Kapitel 55: Seltsamer Tag

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Am Wochenende besuchte ich Chris. „Chris!", rief ich in die Wohnung hinein. „Komm gleich!" Ich lehnte mich an die Couch und wartete. Als er kam, umarmte er mich und meinte: „Schön, dass du da bist! Wie geht's dir?" „Gut. Dir?" „Mir auch." – Er machte eine längere Pause. „Ich will dir heute jemanden vorstellen." Eine junge Frau kam in den Raum. „Das ist Tessa, meine Freundin. Tess, das ist Emily, meine Schwester." „Hallo!", meinte ich und gab ihr die Hand. Wir setzten uns aufs Sofa und redeten. „Seit wann seid ihr zusammen?", wollte ich wissen. Chris antwortete: „Jetzt fast seit drei Jahren." „Wie schön!", freute ich mich für sie. „Wie alt bist du, Emily?", wollte Tessa wissen. „Ich wurde vor fünf Wochen 20. Du?" „Ich bin 28." Ich nickte. Dann spürte ich, wie mein Handy in der Hosentasche vibrierte. Ich sah darauf und las die Nachricht von Jane. Sie plante gegen 15 Uhr zu kommen.

Dann wandte ich mich wieder Chris und Tessa zu und entschuldigte mich, dass ich auf mein Handy gesehen hatte. Ich überlegte, ob ich ihm von dem Foto und dem Trank erzählen soll. Ich entschied mich, nur von dem Bild zu erzählen. „Chris?", fragte ich nach einer unangenehmen Stille. „Hm?" Ich will dir mal was zeigen." Ich stand auf und setzte mich neben ihn auf das Sofa. Ich griff in meinen Ausschnitt und holte den Kettenanhänger heraus. Den Verschluss am Hals öffnete ich und nahm die Kette ab. Chris und Tessa sahen mich fragend an. Ich schaffte es, den Anhänger zu öffnen und gab die geöffnete Kette zu meinem Bruder. Er nahm sie und sah sich das Bild an. Er schluckte und flüsterte: „Das war an ihrer Hochzeit." Tessa legte einen Arm um ihn und meinte: „Er vermisst sie sehr." Ich nickte und nahm ihm vorsichtig die Kette aus der Hand und hängte sie mir wieder um. „Tut mir leid. Ich dachte du würdest dich freuen, wenn du das sehen würdest. Tut mir leid." Ich stand auf und ging durchs Portal zurück in mein Zimmer, ohne darüber nachzudenken, dass Tessa vielleicht keine Kontroliererin war.

Ich legte mich auf das Bett und vergrub mein Gesicht in den Händen.

Es räusperte sich jemand im Raum. Ich schreckte hoch und sah ein Mädchen auf einem Bett sitzen. „Hallo?", fragte ich sie verwirrt. „Bist du Emily Buchanan?" „Ne-... Ja!", verbesserte ich mich selbst. „Ich soll dir das hier geben", sagte sie und gab mir eine mittelgroße Kiste. „Danke." Dann ging sie durch ein Erdportal. Ich öffnete den Karton und sah einige schwarze Dinge. Ich nahm mir etwas heraus was aussah wie eine Jacke. Meine Hände waren jetzt schwarz. Es war Ruß. Ich ging ins Bad und kam mit einem Lappen und Wasser zurück. Ich putze die Jacke ab und sah, dass sie eine schwarze Lederjacke war. Ich legte sie mit der Innenseite auf den Boden, dass sie trocken konnte. In der Zwischenzeit putze ich eine Art Kessel ab, eine kleine Kiste, mit Fläschchen in verschiedenen Größen darin und ich machte einen Löffel sauber. Ganz unten war eine Plastiktüte mit einem Blatt Papier darin. Ich öffnete sie und las:

Eigentum von Asterin Eria Buchanan.
Bei Tod vererben an Tochter Emily Aideen Buchanan.

Also wieder was von meiner Mutter. Wieso bekam ich so viel von ihr? Was sollte ich mit den Sachen?

Ich legte sie in die Schublade und legte mich wiederins Bett. Ich hörte das Pochen meines Herzens, so still war es.

Die 4 ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt