Someone you loved / KookV

Kapitel 18

Pov Kim Taehyung

Aufgeregt lief ich Hoseok hinterher. Wir befanden uns gerade auf dem Weg zum Tanzstudio. Eigentlich hatte ich nicht wirklich Lust... So wie ich im Moment eigentlich auf gar nichts Lust hatte. Doch Hobi wollte unbedingt, dass ich mitkomme und ich wollte ihn nicht enttäuschen...

Wie ich in Erfahrung bringen konnte, hatte er heute nur zwei Tanzlektionen. Heute kamen auch nur die kleineren Kinder. Also von sechs bis acht Jahren. "Tae... Jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht. Es wird dir bestimmt Spass machen." Hobi legte einen Arm um mich herum und sah mich motivierend an. Wie kann es bitte sein, dass dieser Junge immer so viel Motivation hatte...

Zögerlich nickte ich und steckte meine Hände in meine Jackentaschen. "Komm da ist es schon!", voller Begeisterung zeigte er auf ein modernes Gebäude, welches in dem Himmel ragte. Wie Hobi mir erzählt hatte, befand sich die Tanzschule im zweiten Stock.

Zögerlich folgte ich ihm in das Gebäude. Auch innen war es sehr modern und freundlich eingerichtet worden. Gemeinsam liefen wir die Treppen hoch, in den zweiten Stock. Aus mehreren Räumen hörte man bereits Musik, welche leise durch die Wände drang. Hobi führte mich durch die einzelnen Gänge.

Vorsichtig sah ich durch die Türen, welche aus Glas bestanden. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich den Jugendlichen beim Tanzen zusah. Jeder Tanzte auf seine eigene Art und Weise, aber das Gesamtbild sah einfach nur grossartig aus. Man sah ihnen deutlich an, dass sie mit voller Leidenschaft dabei waren...

"Tae kommst du?" Ich schreckte leicht zusammen, als Hobi mich rief, da ich so fasziniert von den Tänzern war. Ich schenkte den Jugendlichen noch einen letzten Blick, bevor ich nickte und ihm folgte. Ein paar Türen weiter, öffnete er die Tür zu seinem Tanzraum.

Der Raum war schön hell, durch die breite Fensterfront. Gegenüber den Fenstern gab es eine grosse Spiegelwand. Beindruckt sah ich mir den Raum genauer an, während ich mir meine Jacke auszog. Auch meine Maske verschwand in der Tasche meiner Jogginghose. Mehrere Lautsprecher hingen an den Wänden und eine Musikanlage war eingebaut.

"Na, gefällt es dir?" Auf diese Frage konnte ich nur nicken. Ich war schon ewig nicht mehr in einem Tanzstudio und wenn ich ehrlich bin, hatte ich das Tanzen sehr vermisst. Ich hatte es vermisst, mich der Musik hinzugeben und in meine eigene kleine Welt abtauchen zu können. Für ein paar Minuten einfach alles vergessen zu können.

"Tae, ich hole noch kurz ein paar Blätter, welche ich den Kindern mitgeben muss." Als Bestätigung, dass ich ihm zugehört habe, nickte ich wieder. "Ich bin gleich wieder da!", rief er mir noch zu, bevor er den Raum verliess. Eine gnadenlose Stille nahm den ganzen Raum ein, was mich irgendwie nervös machte.

Es war komisch ganz alleine in so einem grossen Zimmer zu sein. Ein Raum, welcher zwar offen und freundlich war, doch wenn ich hier drin allein war, fühlte es sich beängstigend an. Erdrückend...

Angespannt schnappte ich mir meine Tasche, aus welcher ich mein Handy nahm. Ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich an der kühlen Wand an. Eigentlich war es Hoseoks altes Handy, doch es war noch ziemlich gut im Schuss, darum hatte er es mir gegeben. Auch damit er mich im Notfall erreichen konnte...

Suchend scrollte ich durch Youtube, in der Hoffnung irgendein Lied zu finden, welches mich ablenken würde. Doch so weit kam ich gar nicht mehr. Abrupt wurde die Tür von einem kleinen Mädchen aufgerissen, welche mit einem breiten Lächeln und glitzernden Augen auf mich zu rannte. Ganz plötzlich schmiss sie sich auf mich und umarmte mich ganz fest.

Verwirrt sass ich einfach nur da und sah fragend zu Hobi, welcher uns breit lächelnd beobachtete. "Taetae, ich habe dich ganz doll vermisst...", nuschelt sie in meine Brust hinein. Zögerlich legte ich meine Arme um das kleine Wesen, doch Antworten konnte ich ihr gerade nicht. Es fühlte sich gerade so an, als würde ein grosser Kloss in meinem Hals stecken bleiben.

"Sie ist ein grosser Fan von dir...", flüsterte Hobi mir zu, als er sich neben uns setzte. Ein kleines Lächeln legte sich auf meinen Mundwinkeln ab. Um ehrlich zu sein hätte ich nicht gedacht, noch einmal so freundlich von einem Fan empfangen zu werden. Gegen Ende unsere Karriere bekam ich ziemlich viel Hass ab, da viele mir die Schuld an der Auflösung unserer Band gaben.

Nach einer Weile löste sie sich ganz leicht von mir, um mir in die Augen zu sehen. Sanft strich ich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, welche sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. Glücklich setzte sich die Kleine auf meinen Beinen ab. "Weiss du... ich war ganz traurig, als mir meine Eomma erklärt hat, dass es euch nicht mehr zusammen sehen kann."

Strafend biss ich mir auf die Unterlippe. Vielleicht hatte ich wirklich mehr Fans enttäuscht, als ich gedacht hatte. "Tete nicht traurig sein..." Schmollend sah sie mich an, worauf ich ihre kleine Hand in meine nahm. Ich wusste nicht genau wieso, aber ich hatte sofort das Gefühl ihr vertrauen zu können.

Trotz ihres jungen Alters wirkte sie so reif und einfach nur menschlich. Ihre braunen Augen, strahlten so viel Wärme und Geborgenheit aus, so dass man sich einfach sofort wohlfühlte. "Ich hab dich ganz fest lieb, das weiss du doch, oder?"