wusste nicht, bis ich dich getroffen hab, dass er dein Bruder ist!" „Du hast gesagt, dass du ihn nicht gesehen hast!", warf sie mir vor. „Ich weiß. Ich weiß."
Kai merkte wohl, dass es hier aus dem Ruder lief und kam rein. Er nahm Ken wieder mit und übergab ihn an jemanden draußen. „Du bist verrückt!", meinte Harley und sah mich tödlich an. „Ich weiß, ich bin manchmal komisch, aber ich hab damit kein Problem. Keiner hat das, soweit ich weiß." Kai grinste und schüttelte den Kopf. „Okay, Harley. Wir können jetzt zwei Wege gehen. Entweder du kooperierst weiter und wir sind hier heute noch fertig, oder wir brechen das ab, du hast die Nacht über Zeit, über alles nachzudenken und wir machen morgen weiter. Das darfst du jetzt entscheiden. Wie du willst." „Ich will morgen weitermachen, wenn das okay für euch ist", antwortete Harley auf Kais Frage. Wir beide nickten und ich brachte Harley zu den anderen, die morgen befragt werden. „Schnapp dir 'ne Decke und versuch zu schlafen", meinte ich und schloss die Türen ab, „Wenn jemand aufs Klo muss, die Tür." – Ich zeigte auf die neben der Ausgangstüre. Innen hatte ich alle Fenster und andere Türen abgeschlossen, damit niemand floh, über Nacht.
Ich war zuhause und setzte mich auf den Boden inmeinem Zimmer, das immer noch Chaos war. „Na super! Harley hasst mich jetzt,ihr Bruder ist auf mich fast losgegangen und Liam hat sich immer noch nichtgemeldet", dachte ich traurig.
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Die 4 Elemente
FantasyEmily hält sich für ein ganz normales Mädchen, ohne unglaubliche Talente. Sie hat eine tolle Familie, gute Freunde und ist gut in der Schule. Sie ist vielleicht etwas chaotisch, aber nicht außergewöhnlich. Doch genau so ein besonderes Talent soll si...