Someone you loved / KookV

Kapitel 63

Pov Kim Taehyung

Noch unglaublich müde rieb ich mir am nächsten Tag den Schlaf aus den Augen. Brummend kuschelte ich mich mehr in meine Decke. Jedoch schien mir die Sonne direkt ins Gesicht, worauf ich nicht mehr wirklich schlafen konnte.

Blinzelnd schlug ich die Augen auf, worauf sie sofort auf meine kleine Tochter stiessen, welche mich mit grossen Augen betrachtete. Erschrocken wich ich ein Stück nach hinten, da nur noch wenige Zentimeter zwischen uns lagen. Auf ihren vollen, kleinen Lippen lag ein leichtes Lächeln, während sie sich kichernd in die Decke unter ihr krallte.

Zögerlich setzte ich mich auf und fuhr mir durch meine Haare, welche vom Schlaf noch ganz durcheinander waren. Als ich zu meiner linken blickte, sah ich, dass Jungkooks Bettseite wieder einmal leer war. Unwohl sah ich mich im Zimmer um, bis ich auf einen gelb leuchtenden Klebezettel traf, welcher sich auf dem Nachttisch rechts von mir befand.

Nach einem kurzen Blick zu Mie, rappelte ich mich noch verschlafen auf und streckte meine Hand dem Zettel entgegen, welchen ich auch so gleich durchlas. 'Bin in der Küche und mache die Milch für Mie. Ich bin gleich wieder da'

Lächelnd las ich mir den Zettel noch einmal durch und strich über das kleine Herz, welches sich am Ende des Satzes befand. Warum hatte er bloss immer noch eine solche Wirkung auf mich...? Schnell legte ich den Zettel zur Seite und legte meine Hand auf die Brust. Genau dort, wo sich mein schnell schlagendes Herz befand.

Seufzend drehte ich mich zu der Kleinen um, welche wieder leicht schläfrig wirkte. Auch ich legte mich wieder auf den Bauch, aber so dass ich sie genaustens im Blick hatte. "Ich bin froh, dass du Jungkook als Appa hast, hörst du? Er sorgt sich so gut um dich, obwohl er zuerst dachte, dass ich ihn betrogen hätte und du gar nicht seine Tochter bist..."

Nachdenklich drehte ich mich auf meine linke Seite und beobachtete sie weiter. Vielleicht hatte Jungkook gestern wirklich recht... Vielleicht habe ich sie beschützt... Als ich auf damals auf Seojun und Doyun traf, wusste ich sofort, dass ich nicht mehr heil aus dieser Sache kommen würde.

Um ehrlich zu sein möchte ich mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn sie die Kleine wirklich entdeckt hätten. Doch je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde es mir. Sie hätten Mie auch verprügelt, wenn nicht noch schlimmer. Sie hätten sie mir vielleicht sogar weggenommen und weiss nicht was mit ihr angestellt. Die beiden hätten kein Erbarmen gezeigt, nicht im betrunkenen Zustand...

Ein kalter Schauer überfuhr mich, wenn ich auch nur daran zurückdachte und warf die Bettdecke wieder über mich. Gleichzeitig rutschte ich wie von selbst ein wenig näher zu Mie. "Es tut mir leid Kleine, aber ich glaube, dass ich noch eine Weile brauche... Aber ich verspreche dir, dass ich dich beschützen werde. Mit allem was ich habe, versprochen..."

Nachdenklich biss ich auf meiner Unterlippe herum, bevor ich zögerlich meinen Arm anhob. Gerade als ich vorsichtig meine Hand auf ihrem kleinen Rücken platzieren wollte, hörte ich wie die Tür aufging und ich zurückschreckte. Blitzschnell nahm ich meine Hand wieder zu mir und sah zur Zimmertür.

Leise betrat Jungkook das Zimmer, mit Mies Babyflasche in der Hand. Erschrocken sah ich ihn an, als ich bemerkte, dass er nur eine Jogginghose am Körper trug. Mit rötlichen Wangen drehte ich mich sofort wieder um und sah in die gegenüberliegende Richtung, zu Mie.

Ein leises Lachen ertönte hinter mir, worauf ich beschämt mein Kopf in der Decke vergrub. Schon bald darauf spürte ich seine Präsenz hinter mir, welche mir sanft durchs Haar strich. Als ich einigermassen sicher war, dass mein Gesicht wieder eine normale Farbe angenommen hatte, hob ich meinen Kopf aus seinem sicheren Versteck.

Mit grossen Augen betrachtete ich den jungen Mann, welcher sich über mich beugte und mir grinsend einen guten Morgen wünschte. Kommentarlos scannte ich ihn von unten bis oben ab, bis meine Augen wieder bei seinen landeten. Kann es sein, dass er immer wie heisser wird? "M-morgen...", nuschelte auch ich leicht in die Decke, welche sich halb über meinem Gesicht befand.