Kapitel 117: Friede, Freunde, Schokokekse

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Am Montag kam ich zum Training. Wir hatten danach auch noch ein Meeting, wo Xander, Dyllan, Kai, ich, Bryan und Miles uns über The Rising Tide besprechen würden.

„Okay. Wir haben alle befragt und einige haben interessante Infos gegeben. Ich geb die Akte mal rum und ihr könnt euch darüber Gedanken machen", erklärte Bryan. Er gab Xander die Akte und er nahm sich einen der älteren Fälle raus. Ich schnappte mir Ken und Harleys Akte.

Ich fragte Kai, ob ich darin etwas verbessen kann, weil ein kleiner Fehler darin war. Man hatte ihren zweiten Namen, Nia, zu Nina gemacht. Ich durfte es verbessern und nahm mir eine Akte zu einem alten Fall.

Wir diskutierten fast zweieinhalb Stunden über unser nächstes Vorgehen. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir erst alle noch fehlenden Mitglieder, die wir von den Leuten bekommen hatten, holten, die, die wir unschuldig mitgenommen hatten, wieder gehen lassen und die Personen, die im Raum vor dem Befragungsraum waren, erstmal im Keller in Zellen, von denen ich nichts wusste, bis zu diesem Tag, steckten. Ken würde noch in der Klinik bleiben, bis die Schwestern ihn entlassen würden. Harley würden wir eine Sperre für das Internet geben und sie beobachten, aber freilaufen lassen.

Ich durfte noch am Abend zu Harley gehen und ihr das silberne Armband mit Perlen, die alle verschiedene Zwecke hatte, zum Beispiel tracken, abhören, absehen, also ihre Umgebung sehen können, und eine war ein leichter Elektroschocker, damit wir sie, falls sie etwas Verbotenes macht, davon abhalten konnten. Außerdem, wenn sie versuchte im Internet etwas zu machen, egal ob an Computer, Smartphone, oder Laptop, würden die Geräte gesperrt werden und für sie nicht nutzbar sein.

„Harley?", fragte ich, als ich am Van klopfte, „Bist du da? Ich hab was für dich!" Die Türe wurde aufgeschoben und sie sah mich fragend an. „Tut mir leid, dass wir das so hatten machen müssen", entschuldigte ich mich, „Ich hab ein Versöhnungsgeschenk für dich." Ich gab ihr die Schachtel und sie machte sie auf. „Wow. Das ist voll schön!", meinte sie erstaunt. „Soll ich es dir gleich rummachen?", bot ich an. Sie nickte und ich machte ihr das Armband zu. Es bewegte sich und machte ganz, ganz leise surr Geräusche, dann war es fest an ihrem Arm, sodass sie es nicht mehr ohne eine Person mit dem richtigen Codewort abnehmen konnte. Und weil nur wir Elementführer und die Chefs der OA den Schlüssel hatten, konnte sie es wirklich nicht ohne Hilfe von einem von uns abnehmen. Ich sah auf mein Handy und checkte die Daten vom Armband. Es war intakt und nahm alles auf.

„Das ist wirklich nett von dir, Emily", sagte sie und bat mich hereinzukommen. Es gab Schokokekse und Kaffee. Wir lachten und ich konnte ihr in Ruhe alles erklären, wieso wir so gehandelt hatten. Sie verzieh uns und nach dem Abendessen, in einem Restaurant, in das ich sie eingeladen hatte, ging ich nach Hause.

Dad sagte ich, dass ich bereits gegessen hatte und ging in mein Zimmer. Ich legte mich auf das Bett und nahm mein Handy zur Hand. Ich hatte eine Nachricht. Von Liam!

Ich las sie laut vor: „Hey Em. Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll.-" Ich befürchtete Schlimmes und meine Nase begann deshalb bereits zu kribbeln. „Ich hab viel nachgedacht und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nicht mit uns weitermachen will.-" – Die erste Träne rann meine Wange herunter und meine Sicht verschwamm. „Es tut mir so leid! Die Zeit, die wir zusammen verbracht haben, war die Schönste! Aber ich brauche mal ein bisschen Abstand, um mich zu besinnen." Ich schniefte und fuhr fort. „Ich hoffe sehr, du kannst mich wenigstens ein bisschen verstehen. Liam." Ich war geschockt. War das alles wahr?

Ich ließ mein Smartphone einfach aus meiner Hand fallen. Ich wusste zwar seitdem ich ein Kind war, dass alles endlich ist, aber es dennoch traf es mich sehr. Ich hätte nie gedacht, ich würde ihn jemals verlieren!

Die nächsten zwei bis drei Tage tat ich so, als wärenichts passiert. Ich konnte nicht fassen, dass es alles vorbei war. Liam riefich tausendmal an und schrieb ihm viel. Er ignorierte mich jedes Mal.

Die 4 ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt