Kapitel 9

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Pov Kim Taehyung

Nach dem Bad zog ich mir die Sachen an, welche Hobi mir bereitgelegt hatte. Das Wasser liess ich aus der Badewanne laufen und verliess das Zimmer anschliessend. Im Flur entdeckte ich eine Wanduhr, welche mir elf Uhr anzeigte. Unsicher lief ich in die Küche, in welcher Hobi am Herd stand.

Als er mich sah, drehte er sich freudig zu mir um. "Setz dich an den Tisch, ich hab dir eine warme Schokolade gemacht." Nickend folgte ich seinem Befehl und setzte mich auf einen der sechs Stühle. Bald drauf überreichte er mir eine Tasse und sah mich skeptisch an. Fragend erwiderte ich seinen Blick.

"Warum humpelst du?" Unwohl sah ich auf den Inhalt meiner Tasse hinab. Seufzend spürte ich noch Hoseoks Blick auf mir, bis er aus der Küche verschwand. Traurig kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Hatte ich jetzt etwas falsch gemacht? Verzweifelt sah ich auf meinen Fuss. Bei genauerem Hinsehen konnte man schon erkennen, dass er angeschwollen war.

Sofort hob ich meinen Blick, als ich hörte, wie Hobi zurück in die Küche kam. Besorgt sah er mich an und kniete sich vor mich hin. "Nicht weinen..." Verwundert sah ich ihn an, als er mir eine Träne wegstrich, dass ich ein paar Tränen verlor, hatte ich gar nicht mitbekommen. "Komm ich kümmere mich zuerst um deinen Fuss."

Er öffnete einen kleinen Koffer, in welchem verschiedene medizinische Sachen lagen. "Sollte ich sonst noch irgendetwas wissen?", fragte er mich sanft, während er mir die Jogginghose ein wenig hochzog. Zögerlich zog ich meinen Pullover hoch und zeigte ihm meinen Bluterguss am Bauch.

Erschrocken zog er Luft ein. "Ich denke du hast mir morgen einiges zu erklären." Unsicher sah ich ihn an und nickte. Sanft schmierte er mir eine kalte Salbe auf meinen rechten Knöchel, ehe er einen roten Verband hervorholte. Gekonnt legte er mir diesen um und machte ihn fest. Erstaunt sah ich ihm dabei zu.

"Warum kannst du so etwas?", fragte ich ihn schüchtern und spielte mit meinen Fingern herum. " Möglicherweise habe ich einen guten Freund, welcher mir das alles beigebracht hat.", erklärte er mir mit leicht roten Wangen. Zum ersten Mal seit einer Weile, erschien ein ehrliches Lachen auf meinen Lippen. "Einen 'guten' Freund, ja?", neckte ich ihn leicht.

Gespielt böse sah er mich an, bevor auch er leicht zu Lachen begann. "Das erklär ich dir ein anderes Mal, zuerst kümmern wir uns um dich." Leicht klopfte er mir auf den Oberschenkel, ehe er sich wieder an der Kiste zu schaffen machte. Nach ein paar Sekunden hielt er eine Creme hoch. "Hier die sollte helfen."

Vorsichtig zog ich wieder meinen Pullover hoch, damit Hobi Hyung die Salbe auftragen konnte. Sanft rieb er sie Stelle ein, während ich verkrampft auf dem Stuhl sass. Denn der Bluterguss tat bei Berührungen doch noch ziemlich weh. Nach dem Hoseok fertig war, lies er von mir ab und sah mich entschuldigend an. "Ist schon okay... Danke dir.", meinte ich zu ihm und winkte ab.

Zufrieden räumte er die gebrauchten Utensilien in die Kiste zurück und stand auf. "Ich bin gleich zurück. Möchtest du nachher noch etwas essen?" Leicht schüttelte ich mit meinem Kopf, und vereinte seine Frage. Skeptisch sah er noch einmal zu mir, ehe er mit den Schultern zuckte und den Raum verliess.

Seufzend sah ich an mir herunter. Ich hatte seit zwei Tagen nichts mehr gegessen, aber Hunger hatte ich irgendwie keinen. Mein Körper fühlte sich immer noch so leblos an, nur die Schmerzen spürte ich noch... vorsichtig nahm ich ein paar Schlucke aus der Tasse. Langsam stand ich mit der Tasse in der Hand auf, bedacht meinen rechten Fuss nicht zu belasten.

Ich lief auf ein Fenster zu und sah nach draussen. Der Regen hatte langsam nachgelassen und hinter den dunklen Regenwolken, kam der Mond zum Vorschein. Leicht beleuchtete er die Strassen und den Park. Immer wieder nahm ich ein paar Schlucke aus meiner Tasse. Von Hobis Wohnung konnte man fast die ganze Stadt sehen.

"Tae", hörte ich es von hinter mir und sah fragend zu Hobi. "Willst du bei mir schlafen oder im Gästezimmer?" Überlegend sah ich wieder aus dem Fenster. Ich wollte nicht allein schlafen... "Darf ich bei dir bleiben?", fragte ich ihn zögerlich, mein Blick dabei immer noch aus dem Fenster gerichtet.

"Sicher darfst du das. Darum habe ich dich doch gefragt.", erklärte mir Hobi schmunzelnd. Schnell trank ich meine Tasse aus und stellte sie auf den Tisch. "Dann komm ich bin müde." Schnell lief ich humpelnd auf Hobi zu und griff nach seiner Hand. Sanft drückte er sie zu und schenkte mir ein breites Lächeln.

Hobi führte mich durch seine Wohnung hindurch, direkt in sein Schlafzimmer. Das Zimmer war sehr hell eingerichtet und sah sehr ordentlich aus. Er schaltete die Lampe auf seinem Nachttisch an. In seinem Zimmer befand sich ein Kleiderschrank und ein grosses Doppelbett. Während Hoseok schon ins Bett hüpfte sah ich mich noch ein bisschen um. Man erkannte einfach sofort, dass dies sein Zimmer war.

"Kommst du?", fragte er mich. Zögernd lief ich auf die andere Bettseite und kuschelte mich in das weiche Bett. Ich hatte schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr in einem Bett geschlafen. "Gute Nacht Hobi.", nuschelte ich leicht in die Bettdecke. Mit einem 'Schlaf gut' von seiner Seite aus, löschte er die einzige Lichtquelle in diesem Zimmer.

Mit offenen Augen lag ich wach im Bett und drehte mich unwohl von der einen Seite auf die andere. "Tae, komm schon her...", hörte ich es leise von Hobi. "Ich weiss doch, dass du nicht gut schlafen kannst, wenn du nicht etwas im Arm hast." Durch die Dunkelheit konnte ich nur die Umrisse von ihm sehen, aber ich war mir sicher, dass er mich gerade breit anlachte.

Sofort rutschte ich zu ihm hinüber und legte meine Arme um seinen Oberkörper. Ein kleines Lachen entfloh ihm und er drückte mich enger an sich. Langsam schloss ich meine Augen und kurz darauf überholte mich die Müdigkeit.


Someone you loved / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt