Kapitel 10

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Pov Kim Taehyung

Durch die Sonnenstrahlen, welche mein Gesicht streiften, erwachte ich schliesslich aus meinem erholsamen Schlaf. Als ich mich grummelnd zur anderen Seite drehte, sah ich, dass Hobi nicht mehr bei mir war. Hektisch setzte ich mich auf und sah mich um. Wo war Hobi? Hat er mich allein gelassen?

Panisch schlug ich die Bettdecke zur Seite und sprang aus dem Bett. Mit rasendem Herzen rannte ich aus dem Zimmer. Hoseok! Hyung wo bist du?", rief ich lautstark durch die ganze Wohnung. Ich suchte ihn überall, aber fand ihn nicht. Er war nicht in der Küche, nicht im Wohnzimmer, er war nicht hier...

Wo ist Hoseok? Warum lässt er mich alleine? Erschöpft lies ich mich an einer Wand herunter gleiten. Habe ich ihn irgendwie verletzt? Irgendwie verstand ich mich selbst nicht mehr. In einem Augenblick wollte ich niemanden bei mir haben und alleine sein mit meinen Gedanken, welche mir rieten, einfach von diesem Planeten zu verschwinden...

Aber dann, in solchen Momenten wie diesen, brauchte ich einfach einen Menschen, welcher mir halt gab. Die Körperwärme von jemand anderen spüren und ihn nicht mehr loslassen. Welcher mir ins Ohr flüsterte, dass alles gut wird. Doch hatte ich das überhaupt verdient?

Stumm rollten immer wieder gläserne Perlen über meine Wangen, welche in einfach wegwischte. Ich wollte nicht mehr... Aber ich hatte Angst Hobi zu verletzen. Er hat mich gestern so traurig und enttäuscht angesehen, als ich einfach weggehen wollte. Ich hatte ihn gerade erst wieder, ich wollte ihn nicht noch einmal verlieren, wie die anderen Menschen in meinem Leben...

Mit einem Mal hörte ich das Geräusch der Tür, wie sie geöffnet wurde. Sofort richtete ich mich auf und lief in den Eingangsbereich, in welchem ich einen eingepackten Hobi finden konnte. Er war gerade dabei seinen Mantel abzustreifen, als er sich zu mir umdrehte. Sein Lächeln fiel als er mich erblickte und mit zügigen Schritten lief er auf mich zu.

Besorgt nahm er mein Gesicht in seine Hände und wischte mir zart die Tränen weg. "Hey, was ist denn los? Ist etwas passiert? ", fragte er mich sanft und zog mich in eine liebevolle Umarmung. Leise schluchzend krallte ich mich in seinen Pullover. "Ich... ich dachte, du hast mich alleine gelassen..." Zärtlich strich er mir durch meine dunklen Haare.

"Ich lass dich nicht mehr allein, ja? Du kannst so lange bei mir bleiben wie du willst...", flüsterte er mir leise zu und ich verfestigte auf seine Worte hin, meinen Griff um seinen Körper. Ein paar Minuten standen wir einfach nur im Flur und ich genoss die Nähe zu meinem Hyung.

"Tae?", fragend hob ich meinen Kopf an und sah ihn sein Gesicht. "Denkst du, du bist bereit dazu mir zu erzählen was genau passiert ist?", ein leichtes Zögern war aus seiner Stimme zu entnehmen, als er mich das fragte. Überlegend sah ich zu Boden. Er hatte doch das recht dazu, es zu wissen und anlügen wollte ich ihn auch nicht, also nickte ich bestätigend.

"Willst du vorher noch etwas essen?", meinte er liebevoll zu mir und löste sich aus unserer Umarmung. Er schnappte sich seine Einkaufstaschen und sah mich fragend an. Doch ich schüttelte einfach nur meinen Kopf, worauf er seufzte. Ich wusste, dass ich etwas essen sollte, doch ich hatte einfach keinen Hunger.

"Bitte... du musst etwas essen. Man sieht, dass du an Gewicht verloren hast." Unwohl sah ich an meinem Körper herab und schlang meine Arme schützend um ihn. "Dann setzt dich schon mal ins Wohnzimmer, aber heute Abend isst du mir etwas richtiges." Unsicher nickte ich uns sah ihm zu, wie er in die Küche verschwand.

Mit kleinen tapsigen Schritten machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer und lies mich erschöpft auf die Couch plumpsen. Still lauschte ich den Geräuschen der Wohnung. Die Uhr tickte gleichmässig, während man hörte, wie Hobi die Einkäufe wegräumte. Irgendwo in der Nähe war das Fenster offen, denn man hörte den brausenden Verkehr von draussen.

Von meinem Sitzplatz beobachtete ich die weissen Wolken, welche über den Himmel zogen. Man sah sofort, wie schnell sie sich bewegten, da es draussen ein eiskalter Wind über die Dächer wehte. Desto länger ich die Wolken ansah, desto mehr formten sie sich zu einer Gestallt heran. Als ich meine kleine Tochter erblickte, drehte ich mich ruckartig vom Fenster weg und sah stur auf meine Finger.

Nach ein paar Minuten kam auch Hoseok wieder zu mir. Er reichte mir ein kleines Schälchen mit verschiedenen Keksen drin. Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, als er sich zu mir auf die Couch setzte.

Schnell schnappte ich mir die Decke, welche Hobi noch mitgebracht hatte. Irgendwie wickelte ich sie um uns beide herum und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Einer Weile lang war es einfach nur still, bis Hobi sie zerbrach. "Warum wolltest du gestern einfach so gehen?" Kurz seufzte ich auf und sah zum Fenster hinaus.

"Ich hatte Angst...", gab ich schliesslich zu. "Angst vor der Zukunft. Aber am meisten Angst davor dir weh zu tun, dich wieder zu verlieren..." Kurz schluckte ich und sah bedrückt auf meine Finger. "Ich wollte dich nicht in mein kaputtes Leben hineinziehen. Ich wollte einfach nicht mehr hier sein..."

Someone you loved / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt