Ich lag circa einen Monat im Krankenhaus. Liam kam fast jeden Tag vorbei. Als ich stabil war und sie eine Begründung für die Ausbrüche gefunden hatten, durfte ich gehen.
Zum Training durfte ich aber trotzdem erstmal nicht. Ich durfte zwar schon joggen gehen, aber anstrengender durfte es nicht werden. Ich ging also alle zwei Tage etwas joggen, um mich fit zu halten.
Tatsächlich hatte Kai Recht gehabt, als er in der Nacht zu mir gekommen war. Es war eine neue Mutation. Ich konnte jetzt eine Art Magie mit meinem Feuer ausüben. Es war ein roter Nebel, der aus meinen Händen kam, der zum Beispiel Dinge hob, oder sogar kochte. Es war ziemlich cool, aber noch sehr anstrengend zu verwenden, weil es sehr Kräfte zehrend war. Kai hatte mir gesagt, ich sollte ein bisschen damit üben, aber sobald ich leicht müde werde, sollte ich sofort aufhören und mich ausruhen. Er will, dass ich schnell wieder zum Training kommen kann, weil, so wörtlich, ich eine der stärksten der OA bin und ich bei Einsätzen sehr wichtig bin.
An sich wollte ich auch so schnell wieder zurück, wie möglich, aber solange ich mich noch etwas unsicher fühle, darf ich nicht. Und ich wusste, wenn ich damit log und dann etwas passiert, dann will ich nicht schuld sein, deshalb übte ich und befolgte Kais Anweisungen und hielt ihn auf dem Laufenden, wie es mit dem Üben klappte.
Nach fast drei Wochen konnte ich es gut beherrschen und fühlte mich sicher. Kai kam vorbei und ich sollte ihm einige Dinge zeigen.
„Versuch die Schüssel von der Küche auf den Tisch zu stellen", meinte er. Ich nickte und stieß ein kleines bisschen von dem roten Nebel aus, der sich um die Schüssel legte und sie durch die Luft trug und auf den Esstisch stellte. Kai nickte zufrieden und gab mir eine neue Aufgabe: „Bilde einen Emoji in der Luft." Ich grinste und hob meine Hände vor das Gesicht. Der Nebel flog aus meinen Handinnenflächen und bildete einen Kreis, dem ich Augen, eine Nase und einen breit grinsenden Mund gab. Kai sah ihn beeindruckt an und ließ mich einen Stuhl und dann sogar ihn heben. Als er sagte, ich solle ihn heben, hatte ich mich erst gestäubt, weil ich ihn nicht verletzten wollte, falls etwas schief geht, aber er meinte, dass er mir vollkommen vertraut und dass er fest an mich glaubt. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf Kai und ließ den Nebel ihn umhüllen. Ich öffnete meine Augen wieder und hob meine Hände langsam. Kai begann zu schweben und ich hob ihn noch ein kleines Stück höher. „Wow! Klasse, Emily. Jetzt lass mich aber bitte wieder runter." Ich lachte und senkte ihn wieder. Als er noch etwa zehn Zentimeter über dem Boden war, ließ ich ihn herunterfallen. Er landete etwas wackelnd auf den Beinen und wollte wissen: „Wie geht's dir?" „Gut. Ich bin nicht so K.O. wie beim ersten Mal, aber es ist schon noch etwas anstrengend", antwortete ich ehrlich. „Gut. Jetzt ist schon Freitag, von daher kannst du am Montag wieder zum Training kommen, wenn die Klinik nochmal das okay gibt." Ich war so froh, das zu hören! Endlich wieder irgendwas machen, außer Geschichten schreiben, lesen und das Haus aufräumen, was ich sogar freiwillig getan hatte, so langweilig ist mir gewesen!
Kai verabschiedete sich und ging. Ich hüpfte innerlich vor Freude auf und ab. Ich schrieb Sebastian, die guten Neuigkeiten und auch Liam schrieb ich. Beide freuten sich sehr für mich. Seb meinte, dass es langweilig ohne mich gewesen sei und dass Bryan sich schon gefreut hatte, dass ich fast zwei Monate nicht da gewesen war.
Als Dad am Abend kam, fand er mich mit dem größtenLächeln auf den Lippen, seit langem, vor. Er sah mich fragend an und musstedabei schon schmunzeln. Wir setzten uns aufs Sofa und er fragte mich: „Worüberlachst du so?" „Ich darf wieder zum Training!", meinte ich lachend. Dadklatschte froh und neckte mich: „Ich dachte schon, du wirst jetzt nie wiederhier raus kommen!" Wir lachten und aßen auch bald zu Abend.
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Die 4 Elemente
FantasyEmily hält sich für ein ganz normales Mädchen, ohne unglaubliche Talente. Sie hat eine tolle Familie, gute Freunde und ist gut in der Schule. Sie ist vielleicht etwas chaotisch, aber nicht außergewöhnlich. Doch genau so ein besonderes Talent soll si...