! Achtung; Versuchter Suizidversuch !
Pov Kim Taehyung
Erschöpft sass ich auf dem Boden einer Brücke. Seit über zwei Tagen war die Kleine nun schon weg und so langsam wusste ich nicht mehr weiter... Wir hatten schon wieder Abend und der Regen schüttete nur so vom Himmel hinunter. Meine Jacke war komplett durchnässt und die vielen Regentropfen konnte man nicht mehr von meinen Tränen unterscheiden...
Ich wusste nicht mehr genau, was mich an diesem Morgen als Mie verschwand so packte. Von einer auf die andere Sekunde durchströmten mich Energieschübe. Trotz meinen vielen Verletzungen wollte ich unbedingt meine Tochter finden. Ich wollte sie nicht einfach so aufgeben...
Tief in mir drin gab es noch ein Stücken Hoffnung, dass ich sie irgendwo fand. Wie ein Verrückter rannte ich aus der Gasse und suchte das ganze Viertel nach ihr ab, dass die Menschen mir dabei völlig verstört zusahen war mir komplett egal. Alles was ich wollte, war sie wieder in meinen Armen zuhalten...
Doch ich habe sie nirgends gefunden. In meiner Verzweiflung habe ich sogar Doyun und Seojun aufgesucht, in der Hoffnung, dass sie irgendetwas wussten, doch ich erreichte nur, dass ich noch einmal verprügelt wurde...
Mein Körper fühlte sich einfach nur taub an... Alles zog an mir vorbei ohne, dass ich es bemerkte. Tränen rollten meine Wangen hinunter, ohne dass ich sie spürte... Der Regen prasselte auf meine Haut, ohne dass ich auch nur etwas davon mitbekam...
Ein kleines Schluchzen entfuhr mir. Seit über zwei Tagen hatte ich nichts mehr gegessen oder getrunken... und dies machte sich leider deutlich bemerkbar. Und zurück in die Gasse wollte ich nicht mehr, es erinnert mich alles an Mie... Aber wenn ich doch bald sterbe, spielt es doch eh keine Rolle mehr...
Mit zitternden Beinen stand ich auf, während ich mich an das Geländer der Brücke klammerte. Verlieren würde ich doch eh nichts mehr, wenn ich jetzt springe... Ich habe niemanden und nichts mehr... Mein Ein und Alles konnte ich nicht beschützen.
Fasziniert betrachtete ich ruhig das Wasser. Der Fluss hatte hier einen unglaublichen Zog drauf und immer wieder sah man, wie sich kleine Strudel bildeten. Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen, bald war alles vorbei... Da unten wartete die Erlösung von einem schrecklichen Leben auf mich...
Mit zitternden Beinen kletterte ich über das Geländer und fand halt auf einem kleinen Vorsprung. Tief atmete ich noch einmal durch und krallte mich am Metall fest. Gleich hast du es geschafft Tae... Tapfer strich ich mir meine Tränen aus dem Gesicht, bevor ich hinunter sah.
Durch ein lautes 'Nein!' wurde mein Vorhaben unfreiwillig abgebrochen. Vor Schreck zuckte ich zusammen. Ich hatte definitiv nicht erwartete, dass ich jetzt noch jemanden antreffen würde... Mit glasigen, roten Augen drehte ich mich unsicher zu der Person hin. An der Statur her, konnte man deutlich erkennen, dass es sich um einen jungen Mann handelte.
"Bitte nicht springen...", seine Stimme war ruhig und gelassen. Zögerlich schluckte ich und krallte mich noch mehr ans Geländer. "Was... was w-wollen sie von mir?", fragte ich die Person mit zitternder und zerbrochener Stimme. Ich konnte die Person nicht erkennen. Sie war in einen dicken Mantel eingepackt und hatte einen Hut auf dem Kopf.
Als er meine Stimmer hörte hob er verwundert seinen Kopf an und zog seine Maske ab. Wie erstarrt sah ich ihn einfach nur an, während hemmungslos meine Tränen auf den Asphalt tropften. "Hobi...", war das einzige, was hauchend von mir kam. Vorsichtig kam er mit langsamen Schritten auf mich zu, während sein liebevoller Blick beobachtend auf mir lag.
"Tae... Was machst du denn für Sachen?", flüsterte er mir zu. "Bitte komm da runter. Komm zu mir..." Leicht verunsichert breitete er seine Arme aus. Sofort schüttelte ich meinen Kopf. Nein, ich wollte das jetzt hinter mich bringen. "Geh weg... bitte..." Meine Stimme war so leise, dass er es fast nicht mehr verstand, da sie vom Rauschen des Flusses verschlungen wurde.
Leichte Verzweiflung lag in seinen Augen. Immer wieder versuchte er mit kleinen Schritten den Abstand zwischen uns zu verkleinern, was ich mit Adleraugen beobachtete. "Ich will dir Helfen...bitte... das bringt doch zu nichts..." Leicht aufgebracht sah ich ihn an. "Du kannst mir nicht mehr Helfen... sie ist weg...", ein kleines Schluchzen entfuhr mir.
Verwundert sah er mich an. "Wer ist weg?" Trotzdem, dass in ihm eine leichte Angst bebte, war seine Stimme immer noch ganz ruhig... Schluchzend strich ich mir wieder die Tränen aus dem Gesicht. "Ich kann sie nicht mehr finden..."
Sofort erschien ein Bild von meinem kleinen Mädchen vor meinen Augen, wie sie mich sanft anlächelte. Wie sie mir mit ihren grossen braunen Augen lauschte, wenn ich ihr etwas vorsang. Wie ich ihr einen leichten Kuss, auf ihren Haarschopf gab. Ich wollte sie zurück...
In meiner Trauer versunken, bemerkte ich gar nicht, wie Hoseok plötzlich vor mir stand und mich an meinen Armen packte. Bevor ich auch nur etwas machen konnte, zog er mich mit einem starken Ruck, auf die sichere Seite der Brücke. Durch mein zusätzliches Gewicht knallten wir beide auf den harten Steinboden.
Sofort schlang er seine Arme fest um meinen durchnässten Körper, so dass ich mich gar nicht mehr aus seiner Umarmung winden konnte. Ich lag einfach nur komplett aufgelöst und fertig auf ihm, während ich alles rausliess, was sich in den letzten Wochen angesammelt hatte... "Alles gut Tae... Ich bin bei dir und ich werde nicht gehen, versprochen."
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Someone you loved / KookV
FanfictionEin junger Mann, welcher in seinem Leben scheiterte. Früher hatte er Liebe, Familie und Freunde. Was wollte man schon gross mehr? Doch in wenigen Augenblicken, kann alles was man sich einmal aufbaute, zerstört werden. Das Einzige was ihm noch blieb...