Pov Jeon Jungkook
Mein Herz pochte wild gegen meine Brust. Mein Atem ging rasend schnell. Bitte tu uns das nicht an... So langsam, aber sicher bemerkte ich nämlich, wie die Kraft aus meinem rechten Arm verschwand und er vor Anstrengung zu zittern begann. Ich konnte bald nicht mehr...
Gerade als ich dachte, dass es nun endgültig vorbei wäre, entfuhr Taehyung ein lautes Schluchzen, bevor er zittrig nach der ausgestreckten Hand von Namjoon griff. Wir alle atmeten erleichtert aus, während mir ein Stein vom Herzen fiel. Unbewusst verstärkte ich meinen Griff um Taes Handgelenk wieder. Wir hatten es geschafft...
Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht, kreuzten sich Taehyungs und meine Blicke. Ich konnte gar nicht beschreiben, wie viel schmerz in ihnen lagen. Um mich, aber auch irgendwie Tae zu beruhigen, strich ich sanft mit meinem Zeigefinger über seine Haut, ohne aber auch nur einmal meinen Griff zu lockern. Mit geballter Kraft, zogen Namjoon und ich ihn zurück auf den kleinen, aber sicheren Vorsprung.
Als ich sicher war, dass Tae in diesem Moment nichts mehr passieren konnte und Joonie auf ihn aufpasste, stieg ich mit zittrigen Beinen über das Geländer auf die sichere Seite. Die Hand von Tae liess ich dabei kein einziges Mal los. Ich wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen... Mit der Hilfe von Yoongi und Jimin halfen wir ihm auf die andere Seite.
Sobald er diese erreichte, gaben seine Beine unter ihm nach und er fiel zu Boden. Das Ganze passierte so schnell, dass ich gar nicht richtig reagieren konnte. Ich war schlichtweg einfach so durcheinander und war einfach nur heilfroh, dass Tae in Sicherheit war. Mehr wollte ich gar nicht...
Leise Schluchzer hörte ich von ihm, worauf ich mich sofort neben ihn auf den Boden fallen liess. Ohne auch nur gross zu zögern, zog ich Tae zu mir auf den Schoss und schlang meine Arme fest um seinen Körper. Weinend krallte er sich in meine Jacke und weinte still weiter. Sein kalter Körper zitterte, worauf ich ihn noch mehr an mich presste.
Mit wässrigen Augen vergrub ich meinen Kopf in Tae Haaren und zog seinen himmlischen Duft ein, welcher mich wie automatisch beruhigte. Wie sehr ihn vermisst habe... 10 Monate warst du nicht mehr an meiner Seite. In diesem Moment versprach ich mir ihn nie wieder alleine zu lassen. Nie wieder soll er so tief fallen, dafür werde ich mit allen möglichen Mitteln sorgen...
Nach einer Weile kniete sich Yoongi zu uns hinunter und legte Taehyung die mitgenommene Jacke über die Schultern. "Danke Yoongi Hyung...", antwortete ich mit erschöpfter Stimme und zwang mich zu einem Lächeln. Als Yoongi seinen Blick hob, sah ich, dass er ebenfalls ein paar Tränen verlor.
Yoongi weinte nur sehr selten und ich wusste nur zu gut, wie viel Tae im bedeutete. Er wie ein kalter Stein, aber im inneren war auch er genauso verletzlich wie jeder andere Mensch auch. Selbst durch diesen Streit, war Tae einer seiner Lieblingsmenschen... Wie ein kleiner Bruder, welchen man um alles Mögliche beschützen wollte. Nur ist uns dies nicht so gelungen, wie wir uns das ganze mal vorgestellt haben...
Vorsichtig lockerte ich meinen Griff, um den weinenden Mann in meinen Armen und wollte ihm die Jacke besser um seinen Körper legen. Doch sobald ich mich auch nur ein bisschen von ihm entfernte, erklang ein schmerzhaftes Wimmern, welches mich erschrocken nach unten sehen liess.
"Alles gut... I-ich bin hier.", meine Stimme klang nicht mehr ganz so standhaft, was mir aber nicht wirklich auffiel. Viel zu sehr war ich mit dem zittrigen Menschen beschäftigt, welcher sich an mich presste. Zögerlich spürte ich zwei Arme, welche sich um meine Taille schlangen und mich noch fester an seinen Körper zogen. Seinen Kopf versteckte er in meiner Halsbeuge, während er leise vor sich hin weinte...
Um uns herum war es still. Niemand traute sich auch nur ein Wort von sich zu geben. Nur das Rauschen des Wassers hörte man im Hintergrund, was mich aber eher beunruhigte, als sonst immer beruhigte. Im Moment verband ich es nämlich mit etwas Schlechtem und ich dachte nicht wirklich, dass sich dies in der nächsten Zeit ändern würde. Ich wollte mir nämlich gar nicht vorstellen, was hätte passieren können...
Kurz darauf traten auch die anderen zwei, mit Mie im Arm ein und sahen uns besorgt, aber auch erleichtert an. Jin kniete sich zu uns hinunter, während Hobi fest die Kleine in seinem Arm hielt. Erschöpft lehnte ich meinen Körper an Jins, welcher mir beruhigend durch die Haare fuhr. Mit der anderen Hand strich er sanft über Taehyungs Rücken.
Auch mir entfuhr ein leises Schluchzen, worauf ich mein Gesicht ins Jins Brust versteckte. Jedoch ohne auch nur einmal meinen Griff um Tae zu lockern. Ich zog ihn einfach mit mir mit. Ich wollte nicht weinen, schliesslich musste ich gerade für ihn da sein. Aber ich war gerade einfach so fertig und froh, dass die anderen Hyungs für uns da waren...
Nie wieder wollte ich so etwas erleben. Wie er verzweifelt an meiner Hand hing brach mir mein Herz. Warum habe ich nicht besser auf ihn aufgepasst? Ihm nicht vertraut... Einer der wichtigsten Personen in meinem Leben...
Schon bald riss ich mich wieder zusammen und legte meine ganze Aufmerksamkeit auf den weinenden Jungen in meinen Armen. Gemeinsam, mit Tae in meinen Armen, setzte ich mich wieder auf und hob vorsichtig sein Gesicht an, worauf mir zwei verweinte und müde Augen entgegensahen. Was habe ich bloss gemacht...? Besorgt strich ich ihm mit meinen Fingerkuppen über die nasse Wange, worauf er sich meiner Berührung entgegendrückte.
Dieser Mann brachte so viele Gefühle in mir hervor, wie schon lange nicht mehr. So sehr ich es auch in der letzten Zeit nicht wollte, gehört er einfach in mein Leben. In den letzten Jahren hatte er sich einen Platz in meinem Herzen erkämpft, welcher von keinem anderen eingenommen werden konnte. Ohne ihn an meiner Seite fühlte ich mich einfach nicht mehr vollständig...
"Mach das nie wieder. Hörst du? N-nie wieder..." und diese Worte waren Ausschlag gebend, dass mir wieder Tränen über die Wangen rollten. Ich wollte ihn doch nie so sehr verletzten... Mit wässrigen Augen sah ich ihn starr an, ohne auch nur einmal meinen Blick abzuwenden. Er lebte... Er war bei mir... Ich beugte mich zu ihm hinunter, um meine Stirn auf seiner abzulegen. Bevor ich dies jedoch tat, hinterliess ich auf dieser einen federleichten Kuss.
Ein kleines Brummen entfuhr Tae, worauf sich mein Puls langsam wieder senkte und auch ich beruhigt meine Augen schloss und die Nähe zu ihm genoss. Niemals werde ich diese Peron wieder gehen lassen. "Du bist uns allen wichtig... so unendlich wichtig..."
DU LIEST GERADE
Someone you loved / KookV
FanfictionEin junger Mann, welcher in seinem Leben scheiterte. Früher hatte er Liebe, Familie und Freunde. Was wollte man schon gross mehr? Doch in wenigen Augenblicken, kann alles was man sich einmal aufbaute, zerstört werden. Das Einzige was ihm noch blieb...