Someone you loved / KookV

Kapitel 38

Pov Kim Taehyung

Verwirrt sah Jin uns beide an, bevor er zögerlich nickte. Er bat uns herein, worauf wir in einen hellen Eingangsbereich traten. Wir zogen uns unsere Jacken aus, welche Jin uns abnahm. Aufgeregt sah ich mich um und wollte am liebsten sofort zu Mie, aber ich hatte wahrscheinlich noch eine Menge zu erklären.

Verwirrt hielt ich inne, als ich verschiedene Stimmen hörte, welche mir nur allzu bekannt vorkamen. Wie zum Teufel schaffte ich es, ihnen mehrere Monate nicht zu begegnen und sie nun mehrmals in einem Monat anzutreffen...

"Warum sind die anderen da?", fragte ich Jin leise, welcher noch Hobi half. Unwohl kratzte sich der Gefragte am Nacken und sah mich entschuldigend an. "Jungkook hat sie eingeladen... Eigentlich wollte ich ja, dass ihr auch kommt, aber die anderen wollten es nicht." Und verdammt schmerzten diese Wörter. Na ja, vielleicht hatte ich es auch einfach verdient...

Ein leises Seufzen entfloh meinen Lippen, worauf Jin mich unsicher ansah. "Na kommt, wir gehen in mein Zimmer. Da können wir in Ruhe reden." Leicht traurig nickte ich, worauf Jin mir aufmunternd seinen Arm um die Schultern legte.

Gerade als ich mich leicht lächelnd umdrehen wollte, drang eine Stimme in mein Ohr, welche ich nur zu sehr liebte. "Was macht er hier Jin?!" Jungkook blickte uns wütend entgegen, während ich mich automatisch kleiner machte. Seine Blicke taten weh, denn ich wusste, dass er einfach nur mich nicht bei sich haben wollte.

Hobi hätte er ohne Probleme eingeladen, aber ich stand im Weg. Ich hatte Hoseok die Chance zerstört, sich wieder besser mit den anderen zu verstehen... "Sie müssen mit mir reden. Du hast deine Gäste und ich habe meine."

Giftig sah Jin ihn an, worauf ich sah, wie Hobi ihm einen besorgten Blick zu warf. Ich wollte nicht, dass sich Jin nur meinetwegen mit Jungkook stritt. "Vielleicht wäre es besser, wenn ich gehen würde...", murmelte ich leise, während in den Boden ins Visier nahm. "Nein!", kam es empört von Hoseok, welcher mich streng ansah und seine Augen verengte.

"Na los. Rede kurz mit Jin und komm dann wieder. Ich warte hier." Zögerlich sah ich ihn an und wollte eigentlich widersprechen, aber der drang Mie zu sehen, war stärker und schon wieder siegte mein Egoismus... Nach einem Nicken meinerseits, zog mich Jin sofort an Jungkook vorbei, welcher genervt seine Zunge gegen die Innenseite seiner Wange stupste.

Ängstlich sah ich über meine Schulter zurück zu Hobi, welcher mir eines seiner Lächeln schenkte, bevor er mit Jungkook weglief. Neugierig sah ich mich um, in der Hoffnung Mie irgendwo bereits zu erblicken.

Mit schnellen Schritten zog Jin mich in sein Zimmer, worauf er die Tür hinter sich schloss. Unsicher sah ich ihn an, worauf er aber nur fordern aufs Bett nickte. Zögerlich ging ich seiner Aufforderung nach und spielte nervös mit meinen Fingern herum. Ich hatte so grosse Angst vor seiner Reaktion...

Als Jin ein kleines Seufzen entfuhr, legte sich mein Blick auf ihn. Aufgebracht fuhr sich Jin durch die Haare. "Es tut mir leid, dass Jungkook so motzig drauf ist. Er hatte einen anstrengenden Tag." Verwundert legte ich meinen Kopf schief. Ein kleines 'Warum?' entfloh meinen Lippen, worauf Jin leicht lächelte.

"Die Kleine macht es uns in den letzten Tagen nicht gerade leicht. Sie weint ziemlich viel...", erklärte mir Jin ziemlich besorgt, worauf mir mein Herz in die Hose rutschte. Hektisch setzte ich mich näher zu ihm und legte ihm meine Hände auf den Arm. "G-geht es ihr gut?" Meine Stimme wackelte und nahm wieder diesen brüchigen Ton an.

Verwirrt sah Jin mich an, während er mich mit seinem Blick abscannte. "Ja, aber was ist mit dir los...? Sonst bist du doch auch nicht so." Überlegend, wie ich das ganze am besten erklären sollte, kaute ich auf meiner Unterlippe herum.

"Ich..." Unsicher sah ich ihn an. Bitte hass mich danach einfach nicht... "Ich kenne ihre echten Eltern...", kam es mir ganz schnell über die Lippen, wofür ich mir innerlich eine Klatschte. Warum konnte ich nicht einfach mit der Wahrheit rausrücken? Wenn möglich wurde Jins Blick noch skeptischer, während seine Augen pure Überraschung spiegelten.

"Woher weisst du, dass Jungkook nicht ihr echter Vater ist?" Jetzt war ich es, welcher ihn überrumpelt ansah. Also wusste Jungkook wirklich nicht, dass er sich die ganze Zeit um seine leibliche Tochter sorgte...

"Tae? Was wolltest du mir genau sagen?" Zögerlich löste er meine Hände von seinem Arm, in welchen ich mich unbemerkt gekrallt hatte. Entschuldigend sah ich ihn an. Bevor ich jedoch meine Hände komplett zu mir nehmen konnte, nahm Jin sie in seine und hielt sie fest. Diese Geste beruhigte mich und ich atmete einmal tief durch.

Plötzlich ertönten laute Schreie, worauf ich leicht zusammenzuckte. Mein Herz raste, während ich Jin ängstlich ansah. Ich hatte Mie noch nie so weinen gehört und dies machte mir Angst. Ein leichtes Wimmern verlies meine Lippen. "Kann ich zu ihr?" Überlegend kaute Jin auf seiner Unterlippe herum, bevor er leicht mit seinem Kopf schüttelte.

"Mie ist jetzt bestimmt bei Jungkook. Sie beruhigt sich sicherlich gleich wieder." Unruhig rutschte ich auf meinem Platz hin und her. Alles was ich in diesem Moment wollte, war die Kleine in meinen Armen zu halten. "Bitte...", kam es leise von meinen Lippen. "Warum?", kam die einfache Frage zurück.

Mein Puls spielte verrückt. Ich fühlte mich mit der ganzen Situation einfach nur noch überfordert und Mies Weinen machte das Ganze nicht gerade besser. Eine kleine Träne der Überforderung rollte über meine Wange, worauf Jin mich erschrocken in den Arm nahm. "Tae... rede doch mit mir.", kam es ein wenig verzweifelt aus ihm.

Unwohl kaute ich auf meiner Unterlippe herum, welche langsam begann zu schmerzen. "Mie ist meine Tochter.", kam es ganz leise über meine Lippen, aber für Jin war es anscheinend laut genug, denn sein Körper spannte sich merklich an und er sah ungläubig zu mir herunter.

"W-was?", kam es zitternd über seine Lippen. "Mie ist meine und Jungkooks Tochter..." In diesem Moment stand für mich die ganze Welt still. Mit zusammengekniffenen Augen lag ich in Jins Umarmung, welcher kein einziges Wort mehr sagte. Erst nach einer Weile spürte ich, wie er meinen Körper näher an seinen zog.

"W-warum haben... haben wir es nicht gemerkt?", war das erste was er mich fragte. Unsicher öffnete ich meine Augen und löste unsere Umarmung auf. Jin sass ungläubig auf dem Bett, während er den Boden anstarrte. "Ich habe es selbst erst ziemlich spät erfahren und die Band war zu diesem Zeitpunkt bereits getrennt..."

Aufgeregt spielte ich mit meinen Fingern herum. Man sah deutlich, wie sich Jins Augen verdunkelten, bevor ihm ein kleines Auflachen entfuhr. "Er wusste es..." Mit verweinten Augen sah ich zu ihm. Dieser Moment war so verwirrend und Nerven auftreibend, wie schon lange nicht mehr. Ich wollte wirklich nicht, dass er mich hasste. Ich wollte Mie doch nie alleine lassen...

"E-es tut mir leid...", flüsterte ich leise in die aufbauende Stille hinein, worauf Jin mich lächelnd ansah. Doch sein Lächeln war eher ein erzwungenes. Überraschenderweise stand er auf und reichte mir seine Hand. "Komm, ich bringe dich zu der Kleinen. Den Rest lösen wir später."