Die nächsten Tage war ich daheim. Erst nach fast einer Woche ging ich wieder zum Training. Ich wollte Sebastian nicht über den Weg laufen. Kai hatte mich gebeten, wieder zu kommen, also stand ich am Dienstag auf und machte mich fertig. Nur mit meinen Brüdern hatte ich die letzte Zeit geredet. Mit Dad hatte ich immer noch ein bisschen Stress, mit Sebastian wollte ich erst gar nicht reden und mit Liam hatte ich nicht mal geschrieben. Beim Training war ich nicht konzentriert und abgelenkt. Ich hörte den anderen nicht zu, wenn sie redeten und war selbst sehr still. Natürlich fiel Kai das auf. Aber ihn konnte ich gerade genau so wenig gebrauchen, wie Sebastian. Er wollte mich direkt nach dem Training sprechen, aber ich stieß ihm einen Feuerball entgegen, ohne etwas zu sagen.
Als ich aus der Türe raus war, stand Sebastian da! „Hör zu, ich muss mit dir reden!" „Wenn du ohne irgendwelche Verletzungen nach Hause gehen willst, würde ich es lassen!", zischte ich ihn an. „Das was ich gemacht hab, war nicht okay, ich weiß das", redete er keineswegs eingeschüchtert weiter, „Ich hab deinen Willen geändert und- Es tut mir so leid, Emily!" Ich ließ eine Flamme auflodern und sah ihn böse an. Er hob die Hände und meinte: „Bitte, Emily. Bitte lass mich das erklären!" „Ich hör dir einen scheiß zu!", meinte ich und schlug ihm meine Ellenbogen in die Seite. Sebastian jaulte kurz auf, dann sagte er: „Bitte!" Ich rollte mit den Augen und sagte: „Zehn Sekunden!" Er begann schnell zu erzählen: „Ich hab nie was erzählt, von meinen Mutationen. Ich kann den Willen von anderen ändern und mich mit sechs anderen an einen beliebigen Ort teleportieren. Okay, es tut mir wirklich leid. Du hast mir einfach den Kopf verdreht und ich wusste, dass wenn ich irgendwas sag, dass du mich abweisen würdest. Ich hab keinen anderen Ausgang gesehen." Das waren genau zehn Sekunden. Ich ging und ließ ihn ohne einen Kommentar stehen. Ich hätte ihn abgewiesen, das stimmte.
Zuhause lag ich auf meinem Bett und starrte ins Leere. Ohne Gedanken, ohne einen Fokus in meinem Blick. Ich lag einfach nur da. Sebastians Worte fielen mir ein und ich schrieb ihm eine Nachricht. Ich schrieb nicht, dass ich ihm verzieh, was ich auch nicht tat, sondern dass ich seine Entschuldigung annahm. Außerdem, dass ich mich wunderte, warum er uns die Mutation verschwiegen hatte.
Dann ging nach unten, um mir etwas zu Essen zu holen.
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Die 4 Elemente
FantasyEmily hält sich für ein ganz normales Mädchen, ohne unglaubliche Talente. Sie hat eine tolle Familie, gute Freunde und ist gut in der Schule. Sie ist vielleicht etwas chaotisch, aber nicht außergewöhnlich. Doch genau so ein besonderes Talent soll si...