Kapitel 17

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Pov Kim Taehyung

"Tae! Jetzt reicht es!", rief Hobi aufgebracht, als er die Tür zu seinem Schlafzimmer aufriss. Erschrocken zuckte ich zusammen, gab mir jedoch keine Mühe zu ihm zusehen. Stumm lag ich einfach nur im Bett und starrte den Boden an. Ich hörte Hobis Schritte, welche sich näherten, aber ich macht keinen Wank. Ich war so energielos und einfach nur müde...

Plötzlich tauchte Hoseok in meinem Sichtfeld auf und setzte sich vor mir auf den Boden. Besorgt zog er seine Augenbrauen zusammen. "Tae... du liegst jetzt schon seit einer Woche, einfach nur im Bett..." Seine Stimme war nun viel sanfter und nicht mehr so aufgebracht.

"Bitte komm wenigstens etwas Essen oder trinken... Man sieht deutlich, dass du abgenommen hast..." Zögerlich sah ich an mir herunter. Es stimmte schon, was Hobi sagte. Mein Gewicht hat in dieser Woche ziemlich gelitten, doch ich hatte einfach keinen Hunger... Das einzige, was ich den ganzen Tag tat, war im Bett zu liegen und mir Vorwürfe zu machen.

Aber das traurige war, dass es mir nichts ausmachte... Es spielte mir keine Rolle, wenn ich den ganzen Tag im Bett vergammelte und es machte mir auch nichts aus, wenn ich nichts ass... Ich war in einer Phase angekommen, in welcher mir alles egal war. Es war mir auch egal, dass ich ihm Moment mein Leben eher Tod als lebendig führte...

"Bitte...", hauchte Hobi mir zu, worauf ich aus meinen Gedanken gerissen wurde. "Ich habe dir Versprochen dir zu helfen, doch ich weiss nicht, wie ich das machen soll, wenn gar nichts von deiner Seite aus kommt..."Verzweifelt suchte er meine Augen, welche aber starr auf der Bettdecke lagen.

Ich wollte nicht... doch können konnte ich es auch nicht. Mein Körper war schwach, leblos... Wenn ich nicht wüsste, dass Hobi bei mir ist und sich um mich sorgt, gäbe es mich schon längst nicht mehr...

"Verdammt nochmal Tae! Weisst du auch noch, was ich dir versprochen habe?!" Ohne ihn anzuschauen, schüttelte ich leicht meinen Kopf. "Ich habe dir Versprochen, dass wir versuchen werden deine Tochter zu finden. Aber ich kann das nicht allein... Ich brauche dafür deine Hilfe...", erklärte er mir leicht traurig.

Zögerlich hob ich meinen Blick an, nur um sofort auf seinen zu treffen. "Wie willst du Mie finden, wenn du nur trostlos hier herumliegst...?" Überlegend kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Gab es denn überhaupt auch nur irgendeine Chance, Mie zu finden? Leise fragte ich in dies, worauf er nickte. "Ich denke schon, dass wir sie finden können..."

Unschlüssig was ich jetzt machen sollte, richtete ich mich leicht auf, in dem ich mich auf meinen Unterarmen abstützte. Hoseok Aussagen hatten mich zum Nachdenken angeregt, denn irgendwie hatte er recht. Wenn ich Mie wirklich finden möchte, muss ich mich in mein altes Leben zurück kämpfen.

Doch die Sorgen blieben... Was passiert, wenn wir sie nicht finden? Es würde mich endgültig zerstören, noch mehr als ich es jetzt schon war... Doch die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt.

Zaghaft setzte ich mich langsam auf und sah Hobi fest in die Augen. "Okay...", meine Stimme glich nur einem Hauchen, doch er hörte es trotzdem. Sofort erschien wieder das strahlende Lächeln auf seinem Gesicht, was mich immer so glücklich machte. "Komm... wir essen jetzt erst mal etwas.", motiviert reichte er mir seine Hand, welche ich auch entgegen nahm.

Auf wackligen Beinen und mit der Hilfe von Hoseok, liess ich mich schliesslich in der Küche auf einen der Stühle sinken. Mit zittrigen Händen schnappte ich mir das Wasser und trank ein paar Schlucke daraus. Das Essen stand bereits auf dem Tisch, was er wohl selbst zubereitetet hatte.

Ich schöpfte mir ein paar Nudeln und wartete auf Hobi. Nach ein paar Sekunden begannen wir schliesslich still zu essen. Doch das Essen genoss ich nicht wirklich. Ich hatte einfach keinen Hunger...

Langsam kam mir die Frage auf, wie ich mich wieder zurück in mein altes Leben kämpfen sollte. Mein altes Leben basierte auf Mie, es gab niemand anderes... Sie war mein Halt in der Brandung. Mein Leben... Konnte ich mich wirklich ohne sie zurück kämpfen? Doch die eigentliche Frage war doch, ob ich es schaffen konnte, ohne sie zu leben.

Aber drauf gab es nur eine Antwort. Ein Einfaches 'Nein' genügte. Im Moment konnte ich es mir einfach nicht vorstellen. Nicht im hier und jetzt...

"Hey!" Verwirrt richtete ich meinen Blick, welcher bis jetzt auf meiner Schüssel gelegen war zu Hobi. "Mhhh?", fragte ich ihn leicht verdutz. Durch meine ganzen Gedanken hatte ich gar nicht mitbekommen, wie er mit mir geredet hat. "Ich nehme dich morgen mit ins Tanzstudio. Es wird dir bestimmt mal wieder gut tun, mal wieder zu tanzen." Mit einem breiten Lächeln sah er, begeistert von seiner eigenen Idee zu mir.

Gerade wollte ich ihm antworten, als er mir ins Wort viel. "Keine Wiederrede. Verstanden?", Ernst sah er mich an, worauf ich einfach nur seufzend nicken konnte. Vielleicht hatte er ja recht und ein bisschen frische Luft würde mir gut tun...

Someone you loved / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt