Pov Jeon Jungkook
"Es tut mir leid...", murmelte ich Mie nachdenklich zu, welche sich auf meiner Brust befand. In der Zwischenzeit hatte sich die Kleine beruhigt und knabberte an meinem T-Shirt herum. Verträumt sah ich ihr dabei zu und strich immer wieder vorsichtig durch ihre feinen braunen Haare.
Seufzend starrte ich an die Decke des Raumes. Ich machte mir Vorwürfe... riesige Vorwürfe, um genauer zu sein. Ich dachte, Tae würde sich von selbst einen Ruck geben und sich wieder richtig um Mie kümmern, aber anscheinend habe ich das ganze nur noch verschlimmert. Dabei wollte ich das doch gar nicht...
Tief in mir steckte die Hoffnung, dass Tae vielleicht wenn er bemerkt, dass wir nicht da sind sich Mie wieder annähern würde. Möglicherweise hätte er bemerkt, dass sie ihn in diesem Moment braucht. Ich wollte nicht, dass es nach hinten los ging, definitiv nicht. Ich wollte doch nur helfen... und dann habe ich ihn auch noch angeschrien... Wieder entfuhr mir ein leises Seufzen, worauf ich Mie von mir hob und sie links von mir auf dem Bett platzierte. Ich drehte mich zu ihr hinüber, so dass ich nun mit dem Rücken zur Tür lag.
Sanft fuhr ich ihr immer wieder über den Rücken. Früher machte mein Vater das bei mir und ich liebte es über alles. Aber auch bei Mie schien die geplante Wirkung einzuschlagen, da sie entspannt schmatzte und ihre Augen schloss. Man sah nur noch leicht ihr rotes Gesicht, die Tränenspuren waren schon wieder verschwunden. Sie sah Tae so unglaublich ähnlich...
Plötzlich hörte ich das Klicken der Tür, was mir verriet, dass gerade jemand mein Zimmer betrat. Kurz zuckte ich unmerklich zusammen, da ich nicht dachte, dass in den nächsten Augenblicken jemand meine Ruhe stören würde. Ausser Jin möglicherweise...
Neugierig lauschte ich, wie die Tür wieder geschlossen wurde und sich zögerliche Schritte meinem Bett näherten. Jedoch liess ich mich davon nicht wirklich beirren und kraulte Mie weiter über den Rücken. Erst als sich die Person hinter mich setzte, sah ich über meine Schulter.
Mit grossen Augen sah ich zu Tae, welcher sich nervös auf der Unterlippe herum biss und meinen Blick mied. Um ehrlich zu sein war ich ein wenig überrascht den Älteren so schnell in meinem Zimmer zu haben. Mein Abgang lag nur etwa zehn Minuten her. Eigentlich dachte ich, dass Taehyung noch mit unseren Hyungs reden würde und ihnen vielleicht endlich seine Ängste anvertraute.
Zögerlich setzte ich mich auf, um eine bessere Sicht auf den Älteren zu erhaschen. Jedoch blieb ich immer noch in der Nähe von Mie, anscheinend werde ich sie heute wirklich nicht mehr alleine lassen...
Vom Augenwinkel her sah ich wie Tae immer wieder zum Reden ansetzte, bevor er sich jedoch wieder anders überlegte und seinen Mund schloss. Ich wusste, dass es für ihn wahrscheinlich nicht gerade einfach war zu mir zu kommen und jetzt hier zu sitzen... Er wollte mir etwas sagen, aber man bemerkte, dass ihm dies nicht gerade einfach fiel. Darum wollte ich ihm in diesem Moment die Zeit geben, welche er brauchte...
Um ehrlich zu sein wusste ich nicht genau wie lang wir dort einfach nur sassen und uns anschwiegen. Währenddessen kraulte ich Mie weiter, was Tae veranlasste immer wieder zu ihr zu sehen. Natürlich waren mir seine roten Augen aufgefallen, ebenso sein verweintes Gesicht, aber ich wusste gerade nicht was ich machen sollte.
Ein leises Seufzen entfuhr mir, worauf ich zu Tae sah, dessen Blick sich immer noch auf Mie befand. "Tae vielleicht sollte ich mich zuerst bei dir entschuldigen...", begann ich zögerlich und unterbrach somit die langandauernde Stille.
"Ich wollte dich nicht so anschreien... wirklich nicht, es hat mir nur irgendwie den Rest gegeben Mie so durcheinander und verletzlich zu sehen. Ebenfalls wie ich dich nicht so verzweifelt sehen konnte." Aufgebracht fuhr ich durch meine braunen Haare und zog ein Knie an meinen Körper.
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Someone you loved / KookV
Fiksi PenggemarEin junger Mann, welcher in seinem Leben scheiterte. Früher hatte er Liebe, Familie und Freunde. Was wollte man schon gross mehr? Doch in wenigen Augenblicken, kann alles was man sich einmal aufbaute, zerstört werden. Das Einzige was ihm noch blieb...