Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem leeren, weißen Raum auf einem Bett. Kein Fenster, keine sichtbare Türe, keine Einrichtung, nichts! Ich sah meine Arme an. Sie waren wieder normal.
Wie war ich hierhergekommen? Wo war ich? Was war passiert?
Ich lag einige Zeit nur da, dann ging die Wand, links vom Bett auf und drei Personen kamen herein. „Du bist wach!", sagte eine bekannte Stimme, „Wie geht es dir, Emily?" „Kai?", fragte ich. Er trat hinter den beiden, in weiß gekleideten Damen hervor und lächelte mich an. „Wo bin ich? Was ist passiert?" Ich konnte mich nur noch erinnern, dass ich aus dem Haus gelaufen bin, an mehr nicht. „Du bist in Sicherheit", antwortete er, „Du hast deinen Freund plötzlich verletzt und bist mit rot leuchtenden Augen und dunkelroten Unterarmen aus Sebastians Haus gelaufen. Ein Team hat dich auf einer Wiese bewusstlos aufgegabelt." „Oh scheiße! Liam! Wie geht es ihm?" „Ganz gut. Die Brandverletzung ist schlimm, aber er spürt es nicht. Er hatte so starke Schmerzen, dass wir seinen Arm betäubt haben", sagte mir Kai. Ich stand auf und die Damen bremste mich aus: „Nicht aufstehen, bitte. Sie müssen im Bett bleiben. Wir mussten Ihnen einige starke Medikamente verabreichen, damit Ihr Feuer uns nicht angegriffen hat. Bitte bleiben Sie liegen." Mein- Was?! Ich hab nicht nur Liam verletzt, was schon schlimm genug war, sondern noch mehr?! Ich setzte mich auf die Matratze und Kai sprach mit den beiden Damen, dann gingen sie. Er kam zu mir und sagte: „Es ist okay. Dem Team und den Ärzten geht es gut." Mir fiel ein Stein vom Herzen.
„Ich bin froh, dass du wieder wach bist. Du warst zweieinhalb Tage nicht ansprechbar!", meinte Kai erleichtert und umarmte mich. Ich lächelte und erwiderte die Umarmung. Wir saßen bestimmt eine Minute so da, dann ging Kai mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen. Zweieinhalb Tage. So lang?!
Ich bekam eine gefühlte Stunde später etwas zu essen. Steak, Pommes und ein kleines Stück Kuchen dazu. Ich aß und stellte das Tablett dann auf den Boden.
Irgendwann schlief ich ein. Als ich am Morgen geweckt wurde, brachte man mir eine Tasche mit Kleidung, die Liam der Dame mitgegeben hat. Mir wurde von ihr beim Umziehen geholfen, weil ich mich nicht so sehr anstrengen sollte. Eine andere Frau kam ein paar Minuten später mit Frühstück herein. Ich aß auf und sah in die Tasche hinein. Kleidung, Kleidung, Kleidung, ein Buch, eine Zeitschrift, aber was war das? Ein Stück Papier! Ich nahm es heraus und sah, dass ein Brief von Liam war.
Hey!
Wie geht es dir? Ich hab gehört, du bist wieder wach. Ich wurde heute entlassen und dachte mir, dass du etwas Zeug brauchst :-)
Mach dir um mich bitte keine Sorgen. Hauptsache ist, dass du okay bist! Ich hab einen großen Verband um den Arm, aber es sieht schlimmer aus, als es ist. Ich hoffe du wirst schnell gesund und dann auch entlassen.Mach bitte keinen Scheiß und erhole dich ;-)
Dicker Kuss, Liam
Ich grinste und holte das Buch heraus. Ich las die ersten paar Seiten, dann kam eine weiße Dame herein und wollte mich einmal durchchecken. Das tat sie und ließ mich dann wieder allein. Durch die Zeitschrift blätterte ich auch durch.
Es war so langweilig! Ich stöhnte und sah an die weiße Decke.
Am Nachmittag kamen zwei Damen herein und kündigten mir an: „Es ist Besuch für Sie da." Ich nickte und setzte mich auf. Die Beiden gingen und Dad, Chris mit Silas auf dem Arm, Liam, Sebastian und Kai kamen herein. „Oh Gott, du bist okay!", meinte Dad erleichtert und schloss mich in seine Arme. „Hey!", sagte ich und war so froh, dass sie da waren. „Liam hat uns erzählt, dass du im Krankenhaus bist", sagte Chris und setzte sich auf die Bettkante. „Wo bin ich genau?", wollte ich lachend wissen. „ESuKA Klinik", antwortete er und sah mich an. „Wie geht es deinem Arm, Liam?", fragte ich, „Es tut mir so leid! Ich wusste nicht, was ich mach." Er meinte: „Ist ganz okay. Tut beim Schlafen bisschen weh, aber es ist okay." Ich sah Silas in die Augen. Er hatte Chris' wunderschöne Augen. Der Kleine begann zu lachen und ich streckte meine Arme nach ihm aus. Mein Bruder übergab ihn mir und ich spielte mit ihm ein bisschen.
Als ich kleiner gewesen war, hatte ich mir immer ein noch kleineres Geschwisterchen gewünscht. Noch kleiner als Eric. Skylie war jetzt auch schon zu groß. Silas war einfach perfekt. Er war so niedlich!
„Liam hat uns erzählt, was im Freibad passiert ist", brach Dad die Stille, „Ich hab was für dich." Er gab mir ein rechteckiges Päckchen. Ich öffnete es und sah, dass es ein neues Handy war. „Wow! Woah! Danke!", meinte ich und umarmte ihn. Mein Handy war ja auch kaputt gegangen, im Freibad. „Ich dachte mir, dass dir doch eh langweilig ist, hier, dann hast du gleich was zu tun", lachte er. Kai sah uns etwas fragend an. Er fragte, indem er nur seine Lippen bewegte: „Was ist im Freibad passiert?" „Ich hab aus Versehen die Decke in Brand gesetzt, Kai", erklärte ich ihm. Meine Familie sah zu ihm. Anscheinend hatten sie ihn gar nicht bemerkt. „Das hättest du sagen müssen, das weißt du", mahnte er mich. Ich hob meine Hände, um zu sagen: Wie denn? Ich liege im Krankenhaus! Dad sah Kai prüfend an, dann wandte er sich wieder mir zu. „Woher kennt ihr euch?", wollte er leise wissen. „Dad, du kennst ihn. Er war mal da, als ich von der OA wieder heimgekommen ist." Dass Kai mein Chef war, ließ ich aus, wovon ich mir von Sebastian einen mahnenden Blick einfing.
Nach einiger Zeit gingen sie wieder. Ich begann mich an meinem neuen Handy zurecht zu finden. Am Abend bekam ich Abendessen und wurde nochmal durchgecheckt.
Als ich in der Früh geweckt wurde mir gesagt, dass ich jetzt langsam aufstehen und mich bewegen soll. Ich war darüber so froh, weil zwei Tage nur liegen, war auch nichts.
Gegen Mittag wurde ich auch in ein anderes Zimmer gebracht. Dort waren zwei andere Personen und auch etwas mehr Farbe und Einrichtung. Ich unterhielt mich mit der älteren Dame, die hier wegen einer Verletzung durch Feuer war. Der Junge hatte beim Fliegen lernen verletzt hat.
Als ich mich im Krankenhaus frei bewegen durfte, fand ich ein großes Fenster, von wo aus ich sehen konnte wo ich genau war. Ich war in einem der Gebäude auf dem Gelände der ESuKA. Man sah das Hauptgebäude, in dem wir auch trainierten. Ich kehrte in mein Zimmer zurück und nahm mir eine Weste mit, die ich mir umband. Dann ging ich ins Erdgeschoss und auf das Gelände nach draußen. Ich inhalierte die frische Luft und begann zu joggen. Ganz langsam, weil ich mich noch etwas schonen sollte. Ich wurde immer schneller und bald darauf, war ich wieder am Haupteingang. Die Türe schwang auf und ich ging hinein.
Kurz vor der Zimmertüre, fiel ich hin und verlorwieder das Bewusstsein.
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Die 4 Elemente
FantasyEmily hält sich für ein ganz normales Mädchen, ohne unglaubliche Talente. Sie hat eine tolle Familie, gute Freunde und ist gut in der Schule. Sie ist vielleicht etwas chaotisch, aber nicht außergewöhnlich. Doch genau so ein besonderes Talent soll si...