Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem Bett in der Hütte von Jeremy und Mayson. Sie hatten mich wohl darauf gelegt.
Ich rappelte mich auf und musste mich festhalten, damit ich nicht wieder fiel.
Die Flammen waren noch nicht weg, aber kleiner waren sie schon.
Nach einem Blick auf die Uhr entfuhr es mir: „Scheiße, ich bin viel zu spät!" Es war jetzt schon fast halb elf!
Ich hievte mich ins Bad und übergab mich. Dann kam auch noch Schwindel dazu. Ich kippte erneut um.
Als ich wieder wach wurde, lag ich immer noch im Bad, neben dem Klo.
Ich setzte mich auf und schloss erstmal die Augen. Ich atmete tief ein und aus. Dann stand ich auf und ging mit wackeligen Beinen zur Badtür durch ein Portal zur BSoE. Mittlerweile war es Nachmittag. Ich wackelte ins Gebäude und in mein Zimmer. Zum Glück musste ich nur die zwölf Stufen vor dem Eingang hoch, ansonsten keine.
Es war gerade Kuchenpause. Einige Schüler saßen an den Tischen und aßen. Als ich an ihnen vorbei ging, wanderten alle Blicke auf mich. Ich stieß meine Arme nach unten, sodass ich nach oben gezogen wurde. Ich flog wie die Winder. Nur, dass ich mich mir den Flammen aus meinen Händen antrieb. Diesen Trick hatten wir erst vor kurzem gelernt.
Als ich vor der Zimmertür landete, lief ich hinein. Ich blickte in drei bekannte Gesichter. „Oh mein Gott! Emily! Ist alles okay?", fragte Lexi, „Du siehst schlimm aus? Was ist los?" „Mir ist kotzübel!", klagte ich. „Oje!" Dann griff Lexi mir unter die Arme und ging mit mir ins Bad, wo ich mich ins Waschbecken übergab. „Oje! Was hast du gegessen?" „Nichts", antwortete ich, bevor ich mich erneut etwas übergab. „Ist alles gut bei euch?", fragte Isla auf dem Zimmer. „Naja. Geht so", sagte Lexi darauf. Isla öffnete die Tür und legte mir eine Hand auf den Rücken. „Bist du durch Flammen gelaufen, Emily? Du bist ganz warm!" „Nicht ganz, aber fast."
Als der Schwindel nachließ ging ich zurück ins Zimmer, wo noch immer ein besorgter Liam saß. „Hey. Ist alles in Ordnung?", fragte er, als er mich in den Arm nahm. Ich zuckte mit den Schultern, weil ich es einfach nicht wusste. Er küsste mich auf die Stirn, dann setzten wir uns auf mein Bett.
Was war nur los mit mir?
Liam strich mir die Haare aus dem Gesicht. „Leg dich etwas hin. Die Nacht warst du wach. Schlaf schön, Honey!", er küsste mich zärtlich und lächelte. Dann verließ er den Raum. „Aww! Ihr seid so süß!", kicherte Isla. „Pff...", machte Lexi. „Wir müssen dann wieder! Ruh dich aus, in der Hoffnung, dass es besser wird!", sagte Isla. Ich nickte, dann war es still im Zimmer.
Meine Gedanken schweiften von Liam zu meinem Bruder, zu meinen Freunden und zu Dad. „Dad? Wenn du mich jetzt nur sehen könntest. Ich vermisse dich schrecklich! Kannst du nicht einfach wiederkommen? Es gäbe so viel, was ich dir sagen will." - Ich seufzte. „Wer war meine Mutter? Wer mein Vater? Leben sie noch? Wie hießen sie? Wer ist meine wirkliche Familie? Hab, oder hatte ich Geschwister? Ich hatte so viele Fragen und keinen, der sie mir beantworten konnte.
Ich schlief ein und träumte von meiner Familie, wie ich sie mir vorstellte. Meine leibliche Mutter. Mein leiblicher Vater. Und zwei andere Jungs! Waren das meine Brüder, Freunde? Wer waren sie?
„Emily? Bist du wach?", flüsterte eine Stimme neben mir. Ich begann mich zu räkeln und drehte mich zu der Person.
„Du?! Was machst du hier?!", spuckte ich Dean ins Gesicht. „Tut mir leid. Ich musste dich sehen. Ich hab davon gehört, was war! Ich vermiss dich einfach schrecklich!" Ich schnippte zweimal, streckte meine geöffnete Hand ihm entgegen und eine Hand aus Feuer schob ihn von mir weg. „Emily, bitte!", bettelte er. „Nein, Dean. Ich hab wieder einen Freund", sagte ich ruhig. „Ich weiß. Das ist sehr schade, aber ich akzeptiere es. Ich wollte nur mit dir reden. Nicht mehr!" Ich setzte mich auf und klatschte, dass die Hand Dean losließ. „Danke!"
„Wir fangen gerade mit den Abschlussprüfungen an. Ist ziemlich stressig!", erzählte er. „Bei uns muss man bis fünf im Unterricht sitzen. Das ist nicht besser!" „Oh. Wieso bist du dann hier? Es ist halb fünf." „Ich fühl mich halt nicht so gut", als ich das sagte verdrehte ich, warum auch immer, die Augen. „Sorry. Gute Besserung!" Er machte ein Portal und verschwand. Ich ging ins Bad und trank etwas, bevor ich an die frische Luft ging. Ich atmete tief ein, hielt die Luft an und atmete wieder aus. Es war so entspannend.
Ich seufzte und ließ mich auf den Boden fallen.
Als ich wieder ins Zimmer kam, waren Lexi und Isla bereits da. Sie übten den Nahkampf.
„Achtung! Ich komme!", rief ich und begann mitzukämpfen. „Hey! Das ist nicht fair!", beschwerte sich Lex. Ich machte eine Drehung auf einem Bein und stieß sie zu Boden. Sie keuchte. Dann hatte ich Isla schon am Hals. Sie hielt mich mit festem Griff. Ich bewege nur leicht meine Finger, dann stieß eine riesige Flamme aus der Innenfläche heraus, und umschlossen sie. Isla erschrak und ließ mich los. Ich sprang hoch und schlug sie mit einem Doppelkick zu Boden. „Au yeah! Nochmal?", fragte ich begeistert. „Nein!", widersprachen die Beiden gleichzeitig. „Okay", meinte ich und half ihnen hoch. „Dir geht's sichtlich besser!", bemerkte Lexi. „Ja. Der Schlaf und die Luft haben gut getan." „Das ist gut", meinte Isla.
„Hey, hört zu. Lee kommt gleich", sagte Lexi. „Wer ist Lee?", fragte ich grinsend. „Mein Bruder!", lachte sie. „Oh", lachte ich. Isla klopfte mir auf die Schulter und ging mit mir in die Bibliothek. „Was machen wir jetzt hier?", fragte ich sie. „Schon mal vom Lesen gehört?", lachte sie. „Ja. Aber ich geh zu Sam. Sorry. Bis dann!" Ich lächelte und ging durch ein Portal. Jedoch nicht zu ESuKA, sondern zu Jane.
„Jane?", fragte ich laut in den Raum hinein. „Komme gleich!", rief sie aus dem Bad. Als sie kam, saß ich auf dem Sofa. „Also. Was gibt's?", wollte sie wissen. „Ich stand heute Morgen richtig krass in Flammen. Noch schlimmer als letztes Mal. Und mir ist seit elf schlecht! Ich hab mich mehrmals übergeben. Was ist los mit mir?" Sie sah mich etwas verwirrt und schräg an. Nein! Ich war nicht schwanger! „Nein! Nein, das ist es nicht!" „Okay. Wenn du meinst. Also... Was Verdorbenes gegessen?" „Nein. Ich hab heute den ganzen Tag schon keinen Appetit." „Hmm... Stress?" „Naja... Als Stress würde ich das nicht bezeichnen. Eher als- als- psychische Anspannung." „Gut, dann haben den ersten Grund. Langsam kann ich mir das Feuer nicht mehr erklären. Du weißt, dass das selten ist. Deshalb weiß man so wenig. Ich kann dir nicht helfen. Tut mir leid." Genau in dem Moment kam mir etwas hoch. Ich presste meine Hand auf den Mund und rannte ins Bad, wo ich mich in die Toilette übergab. „Oh nein! So schlimm gleich!", meinte sie aus dem Wohnzimmer. Ich schniefte.
Als es besser war, ging ich zurück zu Jane. „Emily. Ich kann dich nur zur Krankenschwester bitten. Ich weiß nicht weiter. Wenn es so schlimm ist, dann wird sie besser wissen, was zu tut ist." „Okay. Danke", flüsterte ich und ging durch das Portal zu Miss Evans. Sie war unsere Krankenschwester in der BSoE.
„Miss Evans?", fragte ich. „Oh. Ja? Was gibt's?" „Mirist so übel!" „Leg dich hin." Ich setzte mich auf ein Bett und sie fragte mich:„Hast du dich bereits übergeben?" „Ja. Mehrmals." „Seit wann ist es so?" „Circaelf." Sie fragte weitere Fragen, dann gab sie mir einen Eimer, falls es nochmalpassierte.
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Die 4 Elemente
FantasyEmily hält sich für ein ganz normales Mädchen, ohne unglaubliche Talente. Sie hat eine tolle Familie, gute Freunde und ist gut in der Schule. Sie ist vielleicht etwas chaotisch, aber nicht außergewöhnlich. Doch genau so ein besonderes Talent soll si...