Kapitel 13: Wo ist sie? - Meine Krankheit

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In den nächsten Tagen sah ich meine Freunde selten. Immer nach dem Unterricht, musste ich zu Sam, trainieren.

Ich würde immer besser und tatsächlich kam jemand, um mir die Wirkung meiner brennenden Hände zu erklären.

Sam konnte mir bald nur noch Dinge zeigen und beibringen, die im Kampf schützen, oder mir etwas Arbeit abnahmen, beim Kämpfen. Zum Beispiel zeigte er mir, wie man einfach an Winder, die flogen, herankommt: „Du musst eine Art Lasso formen. Das wirfst du dann auf ihn und ziehst ihn runter. Beim Training in der Schule, musst du dem Winder das geben. Das soll er sich um die Beine wickeln. Ansonsten verbrennt er sich und das ist nicht angenehm. Da ist normales Feuer nix dagegen!" - Er gab mir eine Art Bandage. Ich betrachtete sie und gab sie ihm zurück. Dann bat er mich, ein Ding, das ich als Waffe gegen einen Erdling verwenden würde, zu schaffen. Ich schuf eine große, aggressive Flamme und erklärte: „Holz und Pflanzen verbrennen nun mal." Ich zuckte mit den Schultern. „Schlau, Sherlock", lobte er mich, mit einem Lächeln auf dem Gesicht, das mich sofort ansteckte.

Jane und ich trainierten nur noch einmal in der Woche. Immer Samstagnachmittag, von vier bis halb sechs, oder sechs.

Es war wieder so weit, dass wir zusammen auf dem Sandplatz übten. Ich kämpfte zum ersten Mal gegen Jane. Sonst kämpfte ich immer gehen andere Auserwählte.

Um kurz vor ging ich runter. Miss Demold war noch nicht da. Das sollte erstmal auch so bleiben, was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste. Ich begann mich aufzuwärmen. Erst rennen, dann dehnen. Noch immer wartete ich auf meine Lehrerin und heutige Rivalin.

Ich entschied mich, noch etwas mit Zayev zu spielen. Seit dem Training mit Sam, bei dem er gesagt hat, dass ich ihn immer bei mir haben muss, weil es sein kann, dass man mich unerwartet braucht, trug ich ihn in der Hosentasche mit mir herum.

Ich ließ ihn so tun, als ob er mich beschützen müsse, was er aber gerade nicht musste.

Jane ließ noch immer auf sich warten.

Zayev und ich spielten noch eine Weile, bis ich beschloss, sie suchen zu gehen. Meinen Wolf musste ich wieder einpacken. Ich begann an ihrer Wohnung. Nach dreimal unbeantwortetem Klopfen ging ich weiter zu den anderen Lehrern. Mister Hasselbourn und Miss Léronde waren nicht da. Mister Filelo wusste ebenso wie ich nicht, wo Jane war.

Ich ging zu dem Klassenraum, in dem wir Elfen waren. Nichts. Im Ostturm war sie auch nicht. „Verdammt, so ist sie?!", fragte ich mich laut. „Wer?" „Hi Su. Hast du Jane gesehen?" Sie schüttelte den Kopf. Ich ging nochmal rein und spähte durch das Fenster auf den Sandplatz. Sie war nicht da.

Ich klapperte noch die anderen Klassenzimmer, den Garten, die Pausenhöfe und die Bibliothek ab. Ohne Erfolg.

Jane war wie verschwunden. Die, die ich gefragt hatte, haben sie zuletzt beim Frühstück gesehen.

Ich fragte sogar Sam über den Nachrichtendienst auf meinem Handy. Auch er wusste nicht, wo sie war.

Um halb sechs gab ich es auf und legte mich hin. Mir war warm geworden. Ich begann im Liegen zu schwitzen und mir wurde immer wärmer. Su lag auf ihrem Bett und chattete mit ihrem Halbbruder. „Su?", krächzte ich. „Was?" „Ich glaub mir geht's nicht so gut", meinte ich. Sie legte ihr Smartphone weg und kniete sich neben mich. „Ist dir schlecht, musst du spucken, hast du Fieber, oder Bauchweh?", fragte sie besorgt. „Mir ist so heiß", beklagte ich. Sie legte ihre Hand erst auf meine Stirn, dann auf meine rechte Hand. „Du hast Fieber. Ich hol Miss Werar. Warte kurz." Dann rannte sie davon.

Kurze Zeit später kam sie mit der Krankenschwester wieder. Auch sie legte mir die Hand auf die Stirn und auf sie Hand. „Hm. Fieber. Mach mal eine Flamme", sagte sie. Ich versuchte es, schaffte es aber nicht. „Okay. Du hast höchstwahrscheinlich das Feuerfieber. Susan. Geh weg! Bitte. Das ist ansteckend", sagte sie trocken. Sie trat zurück. Miss Werar nahm mich auf den Arm und trug mich aus dem Zimmer.

Im Gruppenraum unten, wurde ich seltsam angeschaut. Sie trug mich in die Krankenstation und legte mich dort auf ein Bett.

Ich schwitzte noch mehr. Miss Werar gab mir drei Tropfen von irgendeiner durchsichtigen Flüssigkeit. Ich würde schläfrig und piepste: „Dean!" Dann schlief ich tief und fest ein.

Im Schlaf wurde mir immer wärmer. Irgendwann schreckte ich auf und merkte, dass ich von Flammen umgeben war. Ich brannte!

Erst jetzt stellte ich fest, dass Dean auf dem Stuhl, am zugezogenen Vorhang saß. „Dean...", flüsterte ich kaum hörbar. Er sah mich an und lächelte traurig. Er versprach: „Alles wird gut, Babe." Ich nickte und mir wurde schwarz vor den Augen.

Als ich das nächste Mal aufwachte, waren die Flammen um mich fast erloschen. Meine Hände standen noch in Flammen, aber der Rest meines Körpers war normal. Mir war unnormal heiß. „Wasser!", stöhnte ich. Miss Werar reichte mir einen Becher, den ich gierig trank. Noch einen. Und noch einen. Mein Durst war unstillbar. Nach dem elften Becher schlief ich wieder ein.

Die nächsten Tage verbrachte ich in der Station. Meist stand ich in Flammen. Wie ich das hasste. Ich schwitzte abartig und niemand konnte mir nahekommen. Aus zwei Gründen nicht, erstens ist die Krankheit hochansteckend und zweitens würden nur Elfen sie überleben. Dean oder jemand anderes, würden einfach verbrennen. Und das will ich ihnen auf gar keinen Fall antun!

Nach knapp zwei Wochen ging es bergauf. Ich stand nicht mehr in Flammen und das Schwitzen wurde auch besser. Mein Durst war bei weitem schwächer geworden und ich konnte wieder aufstehen, ohne sofort umzukippen.

Miss Werar gab mir jeden Abend eine Tablette, mit der die Krankheit schneller verschwinden sollte. Sie half erstaunlich gut. „Ich mach jetzt nochmal einen Temperaturcheck, wenn er so weit gut ist, kannst du gehen", meinte sie.

Und endlich sah ich wieder meine Freunde! Su, Dean. Clint, Natasha, Mayson und Jeremy! Es war für mich immer noch sehr komisch, dass er wie mein Dad hieß. Aber ich gewöhnte mich daran.

Als erstes aber, ging ich duschen und zog mich um.

Susan kam aus dem Unterricht und war sehr froh, mich zu sehen: „Emily! Wie geht's dir? Schön, dass du da bist!" Ich nahm sie in den Arm und antwortete: „Ich bin noch etwas schlapp, aber mir geht es gut. Danke!" Dean fing ich in der Kantine ab. Er nahm mich freudig in den Arm und küsste mich. „Hey Babe. Wie geht's dir?" „Ich hab richtig Hunger. Ansonsten recht gut." Er lächelte und küsste mich erneut.

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