Pov Kim Taehyung
Als ich diesen Satz hörte, stiegen mir sofort Tränen in die Augen. Wie von selbst nickte ich einfach, als ich auf ihre fragenden Augen traf. Glücklich kicherte sie und spielte schüchtern mit ihren Fingern herum. "Die anderen Leute waren ganz böse zu dir...", begann sie vorsichtig zu erzählen.
"Sie... sie haben gesagt, dass du an allem schuld bist." Unsicher sah ich zu Hobi, als sie dieses Thema ansprach. Doch er lächelte mich einfach beruhigend an. "Glaubst du ihnen denn?", fragte ich sie zögerlich und drückte einmal sanft ihre Hand. Sofort schüttelte sie ihren Kopf. "Nein! Ich hab immer meiner Eomma gesagt, dass ich diesen bösen Leuten nicht glaube... Wenn irgendetwas gewesen wäre, hätte ihr es uns doch bestimmt gesagt und weil ihr nichts dazu gesagt habt, habe ich denen nicht geglaubt."
Erleichtert sah ich sie an. Sie sass immer noch schüchtern auf meinem Schoss, während sie mich unsicher ansah. "Ich danke dir...", hauchte ich ihr zu. Sofort wich ihr trauriger Gesichtsausdruck und verwandelte sich in ein breites, glückliches Lächeln. Nach einer Weile der Stille, wandte sie sich an Hobi.
"Du warst auch ganz böse.", schimpfte sie leicht mit ihm. Verdutz sah er sie an und zeigte mit dem Finger auf sich selbst. "Ja du! Du hast gesagt du weisst nicht wo TaeTae ist, dabei war er die ganze Zeit bei dir." Schmollend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und sah Hobi strafend an. Sofort lächelte er sie erleichtert an.
"Soojin... Er ist erst seit ca. zwei Wochen bei mir. Als du mich das gefragt hast, wusste ich wirklich nicht wo er war." Schmollend überlegte sie und stemmte ihre Hände in die Hüfte. "Na gut... aber trotzdem hättest du es mir früher sagen können. Dafür will ich ein Eis!" Breit lächelnd sah sie zu ihm, worauf Hobi keine andere Wahl hatte zu nicken.
"Aber Hoseokie, das nächste Mal musst du mir wirklich früher Bescheid geben." Neugierig sah ich den beiden zu, wie sie miteinander redeten. Früher hoffte ich sehr, dass Mie auch mal ein so aufgewecktes, fröhliches Kind sein würde. Doch wie sie aufwächst, werde ich wohl nie mit erleben...
"Siehst du? TaeTae ist ganz traurig. Ich muss doch auf ihn aufpassen und ihn wieder glücklich machen." Ihre besorgte Stimme, riss mich aus meinen Gedanken. Leicht legte Soojin ihren Kopf zur Seite und musterte mein Gesicht. Ihre braunen Haare, welcher immer noch zu einem Zopf gebunden waren, vielen ihr locker über die Schulter und ihre Hände lagen immer noch in meinen.
Zögerlich breitete ich meine Arme nach ihr aus, worauf sie sich sofort glücklich auf mich fallen liess. Fest schmieg sie sich an meinen Körper, als ich meine Arme um sie schlang. "Ich mache dich wieder glücklich, Tete...", flüsterte Soojin leicht in die Stille hinein. Krampfhaft biss ich mir auf die Unterlippe, um nicht los zu weinen. Sie war wirklich ein kleiner Engel...
Als ich meinen Blick anhob, traf ich sofort auf Hobis Augen, welche mich traurig anlächelten. Eine kleine Träne schaffte es doch, mein Auge zu verlassen. Doch ich hatte nicht die Kraft dazu sie wegzustreichen...
"Die anderen kommen bald...", begann Hobi vorsichtig und richtete sich auf. Verstehend nickte ich und löste mich von der Kleinen. "Na komm. Bald beginnt die Stunde..." Leicht schmollend richtete sie sich auf und stieg von meinen Beinen hinunter.
Schon bald darauf stiessen noch sechs weitere Kinder dazu. Alle waren genauso aufgeweckt und freundlich, wie Soojin. Zu meiner Verwunderung empfingen sie mich alle mit offenen Armen, was mich wirklich sehr freute. Als ich die Truppe, während der Tanzstunde beobachtete, viel mir ein kleiner Junge auf, welcher sich eher zurückhielt.
Überlegend kaute ich mir auf meiner Unterlippe herum. Der Junge... er erinnerte mich an Jungkook... Er stand auch immer, besonders am Anfang als wir uns noch alle kennenlernten, eher abseits und redete nur selten ein Wort mit uns. Ich wusste gar nicht mehr so genau, was ich getan habe, damit Jungkook sich uns öffnete...
"Tae!" Verwirrt sah ich zu Hobi, welcher auf mich zu joggte. "Er heisst Juwon. Geh zu ihm.", meinte er lächelnd zu mir, bevor er auch schon wieder verschwand. Zögerlich sah ich noch einmal zu dem kleinen Jungen, bevor ich mir schliesslich einen Ruck gab und auf die Gruppe zu lief. "Tete, tanzt du auch mit?", fragte mich Soojin sofort, was ich mit einem kleinem 'Ja' bestätigte.
Möglichst unauffällig stellte ich mich nach hinten, in die Nähe von Juwon. Er mochte zwar schüchtern sein, aber er sah Hobi so konzentriert und mit leuchtenden Augen zu, wie er ihnen die neuen Tanzschritte beibrachte. Er war so konzentriert, dass er gar nicht bemerkte, dass ich neben ihm stand und ihn die ganze Zeit beobachtete.
Als Hoseok den anderen eine kurze Pause vorschlug, setzte ich mich neben den Kleinen. Ein paar Sekunden später bemerkte er mich auch und sah mich mit grossen Augen an. "Hey Juwon..." Schüchtern wendete er seinen Blick ab und sah auf seine Beine. Stumm sah ich zu ihm und überlegte, wie ich am besten vorgehen sollte.
"Hast du irgendein Lied, welches du gerne Tanzen möchtest?" Sofort sah er wieder hoch und nickte schüchtern, worauf ich leicht schmunzelte. "Und das wäre?", fragte ich ihn lächelnd und strich mir die Haare nach hinten. "Youth..." Kurz überlegte ich, bis ich wusste welches Lied er meinte. "Ist es das Lied, zu welchem Jimin und Hobi mal getanzt haben?" Auf meine Frage bekam ich wieder ein leichtes Nicken.
"Hyung!!", rief ich durch den Tanzraum, worauf er zu mir sah. "Kannst du Youth abspielen?" Ein breites Lächeln schlich sich auf Hoseoks Lippen, als er nach dem Lied suchte. "Juwon? Kannst du die Choreo?" Leicht lächelte er mich an, bis er schliesslich nickte.
Ich stand auf und hielt dem Kleinen meine Hand hin. "Na komm. Du kannst sie mir beibringen." Zögerlich ergriff Juwon meine Hand und liess sich von mir aufhelfen. Sobald die Musik aus den Lautsprechern ertönte, blühte er richtig auf und begann zu tanzen. Seine Bewegungen waren kontrolliert und flüssig. Teilweise sah es einfach so aus, als würde er über den Boden schweben...
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Someone you loved / KookV
FanfictionEin junger Mann, welcher in seinem Leben scheiterte. Früher hatte er Liebe, Familie und Freunde. Was wollte man schon gross mehr? Doch in wenigen Augenblicken, kann alles was man sich einmal aufbaute, zerstört werden. Das Einzige was ihm noch blieb...