Kapitel 23

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Pov Kim Taehyung

Fröstelnd legte ich mich hin, so dass ich mehrere Stühle besetzte. Müde schloss ich meine Augen und versuchte irgendwie alles zu verarbeiten. Alles was am heutigen Tag geschehen war... Ich war so müde, dass ich einfach hätte einschlafen können, doch meine Gedanken und meine Sorge um Hoseok lies dies nicht zu...

Wie es ihm wohl gerade ging? Hatte er die Operation gut überstanden? Konnten die Ärzte ihm helfen? Mein Gehirn war voll mit solchen Fragen, auf welche ich aber keine Antwort hatte. Denn dies hatten nur die Ärzte... Wir wussten nicht einmal wie lange die Operation gehen würde.

Stumm lauschte ich den Geräuschen des Krankenhauses. Wagen welche herumgeschoben wurden, Fussschritte von Ärzten und Krankenpfleger, welche mit der Zeit verklangen... Irgendwo hing wieder eine Uhr, welche vor sich ihn tickte und dann hörte ich wieder das Geräusch des Aufzuges.

Doch ich war zu müde, um meine Augen auf zu machen. Wahrscheinlich war es eh Dawon, welche sich gleich neben mich setzen würde. Ich versuchte irgendwie meine Gedanken zu ordnen, damit ich mich wenigsten ein wenig ausruhen konnte.

Doch die Stimmen verschiedener Personen, liess mich sofort hellwach werden. Mit zitterndem Körper öffnete ich vorsichtig meine Augen und setzte mich auf, nur um die anderen mit geweitetem Mund anzuschauen. Die Tränen, welche bis eben versiegelt waren, begannen wieder langsam und unaufhaltsam meine Wangen hinunter zu fliessen, wo sie auf meine Jeans tropften.

Denn dort standen sie alle zusammen. Die restlichen Mitglieder unserer Band. Der Band, welche es nicht geschafft hatte und zerbrochen ist... Die Member, welche sich in einem grossen Streit verlassen hatten, standen fast alle wieder vereint in einem Raum.

Während sie sich noch suchend umsahen, hatte ich sie schon längst wieder erkannt. Wie konnte ich auch nicht? Ich würde jeden von ihnen, sofort wieder erkennen... Zitternd krallte ich mich in den Plastikstuhl unter mir. Sie hatten sich nicht wirklich verändert... Sie waren einfach erwachsener und reifer geworden...

Plötzlich verhingen sich meine Augen mit Jins, welcher darauf kurz stockte und mich eine Weile stumm ansah, bevor er mit unsicheren Schritten auf mich zu lief. Nun erkannten mich auch die anderen, welche sich sichtlich anspannten. Doch mein Blick lag einfach nur auf Jin, welcher immer noch zögerlich auf mich zu lief.

Mit verweinten Augen sah ich zu ihm hoch und sah ihm dabei zu, wie er sich vor mich hin kniete. Fest presste ich meine Lippen aufeinander, um nicht los zu schluchzen. Unsicher was ich jetzt machen sollte, sah ich ihn einfach nur aus verweinten Augen an und musterte still sein Gesicht.

"Hey Tae...", flüsterte er leise in die Stille hinein, worauf ich mich nicht mehr halten konnte. Laut schluchzend warf ich mich einfach in seine Arme, was er mit einem festen Druck erwiderte. Weinend versteckte ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge und genoss seine Wärme, welche von seinem Körper aus ging. Ich genoss seinen Geruch, welcher mich immer beruhigen konnte.

Ich spürte wie Jin sich fester an mich drückte und seinen Kopf auf meinem ablegte. Leise vor mich hin weinend genoss ich es, einfach mal wieder in seinen Armen zu liegen. Nach einer Weile löste ich mich schniefend von ihm. Liebevoll lächelte er mich an und strich mir mit einer Hand vorsichtig die Tränen weg.

Zögerlich sah ich in die Richtung der anderen Member, doch danach war es mir lieber, ich hätte es nie getan. Alle sahen nur monoton in unsere Richtung. Immer noch standen sie am gleichen Ort wie vorhin. Keinen einzigen Zentimeter hatten sie sich bewegt, während ihre kalten Blicke mich durchbohrten. Diese Blicke schmerzten...

Unwohl entfernte ich mich von Jin, welcher mich mitleidig und mit einem Funken von Sorge beobachtete. Aber ich wollte nicht, dass er mich so ansah... Nicht mit diesem mitleidigen Blick. Ein leises Seufzen entkam ihm, worauf er aufstand und sich auf die gegenüberliegenden Stühle setzte. Stumm forderte er die anderen auf sich zu uns zu setzten, was sie auch nach leichtem Zögern taten.

Wieder trat die Stille ein, aber dieses Mal war es keine angenehme. Mit zitterndem Körper sass ich auf dem Stuhl und presste meine Lippen aufeinander, in der Hoffnung nicht los zu schluchzen und noch mehr Tränen zu verlieren. Ich schaffte es nicht mal mehr, die anderen anzuschauen. Schon erbärmlich...

"Wie... wie geht es ihm?", versuchte Jin zögerlich ein Gespräch auf zu bauen. Unsicher kaute ich auf meiner Unterlippe herum. "E-er wir gerade operiert... m-mehr weiss ich a-auch nicht.", gab ich stotternd von mir, ohne meinen Blick vom Boden anzuheben. Im Augenwinkel sah ich wie er leicht Nickte und sich dann auch wieder abwendete.

Mein Herz tat weh... denn ihre Blicke schlachteten mich wortwörtlich ab. Pure Kälte spürte ich auf mir, weshalb ich auf keinen Fall meinen Blick anhob. Wenn ich es gemacht hätte, gäbe es keine Garantie mehr dafür, dass ich nicht Hals über Kopf das Krankenhaus verlassen hätte, um an die frische Luft zu gehen...

So sehr ich sie auch vermisst hatte, das ganze tat gerade mehr weh als damals, als wir nach unserem Streit die Gruppe auflösten. Doch wie es aussah, verstanden sie sich ja untereinander wieder besser... So sehr ich sie auch wiedersehen wollte, konnte ich gerade einfach ihre Anwesenheit nicht mehr ertragen...

Someone you loved / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt