Someone you loved / KookV

Kapitel 74

Pov Jeon Jungkook

Schmunzelnd fuhr ich dem Älteren über die Wange und sah ihn eindringlich an. "Dafür musst du dich nicht bedanken. Das ist selbstverständlich, okay?" Nervös biss sich Tae auf der Unterlippe herum, bevor er leicht den kopfschüttelte.

"Nein ist es nicht und dass weisst du auch...", hauchte er mir zu und sah liebevoll zwischen meinen Augen hin und her. "Es kann gut sein, dass es für dich selbstverständlich ist, aber für andere ist es das nicht." Aufmerksam hörte ich ihm zu und zog die Decke besser über ihn und Mie, so dass die Kleine fast darunter verschwand.

Natürlich war es für mich selbstverständlich auf die beiden aufzupassen und für sie zu sorgen. Mie und Tae waren nun mal meine kleine Familie und diese würde ich gegen nichts auf dieser Welt eintauschen...

"Weisst du wie viele Menschen mich einfach fallen gelassen hätten, wenn sie in deiner Situation wären?" Vorsichtig kuschelte sich Tae wieder mehr an mich, worauf ich meinen Kopf auf seinem ablegte. "Du hast mit dem Gedanken gelebt, dass ich dich betrogen habe. Du hattest praktisch aus dem nichts eine Tochter und um ehrlich zu sein hätte ich mir keinen anderen Vater für Mie vorstellen können."

Brummend versteckte ich meine Nase in seiner Mütze und schloss die Augen. Verdammt Jungkook, seit wann bist du bitte so nah am Wasser gebaut...? Zittrig atmete ich leise durch, bevor ich Tae wieder zuhörte.

"Du hast mich vor dem Tod gerettet, ist dir das eigentlich bewusst? Du bist der Grund warum ich gerade neben dir sitze." Eine leichte Gänsehaut zog sich über meinen Körper und ich zog Tae unbewusst noch näher an mich. Ich mochte dieses Thema überhaupt nicht... Diese Erinnerungen werden mich bestimmt noch mehrere Jahre begleiten. Darüber konnte ich nicht einfach so hinwegsehen...

Ihn damals nur an meiner Hand hängen zu sehen, zerriss mir wortwörtlich mein Herz. Ich wollte ihn einfach nicht loslassen. Wenn ich es getan hätte, hätte ich mir täglich die Schuld dafür gegeben... Damit hätte ich definitiv nicht leben können. Wenn die Liebe meines Lebens vor meinen Augen in die reissenden Ströme des Flusses gefallen wäre und ich nichts dagegen hätte machen können...

Erschrocken zuckte ich zusammen als ich eine weiche Hand an meiner Wange spürte. Fast sofort traf ich auf Taes besorgte Augen, was mich leicht den Kopf schieflegen liess. "Du weinst...", flüsterte er mir leise zu und wischte zärtlich die Tränen von meiner Wange. Seufzend lehnte ich mich seiner Hand entgegen und sah ihm die ganze Zeit in seine wunderschönen Augen.

"Ich hab dich lieb, aber das weisst du bestimmt oder?" Auf diese paar Worte beschleunigte sich mein Herzschlag rasant, während Schmetterlinge in meinem Bauch Purzelbäume schlugen. Mit grossen Augen erwiderte ich seinen ruhigen Blick, bevor ich vorsichtig nickte und mir ein leichtes Lächeln abrangte.

Eigentlich wäre jetzt der perfekte Moment, um diese drei bedeutenden Worte auszusprechen. Aber da gab es aus meiner Sicht drei Probleme... Erstens war ich einfach gerade so sprachlos wegen diesem Mann vor mir, dass es mir an jeglichen Wörtern fehlte. Das nächste Problem war meine Nervosität, welche mich so halb umbrachte. Es reichte schon Tae neben mir zu haben und es brachte meinen Puls ins unermessliche...

Na ja... und ein drittes Problem gab es nicht wirklich. Jedenfalls fiel mir auf die schnelle nichts Weltbewegendes ein. Aber die restlichen Probleme reichten schon komplett aus, um genau jetzt nichts zu sagen.

Ausserdem wollte ich unser Beisammensein gerade nicht kaputt machen. So sehr mir meine Hyungs auch Hoffnung schenkten, die Angst blieb. Meine grösste Angst war, dass er sich von mir abwenden würde und ich wieder bei null anfangen müsste. Lieber genoss ich die Zeit mit ihm und Mie noch eine Weile, bevor es endlich ernst werden sollte...

"Du bist ein Idiot... weisst du das? Aber mein Idiot.", flüsterte ich zurück, was ihm ein leichtes Auflachen entlockte. Liebevoll fuhr er noch ein letztes Mal über meine Wange, bevor er seine Hand wieder unter der warmen Decke versteckte. "Ja... ja das bin ich wohl..."

"Versprich mir, dass du so etwas niemals wieder machst. Das würde ich nämlich nicht verkraften." Leicht nickte der Ältere und legte seinen Kopf in meine Halsbeuge. "Falls dich wieder solche Gedanken plagen sollten, rede bitte mit uns, damit wir dir helfen können. Denn das würden wir alle ohne Wenn und Aber tun." Vorsichtig küsste ich seine Schläfe, bevor ich meine Hände mit unter die Decke packte und zu Mie sah.

Die Kleine lag immer noch friedlich schlafend in Taes Jacke eingewickelt. Es ist schon noch ein Wunder, wie tief sie teilweise schlafen konnte...

Eine Weile sassen wir einfach ruhig da. Kalt hatten wir nicht wirklich, da wir unsere Körperwärme teilten. In diesem Moment war ich auch überhaupt nicht aufgeregt. Ich schob diese ganzen Gedanken einfach beiseite und genoss diese ruhige Zeit mit den beiden.

Wie erstarrt hielt ich die Luft an als ich leichte Schmetterlingsküsse auf meinem Hals spürte. Okay was passiert hier gerade... Vorsichtig sah ich, ohne meinen Kopf zu bewegen, nach unten. Das kleine Kichern, welches Tae entfloh, liess meine Wangen ganz rot anlaufen. "Tae was machst du da?", fragte ich ihn möglichst ruhig, während es in mir beinahe explodierte.

Ich war in diesem Moment so unglaublich froh, dass es draussen so kühl war und es so mein Gesicht wenigstens ein wenig abkühlen konnte. Immer wieder platzierte der Ältere sanfte Küsse auf meinem Hals, was mich innerlich schier zum Ausrasten brachte. "Tae...", knurrte ich leise und zog ihn näher zu mir. "Was denn Kookie?"

Schmunzelnd verdrehte ich meine Augen und sah zu ihm herunter. Sofort sahen mir seine Augen freudig glitzernd entgegen. "Idiot.", nuschelte ich leise. Teilweise hasste ich es echt, wie mein Körper noch auf meinen gegenüber reagierte... Wieder entfuhr ihm ein leises Kichern, was er hinter hervorgehobener Hand versuchte zu verstecken.

Grinsend biss ich mir auf die Unterlippe, während ich den braunhaarigen beobachtete. Hatte ich schon einmal erwähnt wie sehr ich sein Lächeln liebte. Wie süss er dabei aussah? Jedes Mal, wenn er lächelte, ging mein Herz auf und er steckte mich automatisch mit diesem an.

"Tae...", begann ich zögerlich, worauf er wieder zu mir hochsah und fragend eine Augenbraue hob. "Es gab einen bestimmten Grund für dieses treffen. Ich wollte dir nämlich etwas sagen..." Tae sah irritiert zu mir, worauf meine Nervosität wieder anstieg. Jetzt oder nie Jungkook...

"Ist es etwas schlimmes?" Sofort schüttelte ich meinen Kopf und nahm liebevoll seine Hand in meine. Nachdenklich öffnete ich immer wieder meinen Mund und wollte zum Sprechen ansetzte. Nur leider war das ganze leichter gesagt als getan... Wie sollte ich das ganze am besten verpacken?

Gerade als ich zu Wort ansetzten wollte, sah Tae irritiert hinter mich, bevor seine Augen sich überrascht weiteten. "Alles gut?", fragte ich ihn verwirrt. Bevor ich mich jedoch umdrehen konnte, legten sich kalte Hände auf meine Augen und meine Sicht verdunkelte sich.

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So jetzt würde ich mal sagen macht euch für das letzte kleine Drama bereit, bevor ich die Story schlussendlich abschliesse.🤪