Kapitel 8

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Pov Kim Taehyung

Müde lag ich in Hoseoks Armen, welcher mich zu sich nachhause trug. Meine Augen fielen immer wieder zu, während mein Körper vor Kälte am Zittern war. "Wir sind gleich da, Tae." Ein kleines Nicken brachte ich gerade noch zustande.

Nach ein paar Minuten, welche sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlten, erreichten wir schliesslich Hobis Apartment. Mit einer Hand kramte er den Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss die Tür auf. Sofort umhüllte Wärme meinen durchnässten Körper. Vorsichtig legte Hobi mich auf seiner Couch ab und winkelte mich in eine warme Decke ein.

Sanft fuhr er mir durch meine verdreckten und nassen Haare. Ein kleines Lächeln lag auf seinem Gesicht, bevor er wieder ernster wurde. "Ich lass dir zuerst ein Bad ein, ja? Und morgen reden wir über alles..." Leer schluckte ich, ehe ich stumm nickte. "Ich bin gleich wieder da.", mit diesen Worten verschwand er in eines der angegrenzten Zimmer.

Leblos lag ich einfach auf der Couch. Ich hatte kalt, mein ganzer Körper tat weh und mein Herz schmerzte... Also im Grossen und Ganzen ging es mir beschissen. War es wirklich eine gute Idee gewesen mit Hobi mitzugehen? Na ja, eine andere Wahl liess er mir ja nicht wirklich. Seufzend legte ich mich auf die Seite und starrte den Teppich an.

Ich sollte nicht hier sein... Immer wieder spürte ich einen stechenden Schmerz, wenn ich an unseren letzten grossen Streit dachte. Wir haben uns Sachen an den Kopf geworfen, welche ich niemals dachte, dass solche Wörter aus unserem Mund kommen könnten. Ich hab sie verletzt... Eine kleine Träne kullerte auf die Decke. Ich wollte nie, dass wir so auseinander gehen.

Ich hatte immer gehofft, dass wir zusammenbleiben bis wir alt sind und eigene Kinder haben werden. Doch anscheinend hatte das Schicksal andere Pläne... Vielleicht sollte ich einfach gehen... Denn in diesem Moment hatte ich das Gefühl, allen Menschen in meinem Umfeld schaden hinzuzufügen.

Die Band ist zerbrochen... Meine Beziehung ist zerbrochen... Meine Tochter habe ich verloren... und mich selbst zerstört...

Ich wollte nicht auch noch unseren Sonnenschein mit hineinziehen. Mit zitternden Beinen stand ich auf. Ich durfte auf keinen Fall hierbleiben... So leise wie möglich humpelte ich durch die Wohnung hindurch zu Wohnungstür. Vorsichtig drückte ich die Türklinke hinunter, nur um festzustellen, dass sie abgeschlossen war. Hektisch rüttelte ich am Türgriff herum. Ich wollte hier raus...

"Tae, was machst du da?", drang auf einmal Hobis Stimme in mein Ohr. Erschrocken drehte ich mich um, nur um zu sehen, wie er angespannt auf mich zulief. Unsicher weichte ich zurück. "I-ich...", zu diesem Zeitpunkt brachte ich keinen richtigen Satz hervor. "Du wolltest gehen, oder?", seine Stimme klang enttäuscht.

Unsicher nickte ich. "Warum...?", flüsterte er mir zu. "Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Warum lässt du mich dir nicht helfen?" Zögerlich löste ich meinen Blick vom Boden. Warum sorge er sich so sehr um mich?

"Du k-kannst mir nicht h-helfen...", meine ich schlussendlich zögernd zu ihm. Zweifelnd sah er zu mir und kam ein paar Schritte auf mich zu. " Weisst du noch meinen Stagenamen?" Verwirrt blickte ich in sein Gesicht und nickte. Natürlich, warum sollte ich ihn vergessen. "J-Hope...", hauchte ich ganz leise.

"Genau... also bitte las mich deine Hoffnung sein. Lass mich dir helfen, damit du wieder ein glückliches Leben haben kannst...", bittend sah er mich an, während er mit mir sprach. "Ich werde dir Helfen sie zu finden. Aber bitte lauf nicht davon." Unwohl nahm ich meine zitternde Hand von der Türklinke und sah ihn überrascht an. Er kann sich noch daran erinnern?

"I-ich möchte dir aber nicht weh tun...", zitternd schlang ich meine Arme um meinen kalten Körper. "Du wirst mir nicht weh tun, da bin ich mir sicher." Zögerlich nickte ich schliesslich, vorauf sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht legte. "Na komm schon her." mit ausgestreckten Armen, deutete er mir an ihn zu Umarmen.

Schnell humpelte ich zu Hoseok und schlang meine Arme um ihn. "Ich habe dich vermisst...", nuschelte ich in seine Halsbeuge. "Ich dich auch Tae." Nach einer Weile löste er die Umarmung auf. "Komm du brauchst jetzt ein warmes Bad." Am Ärmel zog er mich in das Badezimmer.

"Ich habe dir da drüben ein paar Anziehsachen hingelegt.", er zeigte auf einen kleinen Kleiderstapel, welcher auf einer weissen Kommode lag. "Ich lass dich jetzt allein, aber bitte stell nichts Dummes an, ja?" Besorgt sah er zu mir und wuschelte mir durch die Haare. "Ich schau ab und zu nach dir." Unwohl kaute ich auf meiner Unterlippe herum.

"Versprochen...", meinte ich leise zu ihm. Darauf atmete er beruhigt aus. Mit einem 'Bis später' verliess er das Badezimmer und zog die Tür leicht zu, so dass sie aber nicht ganz geschlossen war. Immer noch frierend sah ich mich um, Hoseok hatte es wirklich schön hier. Ich zog mir meine nasse Kleidung aus und legte sie zum Trocknen über eine Heizung an der Wand.

Vorsichtig sah ich mich im Spiegel an und musterte meinen Körper erschrocken. Mein Körper zierte überall blaue Flecken, während in meinem Bauchbereich, auf der rechten Seite, ein grosses Hämatom prangte. Seufzend strich ich darüber, nur um meine Hand wieder ruckartig zu entfernen, da es ziemlich wehtat. Mein Fuss sah auch nicht gerade besser aus, denn geschont hatte ich ihn in den letzten Tagen nicht wirklich.

Tief ausatmend stieg ich vorsichtig in das warme Wasser. Das Wasser brannte an manchen Stellen, aber ansonsten war es ganz angenehm. Langsam spürte ich auch, wie die Wärme durch meinen Körper drang und ihn wieder aufwärmte. Leicht spielte ich mit dem Schaum, welcher sich gebildet hatte. Ein kleines Lächeln zwang ich mir auf die Lippen. Mie hätte es bestimmt gemocht...

Someone you loved / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt