Kapitel 34

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Pov Jeon Jungkook

Müde lag ich mal wieder in meinem Bett und betrachtete Mie beim Schlafen. Wir hatten gerade fünf Uhr morgens. Sie war eben erst eingeschlafen und ich hoffte sehr, dass sie jetzt auch durchschlafen würde.

Vorsichtig, um sie nicht zu wecken strich ich mit meinem Daumen über ihre weiche Wange. Leichte Schmatzgeräusche entfuhren ihr, was mich zu einem sanften Lächeln brachte. Langsam schwang ich mich aus meinem Bett und lief im Dunkeln aus meinem Zimmer. Erst als ich in der Küche angelangte, betätigte ich den Lichtschalter.

Erschöpft fuhr ich mir durch die Haare und nahm die Milch aus dem Kühlschrank. Möglichst leise bereitete ich mir eine warme Milch zu. Denn Jin wollte ich nicht wirklich wecken. Mindestens einer von uns verdiente es, einmal richtig durchschlafen zu können. Er half mir sonst schon fast überall...

Mit meinen Händen stützte ich mich auf der Marmorfläche ab und wartete auf die Milch. So eben hatte ich Mie auch etwas zu trinken gegeben. Vielleicht würde mir die warme Milch auch beim Einschlafen helfen. Müde massierte ich mir meine Schläfen. Natürlich wusste ich von Anfang an, dass es mit einem Kind nicht gerade leicht werden würde. Aber es machte mir zu schaffen, dass ich sie manchmal einfach nicht beruhigen konnte...

Teilweise hatte ich das Gefühl, so nutzlos zu sein. Es gab schon Momente in denen Jin mir die Kleine abnehmen musste, weil ich einfach so mit den Nerven am Ende war. Aber ich gab Mie, während sie weinte nie gerne jemand anderes. Aber manchmal war auch ich, einfach am Ende meiner Kräfte.

Wie es wohl wäre, wenn Tae bei Mie und mir sein könnte? Er würde bestimmt wissen, was ich in solchen Momenten tunen sollte. Unwohl rieb ich mir über meinen Nacken. Früher wollte ich mit ihm unbedingt eine Familie gründen. Aber so ein Traum kann manchmal ziemlich schnell platzen...

Verzweifelt rieb ich mir über mein Gesicht und betrachtete die Milch im Topf. Warum war ich schon wieder in so einer scheiss Situation? Ich wusste, dass ich unbedingt mit Taehyung reden sollte, doch alles in mir weigerte sich dagegen. Ich wollte nicht. Zu sehr hatte ich Angst davor, dass er mir Mie wegnehmen könnte. Auch wenn es ziemlich egoistisch war...

Wenn er jedoch wirklich ein Elternteil wäre, hätte ich wohl nicht viel zu sagen. Vielleicht würde es Mie bei ihm besser gehen... Vielleicht würde sie in seiner Anwesenheit besser schlafen...

Als die Milch warm genug war, füllte ich sie in eine Tasse ab. Aus einem der Küchenschränke schnappte ich mir den Honig und gab einen Teelöffel in die Milch hinzu. Die Tasse nahm ich in meine kalten Hände. Sofort breitete sich ein erwärmendes Gefühl in meinen Fingerspitzen aus. Glücklicher als vorhin, lief ich, immer wieder an meiner Tasse nippend, zurück in mein Schlafzimmer.

Leise öffnete ich die Tür und lief in der Dunkelheit auf mein Bett zu. Vorsichtig, damit ich nichts verschüttete, stellte ich die Tasse auf dem Nachttisch ab. Die Lampe, welche darauf stand, schaltete ich ein, worauf mein Zimmer von einem sanften Licht durchflutet wurde.

Als ich zu Mie blickte, sahen mir zwei wache Augen entgegen. Ein kleines Seufzen entfuhr mir, als sie mir munter entgegen lächelte. Vorsichtig setzte ich mich zu ihr ins Bett und lehnte meinen Oberkörper an den Kopfteil des Bettes. "Hey Baby...", flüsterte ich ihr in der Stille zu, bevor ich sie zu mir in die Arme zog.

Sanft legte ich Mie in meinen Armen ab, worauf sie sich in mein T-Shirt krallte. Lächelnd sah ich ihr dabei zu, wie sie mit ihrer anderen freien Hand nach meinem Zeigefinger griff. Diesen hielt sie fest in ihrem Griff fest. Ein Entringen gab es nicht wirklich. Aber als ich bemerkte, dass sie meinen Finger in den Mund nehmen wollte, löste ich diesen sanft aus ihrem Klammergriff.

Sofort sah ich in ihr entrüstetes Gesicht und bemerkte, wie sich kleine Tränen in ihren Augen bildeten. Schnell schnappte ich mir ihren Schnuller, welcher sich ebenfalls auf meinem Nachttisch befand. Als sie diesen im Mund hatte, sah die Welt schon wieder ganz anders aus.

Leicht nuggelte Mie an diesem und sah von unten zu mir herauf. Beruhigend fuhr ich ihr durch ihr sanftes Haar auf dem Kopf, mit welchen ich in letzter Zeit so gerne spielte. Als mein kleiner Engel ruhig in meinen Armen lag, griff ich vorsichtig nach meiner Milch, welche inzwischen schon mehr kalt als warm war.

Mit mehreren Schlucken war die Tasse leer und ich stellte sie wieder zurück, auf ihren sicheren Platz. Zärtlich wiegte ich Mie in meinen Armen hin und her, worauf sie leicht vor sich hin brummte. Immer wieder konnte ich beobachten, wie ihr die Augen immer wieder zu fielen. Doch irgendwie kämpfte sie gegen den Schlaf an...

Besorgt sah ich zu ihr herunter, was sie mit müden Augen erwiderte. "Schlaf ruhig. Ich bleibe bei dir...", hauchte ich Mie zu und strich mit meinen Fingerkuppen leicht über ihren Rücken. Vorsichtig legte ich mich wieder richtig ins Bett, ohne Mie auch nur einmal loszulassen.

Mit geschlossenen Augen lag mein kleines Baby auf meiner Brust und befand sich langsam, aber sicher auf dem Weg in den Tiefschlaf. Mit beiden Händen hatte sie sich in den Stoff meines T-Shirts gekrallt, als hätte sie Angst, dass ich bald verschwinden würde.

Die Decke hatte ich inzwischen über ihren Körper gezogen, so dass sie in der Nacht nicht frieren würde. Meine rechte Hand befand sich schützend auf ihrem zierlichen Körper, damit ich sicher sein konnte, dass sie bei mir war...  

Someone you loved / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt