Kapitel 54

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Pov Kim Taehyung

Unruhig wartete ich darauf bis Jungkook wiederkommen würde. Ich wollte einfach wissen was auf diesem verflixten Bild drauf war... Anscheinend etwas was die Presse und die anderen hier ganz schön aufgewühlt hatte und dies machte mir unbewusst ein wenig Angst. Warum wusste ich denn nichts davon?

Doch eine der grössten Fragen, welche mich beschäftigte war, warum dieses Foto Jimin und Jungkook zugeschickt wurde? Und warum kannte die Person ihre Nummern? Ich konnte mir auf das ganze einfach nichts zusammenreimen...

Ungeduldig wartete ich immer noch auf Yoongis Schoss auf Jungkook, welcher sich ziemlich Zeit liess. Dabei lagen meine Augen die ganze Zeit auf Mie, welcher in ihrer Wippe hin und her schaukelte. Ihre Augen waren geschlossen und man sah nur zu gut ihren dichten Wimpernkranz. Ihre Haare waren unter einer dünnen Mütze vergraben und ihr Mund zu einem kleinen Schmollmund verzogen, was sie nur noch süsser machte.

Ein kleines Seufzen entfuhr mir, worauf ich die Aufmerksamkeit der fünf auf mich lenkte. Hobis Blick fiel sofort auf Mie, worauf er mich fragend ansah. "Willst du sie zu dir nehmen?" In seiner Stimme lag ein kleiner Schimmer von Hoffnung. Er wusste, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich hätte mich in Mies Nähe sonst viel anders verhalten...

Leicht ertappt biss ich auf meine Lippe, bevor ich zögerlich den Kopf schüttelte. Meine Finger vergruben sich wieder in der dicken Decke. "Alles gut... Ich- will sie nicht wecken.", antwortete ich ihm ein bisschen zögerlich. Hobi sah mich leicht enttäuscht an, bevor er trotzdem widerwillig nickte. Er war nicht zufrieden mit meiner Antwort, dass bemerkte ich sofort.

Doch bevor er noch irgendetwas anderes erwidern konnte, hörten wir auch schon die Schritte von Jungkook, welcher sich uns näherte. Schon bald kam er auch schon um die Ecke, mit einer Zeitung in der Hand. Als er bei Yoongi und mir ankam, überreichte er mir unsicher die Blätter. Seine Unsicherheit übertrug sich automatisch auf mich.

Zögerlich lies ich meinen Blick über die Seite schweifen, bis meine Augen an dem Bild hängen blieben. Scharf zog ich die Luft ein, während jegliche Farbe aus meinem Gesicht verschwand. Als hätte ich mich an der Zeitung verbrannt, lies ich sie blitzschnell los und beobachtete wie sie zu Boden fiel.

Trotzdem blieb das Bild konstant vor meinem inneren Auge. Warum zum Teufel sah mir diese Person so ähnlich? Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich war das nicht! Wirklich nicht... Auf dem Bild sah man nämlich zwei junge Männer, welche sich in einer etwas ruhigeren Seitengasse küssten. Die blauen Haare der Person stach nur so in meinen Augen. Ich hatte mir an diesem Wochenende die Haare färben lassen...

Die Person mit den blauen Haaren sah mir erschreckend ähnlich. Der Körperbau passte und auch die leichte Silhouette des Gesichtes glich mir sehr. Und Fuck... es beängstigte mich, dass eine mir unbekannte Person, solche Ähnlichkeiten mit mir hatte.

Die zweite Person konnte man nicht wirklich erkennen, da sie mit dem Rücken zu einem stand, aber ich glaubte, dass die blauen Haare für viele schon ausschlaggebend waren. Ein kleines Wimmern entfuhr mir als mir dies bewusst wurde. Erschrocken sah ich zu den anderen sechs, welche mich musterten.

Sofort fiel mein Blick auf Jungkook, dessen Augen sich leicht verdunkelten und betrübt den Couchtisch vor sich anstarrten. Hektisch setzte ich mich auf und riss die Decke von mir. Mit zittrigen Beinen stand ich auf und lief zu Jungkook, welcher sich auf der gegenüberliegenden Couch befand.

"Kookie...", wimmerte ich leise, bevor ich mich in seine Arme schmiss. Kleine Tränen rollten über meine Wangen, während ich immer wieder meinen Kopf schüttelte. Ich war das nicht! Das war jemand anderes, aber ganz bestimmt nicht ich... Ich könnte Jungkook nie betrügen. Ich liebte ihn doch und das aus ganzem Herzen...

Ich spürte wie er leicht überfordert seine Hände auf meiner Taille ablegte. Mit einem leisen Schluchzen krallte ich mich in seinen Hoodie, bevor ich mich leicht von ihm löste und ihn aus verschwommener Sicht betrachtete.

"I- ich war das nicht... wirklich nicht!" Wieder entfuhr mir ein leichtes Schluchzen, worauf Jungkook sanft, mit einer Hand, unter meinen Pullover fuhr und beruhigend über meine nackte Haut strich. Ein leichter Schauer überzog mich, bevor ich ihn aus traurigen Augen ansah. "Ich... ich hab dich nicht betrogen... D-das würde ich nie tun", murmelte ich leise vor mich hin, während ich auf meine Oberschenkel starrte.

Ich wollte nicht, dass er noch böse auf mich war. Vor allem nicht, wenn ich das nicht auf diesem scheiss Bild war... Dieses Bild hatte uns zerstört. "Bitte", hauchte ich verzweifelt. "Es gab d-doch immer nur dich... Das musst du mir glauben..."

Genervt wischte ich mir diese lästigen Tränen weg, welche mich gerade so abnormal störten. Da mein Blick immer noch von Kookie abgewendet war, spürte ich nur wie er sich aufrichtete und mich an der Hüfte näher an seinen Körper zog. Mit grossen Augen betrachtete ich sein Gesicht, welches plötzlich so nah an meinem war. Meine Reaktion zauberte ihm ein kleines Schmunzeln aufs Gesicht, was ich aber nur zu gerne an ihm sah.

"Alles gut... Ich glaube dir doch." Auf seine Worte hin, wischte auch er mir vorsichtig mit seinem Daumen die Tränen weg. "Viel eher sollte ich mich bei dir entschuldigen, da ich dir nicht vertraut habe... Vielleicht wäre dann alles anders gekommen und ich hätte niemanden von euch verloren."

Erstaunt lagen meine Augen wachsam auf ihm. "Du hast niemanden von uns verloren...", begann nun auch Jimin vorsichtig und drehte sich zu uns. "Wir werden uns alle immer gegenseitig unterstützen. Bewusst und auch unbewusst." Mit einem kleinen Lächeln sah er zufrieden in die Runde.

"Ich habe in euch meine Familie gefunden... Ich denke das haben wir alle. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt und diese werden sich bestimmt nicht noch einmal wiederholen." Schniefen kuschelte ich mich an Jungkooks Brust als Jimin seine kleine Rede beendete. Mit meinen Lippen formte ich ein stummes 'Danke', was ihn leicht zum Kichern brachte, bevor er sich zufrieden zurücklehnte.

"Wir werden dir helfen Kleiner, hörst du?" Sofort nickte ich auf Yoongis Worte hin und drückte mich nur noch mehr an Jungkook, welcher das Ganze mit einem leisen Brummen hinnahm. Seine Arme schlang er um meinen Oberkörper, was mich zufrieden aufseufzen liess. Ich wusste, dass was noch auf uns zukommen würde, wird nicht all zu einfach, aber trotzdem liessen diese sechs Menschen die Hoffnung in mir stetig wachsen...

Someone you loved / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt