Die 4 Elemente

Kapitel 6: Hass

Das Halbjahr kam und die Schüler, die wollten, durften nach Hause. Ich blieb. Seitdem ich hier war, hatte ich kaum von meiner Familie oder meinen Freunden gehört. Ein paar Wochen lang hatten meine Freunde mich noch gefragt, ob ich mit zu ihren Aktivitäten kommen würde, aber ich musste jedes Mal absagen. Bald darauf entfernten sie mich sogar aus der Gruppe. Mit Eric schrieb ich noch am meisten. Er vermisste mich.

Ich verbrachte die Winterferien hauptsächlich im Keller und in unserem Raum. Ich übte und übte. Ich konnte bereits einfache Dinge, wie eine Blume oder ein Herz aus der Flamme formen, wusste wie die Elemente entstanden sind und wie sie sich vermutlich entwickeln werden.

Susan war nach Hause gegangen. Dean ebenfalls. Also war ich hier allein. Natürlich waren noch andere Schüler da, aber ich hatte keine Freude außer den Beiden. Ich hatte mir eine Decke geholt, die ich auf dem kalten Boden ausgelegt hatte. Dort war ich und schrieb, oder lernte neue Figuren.

So zog sich das ganze Jahr hin. Im zweiten Halbjahr hatte ich die Wahlkurse abgelegt, weil ich die Zeit anderweitig nutzen wollte.

Die Sommerferien verbrachte ich nicht in der SdE, der Schule der Elemente, da alle Schüler in dieser Zeit nach Hause mussten. Ich blieb bei Dean. Er hatte das Haus von seinen verstorbenen Großeltern bekommen, in dem er alle Ferien war. Ich nahm mir an einem Tag den Mut und ging mit meinem Freund zu meinem Haus. Ich klingelte. Nochmal. Es wurde geöffnet. Vor mir stand ein fremder Mann. „Hallo, kann ich Ihnen helfen?", erkundigte er sich höflich. „Eh... Seit wann leben Sie hier?", fragte ich. Er überlegte und antwortete: „Seit acht Monaten. Wieso?" „In diesem Haus haben meine Eltern und mein Bruder davor gelebt. Ich wollte sie eigentlich besuchen..." „Wie hieß Ihre Mutter?", wollte er wissen. „Nissa Rossonder", sagte ich. „Oh... mein Gott. Schatz! Komm mal bitte!", schrie er ins Haus. Eine Frau kam und erstarrte. „Em... Bist du es wirklich?", fragte Mom irritiert. Ich nickte und fiel ihr um den Hals. „Wo warst du die ganze Zeit?", wollte sie wissen. „Dad und du ihr habt mich doch auf ein Internat geschickt. Erinnerst du dich nicht?"

Sie schüttelte den Kopf.

Uns allen wurde gesagt, dass wenn wir unsere Familien besuchen, nicht vergessen dürfen, dass wir von ihnen auf ein Internat geschickt wurden.

„Wie geht's Eric?" „Gut. Alles gut bei uns." Der Mann sah Mom seltsam an. „Ray, das ist deine Stieftochter, Emily. Wie es aussieht, haben Jeremy und ich sie in ein Internat geschickt."

Der Mann war mein Stiefvater?! „Wo ist Dad?!", fragte ich sie. „Jeremy..." - Sie stockte. „Er- Er... Nachdem ich ihm gesagt hab, dass ich mich von ihm trenne, ist er mit dem Auto weggefahren. Er wurde in einen Autounfall eingewickelt und-" – Sie schluckte wieder. „Er hat es nicht überlebt", erklärte meine Mom bedrückt.

Oh Scheiße!

„Oh, hallo Dean!", meinte sie, um das Thema zu wechseln, „Wollt ihr nicht reinkommen?" Ich schüttelte energisch den Kopf und drehte mich um, um zu gehen. Dean nahm meine Hand und sagte: „Em. Seit nicht so. Sie ist deine Mutter!" „Sie kann mich einen Scheißdreck! Mein Dad ist tot! Und die hat es mir nicht gesagt!" - Ich zeige auf Mom. „Und Sie verschwinden sofort aus dem Haus!", fuhr ich meinen Stiefvater an. „Emily..." „Lassen Sie es lieber gut sein. Jeder weiß, wie sie sein kann. Auf Wiedersehen, Miss Rossonder", sagte Dean. Er zog mich mit zu seinem Haus.

Der Schock saß tief! Ich weinte und schlief wenig.

Als es für uns wieder in die Schule ging, nahm ich mir vor, so gut wie möglich abzuschneiden. Ich wollt eine perfekte Grundlage für ein neues Leben haben. Ein Leben ohne meine Mutter und ohne den Schmerz.

Ich konnte es nicht verkraften, das Mom mir nicht gesagt, oder in einer anderen Weise zukommen lassen hat, dass mein Dad tot ist.

Ich hasste sie dafür abgrundtief!