Kapitel 33

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Pov Kim Taehyung

Seit Jungkooks Besuch waren nun auch schon wieder ein paar Tage vergangen. Mir ging es schon viel besser, auch wenn ich mich noch nicht zu hundert Prozent wohlfühlte. Als ich noch krank war, kam Jin jeden Tag vorbei und verbrachte ein paar Stunden bei mir. Dies machte mich wirklich glücklich, auch wenn ich nicht genau wusste womit ich dies verdient hatte.

Trotz allem war mein Kopf ein grosses Durcheinander. Dieses Baby Geschrei hatte mich so aus dem Konzept gebracht, dass ich eine kurze Zeit geglaubt hatte, dass sich Mie in der Wohnung befand. Aber warum sollte sie denn hier sein. Das war ganz klar unmöglich...

Jungkooks Anwesenheit hatte es, um ehrlich zu sein nicht wirklich besser gemacht. Teilweise ging er so liebevoll mit mir um, wie ich es schon lange nicht mehr von ihm kannte. Aber dennoch war immer noch etwas Abweisendes, zurückhaltendes dabei.

Na ja, wer konnte es ihm denn verübeln. Zwischen uns stand noch so vieles. So viel dummes Zeugs, welches einfach nur unnötig war. Aber jedoch war er derjenige, welcher mir nicht glaubte. Also wird er es wahrscheinlich auch jetzt nicht machen. Darum sah ich auch nicht wirklich einen Grund mit ihm darüber zu reden. Obwohl ich ihn wirklich gerne wieder bei mir hätte...

Ein kleines Seufzen entfuhr mir, während ich meine Jacke anzog. Ich schnappte mir mein Handy und den Schlüssel, bevor ich die Wohnung verliess. Mit schnellen Schritten verliess ich das Gebäude und machte mich auf den Weg ins Krankenhaus.

Zu meinem Erstaunen schien die Sonne ziemlich stark am Himmel, aber dennoch waren die Temperaturen ziemlich frisch. In der Stadt ging es wie immer ziemlich hektisch vor sich her. Die Menschen rannten hin und her, während ich mir fast ein wenig verzweifelt einen Weg durch die Menschenmasse bahnte.

Unwohl grub ich in meiner Jackentasche nach meinen Kopfhörern herum, welche ich auch rasch fand. Schnell verband ich sie mit meinem Handy und stöpselte sie mir in die Ohren. Sofort verklangen die unruhigen Geräusche der Stadt, welche durch die lieblichen Klänge der Musik ersetzt wurden.

Sofort fühlte ich mich viel wohler und beruhigte mich langsam wieder. Ich bemerkte wie sich meine Muskeln entspannten und mein Puls vor Aufregung nicht mehr so raste. Seitdem ich auf der Strasse gelebt habe, mochte ich so grosse Menschenmassen nicht mehr.

Früher verfolgte mich täglich die Angst, dass man mir meine Tochter wegnehmen würde, sobald ich auf irgendwelche Menschen traf. Angst, dass Mie irgendetwas passieren würde. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, welches ich unter einer Maske versteckte. Wie gerne ich die Kleine in diesem Moment bei mir hätte...

Ich würde Mie in meinem Arm halten und mit ihr den ganzen Tag kuscheln. So wie ich es sonst auch immer tat. Ihr immer wieder liebevolle Wörter ins Ohr flüstern, während sie sich leicht in meine Kleidung krallte. Ihre wunderschönen Augen betrachten und endlich wieder ihr süsses Lächeln sehen...

Eine leichte Gänsehaut zog sich über meinen Körper als ich daran zurückdachte. Als ich daran dachte, dass es nie wieder so sein würde. Leicht schüttelte ich meinen Kopf und verschnellerte meine Schritte, als ich schon das Krankenhaus von weitem sah. Ich lauschte der Musik, welcher aus den Kopfhörern in meine Ohren drang.

So gut es ging versuchte ich mich auf die Musik zu konzentrieren, was mir aber immer wie weniger gelang. Immer wieder drang die liebevolle Stimme von Jungkook in meinen Kopf. Wie er mir sanft durch die Haare fuhr, während ich mein Kopf auf seinem Oberkörper ablegte.

Nie wieder werde ich diesen Tag vergessen, in dem er sich so zärtlich um mich gekümmert hatte. Ich hatte den Tag, als er bei mir war wirklich sehr genossen. Denn tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich ihn nie wieder so nah bei mir haben werde. Warum sollte ich auch... Wir beide leben nun in zwei komplett verschiedenen Welten.

Mit einem kleinen Husten betrat ich das Krankenhaus und steuerte sofort auf die Aufzüge zu. Schnell verschwand ich in einem von diesen, während immer noch leise Musik lief. Gerade so laut, damit ich die Aussenwelt nicht mehr hören musste.

Als sich die Türen wieder öffneten lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf diese. Zögerlich betrat ich ein weiteres Mal den tristen Flur, auf dem Weg in Hobis Zimmer. Auf dem Weg dorthin, zog ich mir die Kopfhörer aus den Ohren und schaltete die Musik ab. Sofort überrollte mich wieder die kalte Welt...

Als ich vor Hoseoks Zimmertür ankam, ergriff ich sofort die Türklinke. Unsicher steckte ich meinen Kopf in das Zimmer, um sicher zu gehen, dass gerade kein Arzt oder so bei ihm war. Jedoch blickte mir nur ein strahlender Hobi entgegen, welcher sein Lächeln direkt auf mich übertrug.

Grinsend betrat ich sein Zimmer und setzte mich auf einen freien Stuhl neben seinem Bett. "Warum strahlst du denn so?", fragte ich ihn leicht lachend, während ich mir die Jacke auszog und über den Stuhl hängte. "Sagen wir es mal so. Ich habe mehr als gute Neuigkeiten", meinte er zu mir, als er sich im Bett aufsetzte. Fragend sah ich ihn an, was er als stumme Anforderung nahm, weiter zu reden.

"Ich darf schon bald nach Hause, da die Therapie gut läuft und es mir schon viel besser geht." Glücklich lächelte der kleine Sonnenschein mich an, was ich erwiderte. "Das freut mich sehr... Du siehst auch schon viel besser aus." Ich steckte meine Hände in die Bauchtasche meines Hoodies, während ich mich im Stuhl zurücklehnte.

"Du siehst aber auch schon wieder viel besser aus. Da hat man sich aber gut um dich gekümmert.", meinte er und zwinkerte mir kurz zu. Um nicht vor mich hin zu Lächeln, biss ich mir leicht auf die Unterlippe. "Ja, das hat man wohl.", stimmte auch ich Hobi zu, während ich verträumt auf den Boden sah.

Someone you loved / KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt